11 Woche im Jahreskreis Freitag
EVANGELIUM | Mt 6, 19-23 |
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
19Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen,
20sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen.
21Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
22Das Auge gibt dem Körper Licht. Wenn dein Auge gesund ist, dann wird dein ganzer Körper hell sein.
23Wenn aber dein Auge krank ist, dann wird dein ganzer Körper finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, wie groß muss dann die Finsternis sein!
Tagesimpuls:
Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. (Mt 6,21)
In einem alten Kirchenlied heißt es: „O höchstes Gut, o Heil der Welt.“ Jesus ist das höchste Gut, der größte Schatz. Das Lied besingt Jesus Christus im Heiligen Sakrament der Eucharistie. Der auferstandene Jesus, der im Heiligen Geist in unserer Welt gegenwärtig ist, ist körperlich als größter Schatz, als das Allerheiligste, in der Welt gegenwärtig in der Eucharistie. Es gibt nichts heiligeres, weder Gold noch Diamanten, die Eucharistie ist das Heiligste, was diese Welt zu bieten hat, unser allerhöchstes Gut.
Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
In der Formulierung Jesu steckt ein sehr wichtiger Hinweis: Das Herz kommt nach. Erst kommt der Wille, dass ich Jesus als meinen größten Schatz erkenne und anerkenne, danach folgt das Herz. Die Frage nach der Erkenntnis behandelt Jesus am Ende dieses kleinen Abschnittes, wo er vom Auge und vom Licht spricht. Das Auge ist oft verblendet, krank, es erkennt nicht, was wirklich wertvoll ist und schielt hinter anderen sich schön und verführerisch präsentierenden Wirklichkeiten hinterher, die aber nicht glücklich machen, wenn man sie sucht. Daher muss der Wille die Führung übernehmen und bestimmen, was das Höchste Gut ist, wonach ich streben will. Der Wille muss sagen: Ich will Jesus den ersten Platz in meinem Leben geben, und ihm jage ich nach. Wenn der Wille diesen Schatz erwählt hat, dann folgt das Herz.
Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
Leider gibt es das ganze Leben lang Verführungen. Warum lässt Gott das zu? Will er vielleicht, dass wir uns immer wieder neu für ihn entscheiden? Soll auf diese Weise unsere Liebe zu ihm bis ins Unendliche gesteigert werden? Es gibt so viele Antwortversuche auf diese Frage. Viele antworten, es ist der Preis der Freiheit. Weil Liebe nur in Freiheit möglich ist, muss es grundsätzlich die Möglichkeit einer freien Entscheidung geben, also auch die Möglichkeit eines Nein. Beide Antwortversuche sind ähnlich, es hat immer mit der Liebe zu tun. Weil wir Gott absolut vertrauen, akzeptieren wir unser Leben, so wie es ist, mit der Freiheit, mit den Versuchungen, und wir glauben ihm, dass es so am besten ist. Und so nutzen wir jeden Tag die Chance, ihm unser Ja zu schenken, ihn an die erste Stelle zu setzen, ihn als unser Höchstes Gut anzuerkennen. Und vertrauen wir auf ihn, dass er uns seinen Heiligen Geist schenkt, damit unsere Liebe bis ins Unendliche wachsen wird.
Gebet:
Jesus, du bist mein Schatz, mein höchstes Gut. Ich liebe dich, ich vertraue dir, ich will dir das schenken, was du dir selbst nicht schenken kannst: Meine Liebe und meinen Lobpreis. Du hast dich in deiner Liebe zu mir so verletzlich gemacht. Du leidest, wenn ich dich nicht liebe, du bist glücklich, wenn ich dich als meinen größten Schatz anerkenne. Deswegen will ich dir heute meine Liebe versprechen. Jesus, ich liebe dich.
Pastor Roland Bohnen
www.tagesimpuls.org
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