20 Woche im Jahreskreis Dienstag
EVANGELIUM | Mt 19, 23-30 |
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
23Amen, das sage ich euch: Ein Reicher wird nur schwer in das Himmelreich kommen.
24Nochmals sage ich euch: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.
25Als die Jünger das hörten, erschraken sie sehr und sagten: Wer kann dann noch gerettet werden?
26Jesus sah sie an und sagte zu ihnen: Für Menschen ist das unmöglich, für Gott aber ist alles möglich.
27Da antwortete Petrus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen?
28Jesus erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch: Wenn die Welt neu geschaffen wird und der Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.
29Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben gewinnen.
30Viele aber, die jetzt die Ersten sind, werden dann die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein.
Tagesimpuls:
Für Menschen ist das unmöglich, für Gott aber ist alles möglich. (Mt 19,26)
Dieses Wort Jesu ist sehr tröstlich, vor allem für die, die ihre eigene Unfähigkeit und ihre eigenen Sünden ständig vor Augen haben. Ich kann mich damit identifizieren: „Für Menschen ist das unmöglich.“ Ja, für uns Menschen ist es unmöglich, ein Leben ohne Sünde zu führen. Das heißt nicht, dass wir uns nicht bemühen sollten. Es ist so, wie wenn man eine Schule gründen würde, und man würde davon ausgehen, dass die Kinder nie Fehler machen. Jeder weiß, dass das unmöglich ist. Es gibt nicht nur die Zensur „sehr gut“, es gibt alle Noten von eins bis sechs. Und egal, wie gut die Schule ist, egal, wie sehr sich alle anstrengen, es wird immer alle Noten geben müssen.
Für Menschen ist das unmöglich, für Gott aber ist alles möglich.
Die Tatsache, dass in jeder Schule Fehler gemacht werden, kann nicht bedeuten, dass man sagen könnte, es sei egal, ob man richtig oder falsch rechnet. Eine falsche Rechnung kann gravierende Konsequenzen haben. Man soll richtig rechnen, man muss richtig rechnen, und wenn Fehler geschehen, dann muss man sie korrigieren. So ist es auch mit der Sünde. Man soll nicht sündigen, man darf nicht sündigen, und wenn man sündigt, dann soll man sich bekehren und es wieder gut machen. Aber dennoch wäre es unrealistisch, zu denken, man könne ganz ohne Sünde leben. Wir haben das Sakrament der Beichte, weil wir sündigen, wir bitten im Schuldbekenntnis oder im Vater unser immer wieder um Vergebung der Sünden, weil wir sündigen. Für Menschen ist es unmöglich, ganz von Sünden frei zu sein.
Für Menschen ist das unmöglich, für Gott aber ist alles möglich.
Aber für Gott ist alles möglich, für ihn ist nichts unmöglich. Darauf dürfen wir unser Vertrauen setzen. Er kann uns von der Sünde befreien, nur er! Er kann uns helfen, unseren Reichtum und alles, woran wir hängen und was uns an der Nachfolge Jesu hindert, loszulassen um des Gottesreiches willen. Damit das Feuer für sein Reich in uns brennt, brauchen wir das: Wir müssen täglich etwas loslassen, etwas aufopfern für sein Reich. Dann wird das Feuer in uns neu entfacht, und wir werden sogar noch das Hundertfache dafür empfangen.
Gebet:
Jesus, alles ist für dich möglich, du bist stärker als die Macht, die uns zur Sünde hinzieht. Bitte hilf uns, nicht zu sündigen, sondern jeden Tag etwas loszulassen um deines Reiches willen. Lass das Feuer für dein Reich in uns brennen! Jesus, zeige mir, wie ich dir heute nachfolgen soll! Und hilf mir, in der übernatürlichen Wirklichkeit mit dir zu leben, in der alles möglich ist.
Pastor Roland Bohnen
www.tagesimpuls.org
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