Blog

  • Der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab. (Lk 3,22)
    Taufe des Herrn Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas Lk 3, 15–16.21–22 In jener Zeit war das Volk voll Erwartung und alle überlegten im Herzen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Christus sei. Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Es geschah aber, dass sich zusammen mit dem ganzen Volk auch Jesus taufen ließ. Und während er betete, öffnete sich der Himmel und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden. Tagesimpuls Der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab. (Lk 3,22) Dass Jesus, der Sohn Gottes, sichtbar geworden ist in seiner Menschwerdung, das ist für uns Glaubende selbstverständlich. Dass es aber auch eine Art Sichtbarwerdung des Heiligen Geistes gibt, darüber wird wenig nachgedacht. Aber hier wird es deutlich gesagt. Nicht nur bei Jesus, auch beim Heiligen Geist gibt es eine Verheißung und eine erfahrbare Erfüllung. Johannes hatte den Heiligen Geist angekündigt: „Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.“ Und hier kommt er für alle sichtbar herab, zunächst auf Jesus selbst. In dem Maße, in dem Jesus nun seine Gnaden an uns Menschen verschenkt, wird der Heilige Geist dann auch in uns erfahrbar, und in den Gaben und Früchten wird er auch sichtbar. Der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab. Mir persönlich kommt es darauf an, dass der Heilige Geist für uns Menschen erfahrbar wird, dass er spürbar wird. Er ist kein Abstraktum, keine theologische Idee, sondern er ist eine erfahrbare Realität im Leben der Gläubigen. Entweder wir spüren ihn, oder wir haben eine Sehnsucht nach ihm, die dann wieder erfüllt wird. Der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab. Maria wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt. Ihr wird zugesagt, dass sie „voll der Gnade“. Sie gibt dem Heiligen Geist in ihrem Leben Raum und stellt ihm kein Hindernis entgegen. In unserem sündigen Leben gibt es noch Hindernisse für den Heiligen Geist. Wir sind noch nicht „voll der Gnade“. Aber das Ziel unseres Lebens ist es, den Heiligen Geist vollkommen zu empfangen, den Heiligen Geist vollkommen in uns wirken zu lassen. Der Heilige Geist kann vollkommen von unserem Leben Besitz ergreifen. Wenn das geschieht, dann verlieren wir nicht unsere Persönlichkeit, sondern dann werden wir zu der echten Persönlichkeit, die wir sein sollen, so wie Gott uns geschaffen hat. Dann finden wir das Leben in Fülle! Gebet: Jesus, ich will den Heiligen Geist empfangen. Ich danke dir dafür, dass er sichtbar zu dir gekommen ist. Ich will den Heiligen Geist auch spürbar erfahren. Komm Heiliger Geist und erfülle mich! Bitte verzeih mir die Hindernisse, die ich dir immer noch entgegenstelle! Maria, hilf mir, den Heiligen Geist in seiner ganzen Fülle zu empfangen! Pastor Roland Bohnen www.tagesimpuls.org Pfarrer-Kreins-Str. 2 52538 Selfkant Süsterseel Telefon 02456 – 3627 Fax 02456 – 3019 pastor.bohnen@kirche-selfkant.de www.kirche-selfkant.de
  • Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe. (Lk 4,18)
    10 Januar Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas Lk 4, 14–22a In jener Zeit kehrte Jesus, erfüllt von der Kraft des Geistes, nach Galiläa zurück. Und die Kunde von ihm verbreitete sich in der ganzen Gegend. Er lehrte in den Synagogen und wurde von allen gepriesen. So kam er auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um vorzulesen, reichte man ihm die Buchrolle des Propheten Jesája. Er öffnete sie und fand die Stelle, wo geschrieben steht: Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn er hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe. Dann schloss er die Buchrolle, gab sie dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt. Alle stimmten ihm zu; sie staunten über die Worte der Gnade, die aus seinem Mund hervorgingen. Tagesimpuls Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe. (Lk 4,18) Johannes der Täufer hatte vorausgesagt: „Er ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft.“ Auf Jesus sah er den Heiligen Geist herabkommen und bleiben. Jesus hat den Beinamen „Christus“, das ist das griechische Wort für Messias und auf Deutsch heißt es „der Gesalbte“. Jesus ist also im Vollsinn des Wortes der, der mit dem Heiligen Geist gesalbt ist. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe. Die Salbung hat Jesus nicht nur für sich empfangen, sondern für uns, für die Menschen. Aus der Salbung folgt eine Sendung. Jesus ist zu den Armen gesendet, zu allen Menschen, die ihn in ihren Nöten brauchen. Diesen Menschen will er den Heiligen Geist übertragen. Und dann gibt es in den Menschen die Wirkungen des Heiligen Geistes, Heilung und Befreiung, Liebe, Freude, Friede, Sanftmut, Selbstbeherrschung und vieles mehr. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe. Der Heilige Geist entwickelt nicht nur Früchte in den Empfängern, sondern er sendet sie dann wiederum aus, um wieder andere Menschen mit dem Heiligen Geit zu erfüllen. So soll sich die Erfüllung mit dem Heiligen Geist wie ein Lauffeuer ausbreiten. Jesus sagte an einer Stelle: „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen, und ich wünschte, es würde schon brennen.“ Damit meinte er genau dieses Feuer des Heiligen Geistes, dass sich immer mehr verbreitet. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe. Wir kennen in der charismatischen Erneuerung die Erfahrung der Geisttaufe. Dies ist eine besondere Gnade, die alle Menschen empfangen können. Jemand, der noch nicht getauft ist, könnte sie empfangen, ebenso wie jemand, der schon Jahrzehnte lang voll im Glauben steht und intensiv ehrenamtlich engagiert ist in der Kirche. Für alle, die sie empfangen, in dieser gesamten Spannbreite, ist es eine völlig neue Erfahrung mit dem Heiligen Geist, die sie zuvor noch nicht kannten. Ich wünschte, dass mehr Menschen eine Sehnsucht nach dieser Erfahrung hätten, vor allem auch die, die schon so lange in der Kirche engagiert sind. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe. Über Karneval machen wir ein Heilig Geist Wochenende in unserer Gemeinde. Das wird auch bei Radio Horeb und auf unserem YouTube Kanal übertragen. Am besten ist es natürlich, wenn man sich persönlich anmeldet und vor Ort mitmacht. Dazu muss man sich allerdings selbst um ein Quartier bemühen. Ich sende den Link zu den Informationen: https://kirche-selfkant.de/leben-im-geist-seminar-am-28-02-02-03-2025/ Aber damit es keine Missverständnisse gibt: Wer nicht vor Ort teilnehmen will sondern bei Radio Horeb oder am Internet alles mitverfolgt, der muss sich selbstverständlich nicht anmelden. Gebet: Jesus, ich danke dir, dass du mit dem Heiligen Geist taufst, auch heute noch! Danke, dass du immer größere Füllen des Heiligen Geistes schenkst, auch für Christen, die schon Jahre im Glauben stehen und sehr engagiert sind. Danke, dass du viele Priester und Ordensleute durch die Erfahrung der Geisttaufe erneuert hast. Danke, dass wir immer mehr von dir empfangen und weitergeben dürfen. Bitte hilf mir, deine Gnaden weiterzugeben. Zeige mir, zu wem du mich sendest. Pastor Roland Bohnen www.tagesimpuls.org Pfarrer-Kreins-Str. 2 52538 Selfkant Süsterseel Telefon 02456 – 3627 Fax 02456 – 3019 pastor.bohnen@kirche-selfkant.de www.kirche-selfkant.de
  • Und er sah, wie sie sich beim Rudern abmühten, denn sie hatten Gegenwind. (Mk 5,48)
    09 Januar Aus dem heiligen Evangelium nach Markus Mk 6, 45–52 Nachdem Jesus die Fünftausend gespeist hatte, drängte er seine Jünger, ins Boot zu steigen und ans andere Ufer nach Betsaida vorauszufahren. Er selbst wollte inzwischen die Leute nach Hause schicken. Nachdem er sich von ihnen verabschiedet hatte, ging er auf einen Berg, um zu beten. Als es Abend wurde, war das Boot mitten auf dem See, er aber war allein an Land. Und er sah, wie sie sich beim Rudern abmühten, denn sie hatten Gegenwind. In der vierten Nachtwache kam er zu ihnen; er ging auf dem See, wollte aber an ihnen vorübergehen. Als sie ihn über den See gehen sahen, meinten sie, es sei ein Gespenst, und schrien auf. Alle sahen ihn und erschraken. Doch er begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht! Dann stieg er zu ihnen ins Boot und der Wind legte sich. Sie aber waren bestürzt und fassungslos. Denn sie waren nicht zur Einsicht gekommen, als das mit den Broten geschah; ihr Herz war verstockt. Tagesimpuls Und er sah, wie sie sich beim Rudern abmühten, denn sie hatten Gegenwind. (Mk 5,48) Bevor es Abend wird, machen sich die Jünger auf den Weg, um zu tun, was Jesus gesagt hatte. Als es Abend wurde, also irgendwann nach 18 oder 19 Uhr, sind sie dann mitten auf dem See, aber sie haben Gegenwind. Sie kommen nicht voran. Jesus beobachtet sie. In der dritten Nachtwache sind sie immer noch nicht weiter, das ist in der Zeit zwischen drei und sechs Uhr morgens. Mit anderen Worten, sie waren also mindestens sechs Stunden auf dem See und ruderten gegen den Wind, ohne sich nennenswert vorwärts bewegt zu haben. Dann erst kommt Jesus und erlöst sie. Und er sah, wie sie sich beim Rudern abmühten, denn sie hatten Gegenwind. Das Gute daran ist, dass die Jünger nicht aufgeben. Wenn Jesus ihnen gesagt hat, sie sollen rüberfahren, dann tun sie das, auch wenn sie nicht vorwärts kommen. Sie trauen sich nicht, zurückzufahren. Diese Ausdauer ist vorbildlich. Wir hätten vielleicht gesagt: „Das bringt nichts, das ist unrealistisch. Die Botschaft von Jesus ist eine Utopie, die man in der echten Welt nicht leben kann.“ Und er sah, wie sie sich beim Rudern abmühten, denn sie hatten Gegenwind. Aber es gibt doch noch etwas, was die Jünger falsch machen. Jesus wartet so lange, weil er hofft, dass sie doch noch auf die Idee kommen. Was hätten sie anders machen sollen. Sie hätten von Jesus lernen sollen, dass sie dem Sturm gebieten können. Sie rackern sich mit ihren natürlichen Kräften ab. Sie beziehen das Übernatürliche nicht ein. Gott hätten ihnen auf übernatürliche Weise geholfen. Das hätten sie bei der Brotvermehrung lernen sollen. Und er sah, wie sie sich beim Rudern abmühten, denn sie hatten Gegenwind. Wie oft rackern wir uns ab, ohne ein nennenswertes Ergebnis? Wir denken, Jesus sieht uns nicht, und Jesus denkt: „Warum beten die nicht?“ Wir verlassen uns auf unsere eigenen natürlichen Kräfte. Auch in unserer Zeit wird gesagt, dass die Botschaft Jesu eine Utopie sei, die man nicht wirklich leben könne. Ja, ohne die übernatürliche Hilfe Gottes wäre es eine Utopie. Aber mit Gottes Hilfe ist auch das Unmögliche möglich. Und er sah, wie sie sich beim Rudern abmühten, denn sie hatten Gegenwind. Nehmen wir uns also vor, dass wir nicht ohne Gottes Hilfe unsere Aufgaben anpacken! Vertrauen wir darauf, dass Gott das Unmögliche möglich macht. Dazu brauchen wir aber auch den Glauben, dass wir für Unmögliches beten. Wir müssen daran glauben und dafür beten, dass Gott unmöglich Scheinendes möglich macht, dass er die Stürme stillt, wenn wir ihnen gebieten. Dazu gibt es einen guten Spruch: „Ich sage nicht Gott, wie groß meinen Probleme sind, sondern ich sage meinen Problemen, wie groß mein Gott ist.“ Es ist ein Unterschied, wie wir beten. Gebet: Jesus, ich jammere oft bei dir über meine Probleme. Stattdessen sollte ich im Glauben den Problemen gebieten, dass sie verschwinden sollen. Das klingt so einfach. Bitte hilf mir, daran zu glauben, und hilf mir, in diesem Gottvertrauen anders als bisher zu beten. Pastor Roland Bohnen www.tagesimpuls.org Pfarrer-Kreins-Str. 2 52538 Selfkant Süsterseel Telefon 02456 – 3627 Fax 02456 – 3019 pastor.bohnen@kirche-selfkant.de www.kirche-selfkant.de
  • Darauf nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten. (Mk 6,41)
    08 Januar Aus dem heiligen Evangelium nach Markus Mk 6, 34–44 In jener Zeit, als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange. Gegen Abend kamen seine Jünger zu ihm und sagten: Der Ort ist abgelegen und es ist schon spät. Schick sie weg, damit sie in die umliegenden Gehöfte und Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen können! Er erwiderte: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten zu ihm: Sollen wir weggehen, für zweihundert Denare Brot kaufen und es ihnen zu essen geben? Er sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht und seht nach! Sie sahen nach und berichteten: Fünf Brote und außerdem zwei Fische. Dann befahl er ihnen, sie sollten sich in Mahlgemeinschaften im grünen Gras lagern. Und sie ließen sich in Gruppen zu hundert und zu fünfzig nieder. Darauf nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten. Auch die zwei Fische ließ er unter allen verteilen. Und alle aßen und wurden satt. Und sie hoben Brocken auf, zwölf Körbe voll, und Reste von den Fischen. Es waren fünftausend Männer, die von den Broten gegessen hatten. Tagesimpuls Darauf nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten. (Mk 6,41) Jesus ist erschienen bei Seiner Geburt in Betlehem, er ist erschienen, als er getauft wurde und durch sein öffentliches Wirken, und er erscheint uns bis zum heutigen Tag in der Eucharistie. Das Lagern in Mahlgemeinschaften, das Brotbrechen mit Danksagung, die Beauftragung der Jünger zum Austeilen des Brotes, all das sind Hinweise auf die Eucharistiefeier, wie wir sie bis heute feiern. Darauf nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten. Die Beauftragung der Jünger entspricht heute dem Weiheamt. Der Priester ist beauftragt, für die Gemeinde die Messe zu feiern und die Kommunion zu spenden. Die Gemeinde versammelt sich um einen Priester, der ihr die eucharistische Nahrung gibt. Dadurch wird die Gemeinde zu christlichen Gemeinschaft, zum Leib Christi. Das ist der Mittelpunkt aller kirchlicher Vollzüge. Alle anderen kirchlichen Aktivitäten kommen dazu, sind darum herum gelagert. Wenn z.B. die Senioren Kaffee trinken oder die Jüngerschaftsgruppe über die Bibel spricht, dann sind das kirchliche Aktivitäten, die aber keinen Sinn ergäben, wenn nicht die Eucharistiefeier das Zentrum wäre, von dem alles ausgeht und auf das alles immer wieder zuläuft. Darauf nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten. Wir können am optimalsten im Sinne Jesu mit der Kirche leben, wenn wir die Eucharistiefeier auch zu unserem Lebensmittelpunkt machen. Das ist der Höhepunkt, die Begegnung mit Jesus im Fleisch. So wie die kranke Frau das Gewand von Jesus unbedingt berühren wollte, so sollten wir alles daran setzen, Jesus in der Eucharistie leibhaftig zu begegnen, uns mit ihm zu vereinigen. Eine Vereinigung zweier Menschen gibt es ansonsten nur noch in der Ehe, aber selbst diese Vereinigung ist sehr unvollkommen im Vergleich zur Vereinigung mit Jesus in der Messe, in der Heiligen Kommunion. Gebet: Jesus, ich danke dir, dass du im Fleisch gekommen bist. Ich danke dir, dass wir dich auch heute berühren dürfen. Ich danke dir, dass du die Gemeinschaft versammelst, damit wir deinen Leib empfangen und selbst zum Leib Christi werden. Hilf uns, dass wir die Heilige Messe zu unserem Lebensmittelpunkt machen können. Pastor Roland Bohnen www.tagesimpuls.org Pfarrer-Kreins-Str. 2 52538 Selfkant Süsterseel Telefon 02456 – 3627 Fax 02456 – 3019 pastor.bohnen@kirche-selfkant.de www.kirche-selfkant.de
  • Und sein Ruf verbreitete sich in ganz Syrien. (Mt 4,24)
    07 Januar Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus Mt 4, 12–17.23–25 In jener Zeit, als Jesus hörte, dass Johannes der Täufer ausgeliefert worden war, kehrte er nach Galiläa zurück. Er verließ Nazaret, um in Kafarnaum zu wohnen, das am See liegt, im Gebiet von Sebulon und Naftali. Denn es sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesája gesagt worden ist: Das Land Sebulon und das Land Naftali, die Straße am Meer, das Gebiet jenseits des Jordan, das heidnische Galiläa: Das Volk, das im Dunkel saß, hat ein helles Licht gesehen; denen, die im Schattenreich des Todes wohnten, ist ein Licht erschienen. Von da an begann Jesus zu verkünden: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. Er zog in ganz Galiläa umher, lehrte in den Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte im Volk alle Krankheiten und Leiden. Und sein Ruf verbreitete sich in ganz Syrien. Man brachte alle Kranken mit den verschiedensten Gebrechen und Leiden zu ihm, Besessene, Mondsüchtige und Gelähmte, und er heilte sie. Scharen von Menschen aus Galiläa, der Dekapolis, aus Jerusalem und Judäa und aus dem Gebiet jenseits des Jordan folgten ihm nach. Tagesimpuls Und sein Ruf verbreitete sich in ganz Syrien. (Mt 4,24) Es zeigt sich, dass Jesus von Anfang an Menschen aus den verschiedensten Ländern folgen. Hier wird „ganz Syrien“ als erstes genannt. Das war damals die römische Provinz, die nördlich an Judäa angrenzte. Es wird deutlich, dass Jesus für alle Menschen gekommen ist. Selbstverständlich wissen wir, dass sich Jesus auf das Heilige Land konzentriert hat. Er war zunächst zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt, wie er selbst sagte. Aber trotzdem konnte er den Zustrom der Menschen aus allen Ländern nicht kontrollieren. Und ich vermute, dass er innerlich wusste, dass dies im Sinne des Vaters war. Jesus sollte für alle Menschen der Retter werden. Heute, wo seine Kirche weltweit existiert, ist uns das allen klar. Und sein Ruf verbreitete sich in ganz Syrien. Ich sehe eine kleine Parallele zu manchen Pfarreien, wo Menschen teilweise von weither kommen. Eigentlich hat der Pfarrer die Aufgabe, für eine bestimmte Territorialgemeinde, also für die Menschen in einem bestimmten Territorium, da zu sein. Aber de facto kommen viel mehr Menschen aus den umliegenden Orten, zum Teil sogar von weit her. Dem wird sogar im neuen Vermögensverwaltungsgesetz Rechnung getragen. Es können jetzt auch Menschen den Kirchenvorstand wählen und in den Kirchenvorstand gewählt werden, die nicht im Territorium der Pfarrei wohnen. Damit reagiert das kirchliche Verwaltungsrecht auf die Tatsache, dass sich Menschen bestimmten geistlichen Zentren zuordnen. Und sein Ruf verbreitete sich in ganz Syrien. Die Kirche soll eine geistliche Heimat für alle sein. Und Menschen dürfen sich ihre geistliche Heimat suchen. Alte Pfarrstrukturen lösen sich auf. Neue Orte entstehen, wo Menschen diese geistliche Heimat finden. Vor kurzem sagte mir ein Pfarrer: „Der Mittelpunkt der Gemeinde ist Jesus Christus, nicht der Kirchturm.“ Wenn es weniger Priester gibt, dann müssen die Gläubigen sich um den Priester sammeln. Und dort entstehen geistliche Orte, die Menschen Heimat schenken. Wenn der Priester gezwungen wird, nur noch zu rotieren, dann entsteht nirgendwo geistliche Heimat, dann wird es an allen Orten nur immer weniger, bis irgendwann niemand mehr kommt. Und sein Ruf verbreitete sich in ganz Syrien. Wir müssen, je nach Region, in den nächsten Jahren einen Kompromiss finden zwischen der Betreuung der kleinen noch lebensfähigen Gemeinden einerseits und der Entwicklung geistlicher Zentren andererseits. Ich bin sicher, wenn die Menschen in den geistlichen Zentren Nahrung für ihr geistliches Leben bekommen, dann schwappt das auch über auf andere Orte und Strukturen. Dann können auch die vielen kleine Gemeinden wieder belebt werden, dann wird es auch neue Priesterberufungen geben. Wenn wir aber nur die bestehenden Strukturen verwalten, ohne die geistlichen Zentren zu entwickeln, dann ist die Gefahr groß, dass alles immer weniger wird, so wie wir es bisher erlebt haben. Gebet: Jesus, du bist für alle Menschen in die Welt gekommen. Du willst auch heute alle Menschen erreichen. Hilf uns, dass wir eine missionarische Kirche werden, die zu den Menschen geht und deine Frohe Botschaft verkündet. Hilf uns, dass wir uns eine Kirche vorstellen können, die größer ist als die bisherigen Pfarrstrukturen, eine Kirche, in denen Menschen geistliche Heimat finden, besonders auch die, die in den bisherigen Pfarreien nicht erreicht werden. Pastor Roland Bohnen www.tagesimpuls.org Pfarrer-Kreins-Str. 2 52538 Selfkant Süsterseel Telefon 02456 – 3627 Fax 02456 – 3019 pastor.bohnen@kirche-selfkant.de www.kirche-selfkant.de