Kategorien
Tagesimpuls

So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! (Mk 12,17)

09 Woche im Jahreskreis Dienstag

EVANGELIUM Mk 12, 13-17

In jener Zeit

13wurden einige Pharisäer und einige Anhänger des Herodes zu Jesus geschickt, um ihn mit einer Frage in eine Falle zu locken.

14Sie kamen zu ihm und sagten: Meister, wir wissen, dass du immer die Wahrheit sagst und dabei auf niemand Rücksicht nimmst; denn du siehst nicht auf die Person, sondern lehrst wirklich den Weg Gottes. Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht? Sollen wir sie zahlen oder nicht zahlen?

15Er aber durchschaute ihre Heuchelei und sagte zu ihnen: Warum stellt ihr mir eine Falle? Bringt mir einen Denar, ich will ihn sehen.

16Man brachte ihm einen. Da fragte er sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das? Sie antworteten ihm: Des Kaisers.

17Da sagte Jesus zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! Und sie waren sehr erstaunt über ihn.

Tagesimpuls:

So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! (Mk 12,17)

Bei den Fragestellern waren auch Anhänger des Königs Herodes, da ging es um eine politische Frage. Wenn Jesus aufgerufen hätte, keine Steuern zu zahlen, dann hätte man ihn als Rebell oder gar Terrorist anklagen können. Jesus stellt sich aber nicht in Gegensatz zum Staat, auch wenn er weiß, dass dieser Staat alles andere als gerecht oder zum Wohl der Bürger ausgerichtet ist. In Markus 10,42 sagt Jesus sehr klar: „Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und ihre Großen ihre Macht gegen sie gebrauchen.“ Aber trotzdem leitet er die Jünger nicht an, gegen den Staat vorzugehen. Jesus will alles von innen her erneuern, nicht durch äußere Gewalt. So erneuert er den Menschen von innen her, durch eine Wiedergeburt, nicht durch erzwungene Verhaltensregeln, und so soll sich auch der Staat von innen her erneuern, durch Christen, die Verantwortung übernehmen in Politik, Wirtschaft, Kultur und Vereinen.

So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!

Dem Kaiser geben, was ihm gehört, das ist durchaus eine große christliche Verantwortung. Es ist nicht nur mit den Steuern getan. Es geht darum, dass wir uns in unserer Gesellschaft für die Mitmenschen, d.h. für die christlichen Werte engagieren. Und das steht nicht in einem Widerspruch zu unserem Engagement in der Kirche, wo wir Gott geben, was ihm gehört. Wir dürfen die Gottes- und Nächstenliebe auch nicht als eins betrachten, es sind zwei Dinge, die beide wichtig sind. Das Gebet, die Liturgie, die Heilige Messe, das sind die Quellen, aus denen wir leben. Unser gesellschaftliches Engagement, das sind die Früchte unseres von innen her erneuerten Lebens.

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du uns gerufen hast, mit dir in Freundschaft zu leben und in der Welt Frucht zu bringen. Bitte hilf uns, dass wir die Gottesliebe und die Nächstenliebe in gleicher Weise praktizieren. Schenke uns die Weisheit, dass wir immer einen guten Ausgleich haben zwischen den beiden.

Pastor Roland Bohnen

www.tagesimpuls.org


Entdecke mehr von Tagesimpuls & Veranstaltungen

Subscribe to get the latest posts sent to your email.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.