04 Woche der Osterzeit Montag
EVANGELIUM | Joh 10, 11-18 |
In jener Zeit sprach Jesus:
11Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.
12Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, lässt die Schafe im Stich und flieht, wenn er den Wolf kommen sieht; und der Wolf reißt sie und jagt sie auseinander. Er flieht,
13weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt.
14Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich,
15wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe.
16Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen, und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten.
17Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen.
18Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es aus freiem Willen hin. Ich habe die Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.
Tagesimpuls:
Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich. (Joh 10,14)
Jesus verlangt, dass wir an ihn glauben, aber er spricht auch von einem tiefen Kennen. Kennen ist sinngemäß verwandt mit Wissen. Wenn jemand etwas kennt, dann ist es nicht nur eine vage Vermutung, sondern Kenntnis bedeutet, dass jemand Bescheid weiß. Eine Person zu kennen, wer mag das schon von anderen Menschen sagen? Eine Mutter kennt ihre Kinder, ein Ehemann seine Ehefrau. Tatsächlich wird der Begriff Kennen in der Bibel auch für die intime Beziehung von Mann und Frau in der Ehe benutzt. Maria erkennt keinen Mann. Aber auch in unserem Sprachgebrauch kann dieser Begriff so benutzt werden. Mir sagte mal ein Ehemann: „Ich bin sehr stolz darauf, dass ich nur eine Frau kenne“, und damit meinte er seine Ehefrau. Wir sehen, dieses Kennen meint also eine sehr starke, ja eine sehr intime Beziehung.
Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich.
In der charismatischen Erneuerung tauchte der Begriff auf: persönliche Beziehung zu Jesus. Das war damals tatsächlich etwas Neues. Man fragte einander: „Hast du schon eine persönliche Beziehung zu Jesus?“ Wir hatten den Glauben an Jesus überliefert, ohne von dieser persönlichen Beziehung zu ihm Zeugnis zu geben. Man musste in die Kirche, man musste beten, aber eine persönliche Beziehung zu Jesus kannten viele nicht. Diese persönliche Beziehung bewirkt der Heilige Geist. Daher gibt es die Geisttaufe, eine neue Ausgießung des Heiligen Geistes. Und wer das empfängt, der hat eine persönliche Beziehung zu Jesus. Das Gegenteil davon sind Christen, die Gott als ein fernes höheres Wesen ansehen. Sie betonen dann nur die Nächstenliebe, die selbstverständlich sehr wichtig ist. Aber mit der Beziehung zu Jesus können sie noch nichts anfangen.
Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich.
Wir können uns fragen: Hast du schon eine persönliche Beziehung zu Jesus? Würdest du sagen, dass du Jesus kennst, so wie du deine Kinder kennst oder deinen Partner? Ist dir Jesus nah? Wenn nicht, dann solltest du darum beten. Am besten erreicht man das, wenn man Jesus sein Leben übergibt und um die Ausgießung des Heiligen Geistes betet. Man kann auch um ein tieferes Kennen beten. Jesus sagt: „Wer hat, dem wird gegeben.“ Wer also eine tiefe Beziehung zu Jesus hat, dem wird noch mehr dazugegeben. Wir wollen Jesus immer mehr kennenlernen, damit unser Leben ganz von ihm erfüllt wird.
Gebet:
Jesus, ich danke dir, dass ich dich kennen darf. Ich danke dir für die Ausgießung des Heiligen Geistes, die ich erleben durfte. Bitte schenke allen Christen Sehnsucht danach. Entferne alle Blockaden, die viele Christen dagegen haben. Lass alle Christen lebendig werden im Heiligen Geist, damit wir alle eine tiefe persönliche Beziehung zu dir haben.
Pastor Roland Bohnen
www.tagesimpuls.org