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Tagesimpuls

Einer von den Jüngern lag an der Seite Jesu; es war der, den Jesus liebte. (Joh 13,23)

Karwoche Dienstag

EVANGELIUM Joh 13, 21-33.36-38

In jener Zeit,

21als Jesus mit seinen Jüngern bei Tisch war, wurde er im Innersten erschüttert und bekräftigte: Amen, amen, das sage ich euch: Einer von euch wird mich verraten.

22Die Jünger blickten sich ratlos an, weil sie nicht wussten, wen er meinte.

23Einer von den Jüngern lag an der Seite Jesu; es war der, den Jesus liebte.

24Simon Petrus nickte ihm zu, er solle fragen, von wem Jesus spreche.

25Da lehnte sich dieser zurück an die Brust Jesu und fragte ihn: Herr, wer ist es?

26Jesus antwortete: Der ist es, dem ich den Bissen Brot, den ich eintauche, geben werde. Dann tauchte er das Brot ein, nahm es und gab es Judas, dem Sohn des Simon Iskariot.

27Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, fuhr der Satan in ihn. Jesus sagte zu ihm: Was du tun willst, das tu bald!

28Aber keiner der Anwesenden verstand, warum er ihm das sagte.

29Weil Judas die Kasse hatte, meinten einige, Jesus wolle ihm sagen: Kaufe, was wir zum Fest brauchen!, oder Jesus trage ihm auf, den Armen etwas zu geben.

30Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, ging er sofort hinaus. Es war aber Nacht.

31Als Judas hinausgegangen war, sagte Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist in ihm verherrlicht.

32Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich verherrlichen, und er wird ihn bald verherrlichen.

33Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ihr werdet mich suchen, und was ich den Juden gesagt habe, sage ich jetzt auch euch: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen.

36Simon Petrus sagte zu ihm: Herr, wohin willst du gehen? Jesus antwortete: Wohin ich gehe, dorthin kannst du mir jetzt nicht folgen. Du wirst mir aber später folgen.

37Petrus sagte zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich hingeben.

38Jesus entgegnete: Du willst für mich dein Leben hingeben? Amen, amen, das sage ich dir: Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.

Tagesimpuls:

Einer von den Jüngern lag an der Seite Jesu; es war der, den Jesus liebte. (Joh 13,23)

Jesus stehen schwere Zeiten bevor. Die Jünger spüren das. Und wer es noch nicht gemerkt haben sollte, dem sagt Jesus es ganz offen: „Einer von euch wird mich verraten.“ Jeder der Jünger reagiert anders. Johannes hat etwas sehr Wichtiges erkannt. Er bleibt ganz fest an der Seite Jesu. Von dort wird er nicht mehr weichen. Er weiß: Was auch immer kommen wird, dort ist der sicherste Platz.

Einer von den Jüngern lag an der Seite Jesu; es war der, den Jesus liebte.

Auch unter dem Kreuz ist Johannes an der Seite Jesu geblieben und nicht weggegangen. Erst als es nicht mehr ging, hat Jesus ihm eine andere Person gegeben, von der er nun nicht mehr weichen sollte: Maria. Das sind die beiden Personen, von deren Seite wir am besten nie mehr weichen, besonders wenn auch uns schwere Zeiten bevorstehen.

Einer von den Jüngern lag an der Seite Jesu; es war der, den Jesus liebte.

Die Tatsache, dass Johannes beim Abendmahl an der Seite Jesu ruhte, weißt uns auf etwas wichtiges hin, auf die Eucharistie. Auch wir können wie Johannes an der Seite Jesu ruhen, wenn wir die Messe feiern und in der Anbetung bei ihm verharren. Das ist auch für uns der sicherste Platz in diesen unsicheren Zeiten unseres Lebens. Dafür dürfen wir dankbar sein! Wie Johannes können wir jederzeit ganz nah an der Seite Jesu ruhen. Für alle, die nicht die Möglichkeit haben, in eine Kirche zu kommen, gibt es einen wunderbaren Weg: Wir können uns in Gedanken mit dem nächsten Tabernakel verbinden und auch auf diese Weise an der Seite Jesu ruhen, mit ihm vereint sein. Und neuerdings gibt es dazu noch die vielen Onlineangebote.

Einer von den Jüngern lag an der Seite Jesu; es war der, den Jesus liebte.

Es gibt ein Buch mit dem Titel „An der Seite Jesu“, allerdings ist der Titel in Latein gewählt: „In Sinu Jesu“. Das ist ein wunderbares Buch mit Einsprechungen Jesu an einen Priester. Das Buch ist hauptsächlich an Priester gerichtet, die in ihrer Motivation bestärkt werden, Jesus in der Eucharistie anzubeten. Aber ich habe erfahren, dass alle Gläubigen sehr davon profitieren. Nach meinem Empfinden ist es tatsächlich Jesus, der durch diese Worte spricht. Er ist „der Einzige, der am Herzen des Vaters geruht hat“ (Joh 1,18). Und Johannes hat es richtig gemacht, indem er am Herzen Jesu verweilt und nicht mehr davon weggeht.

Gebet:

Jesus, ich will mir Johannes als Vorbild nehmen. Ich will so oft wie möglich an deinem Herzen verweilen in der Eucharistie. Danke auch für deine Mutter, an deren Seite ich auch immer bleiben will. In diesen unsicheren Zeiten ist das der sicherste Platz. Lass Gnadenströme von deinem Herzen aus fließen, für mich und für alle, die mir anvertraut sind, und für die ganze Welt.

Pastor Roland Bohnen

www.tagesimpuls.org


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