03 Woche im Jahreskreis Dienstag
EVANGELIUM | Mk 3, 31-35 |
In jener Zeit
31kamen die Mutter Jesu und seine Brüder; sie blieben vor dem Haus stehen und ließen Jesus herausrufen.
32Es saßen viele Leute um ihn herum, und man sagte zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und fragen nach dir.
33Er erwiderte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?
34Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder.
35Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.
Tagesimpuls:
Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter. (Mk 3,35)
Für Jesus sind alle Menschen gleich, keiner bekommt ein besonderes Privileg, nicht einmal seine Mutter. Jeder hat freien Zugang zu ihm, jeder darf zu seiner Familie gehören, jeder darf ihm gleich nah sein. Die Abstufungen, wie nah wir ihm sind, stammen nicht von Jesus, sondern von uns. Wenn wir Blockanden gegen Jesus haben, dann entfernen wir uns. Aber Maria ist voll der Gnade, daher ist sie ihm nah. Das liegt daran, weil sie sich ihm vollkommen öffnen kann. In ihrer Nähe können auch wir uns immer besser für ihn öffnen. Sie lässt uns teilhaben an ihrer Gnadenfülle, sie hilft uns dabei, dass wir uns Jesus so vollkommen hingeben können wie sie.
Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.
Die Kirche kann wirklich unsere Familie sein. Von Ländern, in denen Menschen viel intensiver glauben als wir hier in Deutschland, bezeugen Christen: „Die Kirche war ja unsere Familie, wir waren ja jeden Tag in der Kirche.“ Ich habe es selbst erlebt in Rumänien, andere erzählen es mir z.B. von Ägypten, ich habe es immer wieder gehört. Unser Lebensstil in Deutschland scheint eher zu sein, dass man sich mit Freunden trifft und viel Freizeit mit ihnen verbringt, aber das hat mit Kirche nichts zu tun. Für die meisten Menschen in Deutschland ist die Kirche nicht die Primärgruppe.
Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.
Vielleicht gelingt es uns durch die Jüngerschaftsgruppen, dass Kirche wieder eine Primärgruppe für die Menschen wird. Wir müssen einen Vorzeichenwechsel schaffen. Kirche ist etwas Schönes, etwas wo man gern dabei ist, und nicht eine Pflicht, die man auch noch erfüllen muss neben dem vielen anderen. Wenn das gelingt, dann kann es vielleicht auch bei uns wieder so werden, dass die Kirche eine Familie wird, wo man sich täglich aufhält, wo man gerne hinkommt.
Gebet:
Jesus, du schenkst uns unsere Familie. Wir wollen dankbar sein für unsere natürlichen Familien. Aber auch, wenn unsere natürliche Familie gut funktioniert, dann wollen wir doch auch Zeit für deine Familie haben, die du uns in der Kirche schenkst.
Pastor Roland Bohnen
www.tagesimpuls.org
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