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Tagesimpuls

Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. (Mt 25,32)

01 Woche der Fastenzeit Montag

EVANGELIUM Mt 25, 31-46

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

31Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen.

32Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.

33Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken.

34Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist.

35Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen;

36ich war nackt, und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.

37Dann werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben?

38Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung gegeben?

39Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?

40Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.

41Dann wird er sich auch an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!

42Denn ich war hungrig, und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben;

43ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt, und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis, und ihr habt mich nicht besucht.

44Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder obdachlos oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen?

45Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan.

46Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben.

Tagesimpuls:

Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. (Mt 25,32)

Hier geht es um die Völker, das griechische Wort dafür ist ethne, man sagt auch in Deutsch manchmal Ethnien. Früher wurde dieses Wort mit Heiden übersetzt, also die Heidenvölker. Dieser Begriff wurde im Jüdischen benutzt als Abgrenzung zum jüdischen Gottesvolk. Es gab also die Juden und die Heiden, die Völker. In unserem heutigen Evangelium geht es also um die Heiden. Hier gebraucht Jesus diesen Begriff nicht für die Nicht-Juden, sondern für die Menschen, die Jesus nicht kennen. Auch zur Zeit der christlichen Mission und bis heute gibt es immer noch Menschen, die Jesus nie kennengelernt haben. Vielleicht gibt es unter uns Christen auch viele, die zwar in Elementen von christlicher Tradition erzogen wurden, aber dennoch Jesus Christus nie wirklich kennengelernt haben.

Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.

Von uns Christen sagt Jesus: „Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet.“ (Joh 3,18) Aber was ist mit den anderen, die ihn nicht kennen, die folglich auch nicht an ihn glauben können? Genau darauf gibt Jesus hier eine Antwort. Sie werden nach ihren Taten gerichtet. Und Jesus wird auch ihr Erlöser sein, denn sie waren Christus begegnet in ihren Mitmenschen, denen sie Liebe geschenkt hatten. Also ist Christus auch der Erlöser der Menschen geworden, die ihn gar nicht kannten. Hier ist auch eine Antwort auf die Frage, ob Menschen, die nicht glauben, in den Himmel kommen können. Sie können durch Christus in den Himmel kommen, weil sie ihm begegnet waren in den Armen, denen sie sich zugewandt hatten.

Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.

Für uns Christen sind diese Worte auch ein wichtiger Maßstab. Wir sollen unseren Mitmenschen Liebe schenken, und auch wir begegnen in den Armen Jesus. Aber durch die persönliche Beziehung zu Jesus, durch den Glauben, dürfen wir auch auf Barmherzigkeit hoffen, wenn wir nicht dem Maßstab entsprochen haben, vorausgesetzt wir bereuen und bemühen uns, uns zu bessern. Für uns Menschen gilt alle der gleiche Maßstab: die Liebe. Wir Christen haben aber den großen Vorteil, dass Jesus in uns ist und uns hilft, diese Liebe zu leben. Und wir glauben, dass ohne die persönliche Hinwendung zu Jesus diese Liebe niemals auf der Erde gelebt werden könnte.

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du alle Menschen retten willst. Du sagst uns aber auch deutlich, dass die Gefahr besteht, nicht gerettet zu werden. Danke, dass wir durch dich sicher gerettet werden können. Jesus, ich werfe mich in deine Arme, denn das ist der sicherste Weg zum Heil. Ich bete für alle, die dich nicht kennen, vor allem in meiner Familie und meinem Umkreis. Bitte hilf ihnen, dich kennenzulernen, und hilf mir, dich zu bezeugen.

Pastor Roland Bohnen

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