Christi Himmelfahrt
Evangelium Mt 28, 16–20
In jener Zeit
16 gingen die elf Jünger nach Galiläa
auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte.
17Und als sie Jesus sahen,
fielen sie vor ihm nieder,
einige aber hatten Zweifel.
18Da trat Jesus auf sie zu
und sagte zu ihnen:
Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde.
19Darum geht
und macht alle Völker zu meinen Jüngern;
tauft sie
auf den Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes
20und lehrt sie,
alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.
Und siehe,
ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Tagesimpuls:
Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. (Mt 28,18)
Wir haben den Eindruck, Jesus hätte keine Macht mehr auf Erden, er hätte sowieso nie wirklich Macht hier gehabt. Er ließ sich kreuzigen und stellte das Reich für Israel nicht wieder her, jedenfalls nicht so wie erwartet. Und seitdem enttäuscht er auch unsere Erwartungen. Wie oft haben wir gebetet und etwas erhofft, aber es ist nicht so gekommen. Hat Jesus wirklich Macht?
Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde.
Wir sollen alle Menschen zu seinen Jüngern machen. Die Vollmacht Jesu will in seinen Jüngern, d.h. in der Kirche verwirklicht werden. Jesus macht nichts ohne uns. Er will uns mitnehmen. Daher benötigt er unsere freiwillige Zustimmung, so wie Gott auch schon die Zustimmung von Maria gebraucht hat. Jesus will die Welt regieren durch uns, durch uns Christen. So soll sein Reich kommen, das Reich der Liebe und des Friedens.
Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde.
Viele wollen keine Jünger werden, weil sie nicht daran glauben, dass Jesus noch etwas bewirken könnte in der Welt. Sie glauben nicht mehr an sein Reich. Aber wenn alle die Hoffnung aufgeben würden, würde die Welt immer schlimmer. Weil wir glauben, dass Jesus Vollmacht hat, lassen wir uns von ihm in den Dienst nehmen. Dabei sind wir nicht für das Gesamtergebnis verantwortlich, sondern nur dafür, dass wir unseren Teil tun. Alles Gute, was in der Welt geschehen ist, ist nur deswegen geschehen, weil Menschen die Hoffnung hatten, dass es sich doch lohnt, weil Menschen geglaubt haben, dass wir die Welt zum Guten gestalten können. Wenn wir uns von der Lüge vereinnahmen ließen, dass wir keine Vollmacht hätten, und das alles keinen Zweck hätte, dann würde gar nichts Gutes mehr geschehen. Wir müssen daran glauben: Jesus hat Vollmacht, wir sollen uns als Jünger in seinen Dienst stellen und in dieser Welt wirken. Wie gesagt, das Ergebnis liegt in Gottes Hand. Aber wir glauben, dass wir nicht ohnmächtig sind, sondern dass wir etwas bewirken können.
Gebet:
Jesus, ich danke dir, dass ich dein Jünger sein und an deiner Vollmacht teilhaben darf. Ich danke dir für alles Gute, wo Christen die Welt zum Positiven verändert haben, sei es im Kleinen oder sei es in der großen Politik. Bitte hilf uns, dass wir unseren Platz finden, von dem aus wir in deiner Vollmacht in dieser Welt wirken können.
Pastor Roland Bohnen
www.tagesimpuls.org
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