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Tagesimpuls

Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht erleiden, bis sie den Menschensohn in seiner königl ichen Macht kommen sehen. (Mt 16,28)

18 Woche im Jahreskreis Freitag

EVANGELIUM Mt 16, 24-28

In jener Zeit

24sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.

25Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.

26Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen?

27Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommen und jedem Menschen vergelten, wie es seine Taten verdienen.

28Amen, ich sage euch: Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht erleiden, bis sie den Menschensohn in seiner königlichen Macht kommen sehen.

Tagesimpuls:

Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht erleiden, bis sie den Menschensohn in seiner königlichen Macht kommen sehen. (Mt 16,28)

Wörtlich aus dem Griechischen heißt es: „kommend sehen in seinem Reich“. Im folgenden Vers wird die Verklärung berichtet. Soll das nicht ein Beispiel sein für die, die den Menschensohn schon kommend sehen in seinem Reich? Ich verstehe es so, denn Jesus sagt ja, dass das Reich Gottes schon mitten unter uns ist. Zuvor geht es darum, dass wir uns verleugnen und vieles aufgeben müssen. Dann sagt Jesus, dass er mit dem Engeln in der Hoheit seines Vaters kommen und uns vergelten wird, wie unsere Taten es verdienen. Und das wird schon vor dem Tod geschehen, also schon in diesem Leben. Natürlich wird es sich nach dem Tod erst vollenden, aber einige erleben es schon in diesem Leben, wie z.B. die drei Jünger bei der Verklärung.

Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht erleiden, bis sie den Menschensohn in seiner königlichen Macht kommen sehen.

Die Begegnung mit Jesus ist die größte Belohnung, die wir empfangen können für alle unsere Opfer, dafür, dass wir uns verleugnet haben. Und darauf müssen wir nicht bis nach dem Tod warten. Er will in sein Reich kommen, schon jetzt, schon in unserem Leben. Wir werden in unserer Nachfolge also nicht nur Leid und Selbstverleugnung erleben, sondern auch die Belohnung, die vor allem darin besteht, dass wir Jesus erleben, der in sein Reich kommt. Die Jesusbegegnung ist das Größte und Tröstlichste, was wir in diesem Leben erfahren können.

Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht erleiden, bis sie den Menschensohn in seiner königlichen Macht kommen sehen.

Was können wir konkret lernen oder mitnehmen heute? Wir sollen uns selbst verleugnen und unser Kreuz auf uns nehmen, das ist richtig. Aber wir dürfen auch erwarten, wie Jesus in sein Reich kommt, wir dürfen das erleben. Daher müssen uns die Selbstverleugnung und das Kreuz nicht depressiv stimmen, wir dürfen in großer Freude unseren Weg gehen, weil wir das Reich Gottes erleben, wie Jesus immer wieder zu uns in sein Reich kommt.

Gebet:

Jesus, mich schreckt der Gedanke an Kreuz und Selbstverleugnung immer noch ab. Wahrscheinlich wäre es auch keine Selbstverleugnung, wenn es anders wäre. Aber angesichts der vor uns liegenden Herrlichkeit wollen wir das Kreuz auf uns nehmen, wie du es getan hast. Ich danke dir, dass wir schon hier in diesem Leben viele Zeichen deines Reiches erleben, und dass wir dich erleben, wie du in dein Reich kommst.

Pastor Roland Bohnen

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