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Tagesimpuls

Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. (Mt 23,13)

21 Woche im Jahreskreis Montag

EVANGELIUM Mt 23, 13-22

13Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. Ihr selbst geht nicht hinein; aber ihr lasst auch die nicht hinein, die hineingehen wollen.

(14)15Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr zieht über Land und Meer, um einen einzigen Menschen für euren Glauben zu gewinnen; und wenn er gewonnen ist, dann macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, der doppelt so schlimm ist wie ihr selbst.

16Weh euch, ihr seid blinde Führer! Ihr sagt: Wenn einer beim Tempel schwört, so ist das kein Eid; wer aber beim Gold des Tempels schwört, der ist an seinen Eid gebunden.

17Ihr blinden Narren! Was ist wichtiger: das Gold oder der Tempel, der das Gold erst heilig macht?

18Auch sagt ihr: Wenn einer beim Altar schwört, so ist das kein Eid; wer aber bei dem Opfer schwört, das auf dem Altar liegt, der ist an seinen Eid gebunden.

19Ihr Blinden! Was ist wichtiger: das Opfer oder der Altar, der das Opfer erst heilig macht?

20Wer beim Altar schwört, der schwört bei ihm und bei allem, was darauf liegt.

21Und wer beim Tempel schwört, der schwört bei ihm und bei dem, der darin wohnt.

22Und wer beim Himmel schwört, der schwört beim Thron Gottes und bei dem, der darauf sitzt.

Tagesimpuls:

Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. (Mt 23,13)

Das Himmelreich ist die persönliche Beziehung zu Jesus, aber nicht nur das, auch die Beziehung zu Jesus in der Kirche, in der Gemeinschaft der Jünger, in den Sakramenten. Für uns Christen ist das untrennbar. Die Beziehung zu Jesus wird gezeugt in der Taufe und genährt in den Sakramenten. Es ist ein Leben, das Gott in uns lebt. Aber wie können wir den Menschen das Himmelreich verschießen?

Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich.

Klar ist, dass diese Worte am wenigsten Kinder betreffen, sondern Erwachsene, Personen in Leitungsverantwortung, ganz besonders Priester und Bischöfe. Aber ich würde die Eltern auf keinen Fall ausnehmen. Ich erlebe täglich, dass ich Kindern versuche, das Himmelreich aufzuschließen, aber Eltern verschließen den Kindern den Zugang. Und dann habe ich so gut wie keine Chance.

Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich.

Manchmal sagt ein Elternteil: „Wenn mein Kind Messdiener werden will, darf es das gern machen. Ich hindere es nicht.“ Ich bin nicht sicher, ob das wirklich wahr ist. Wenn es ernst wird, dann sagen die Eltern zu dem Kind: „Aber bedenke, du hast schon den Sportverein, du hast das Reiten, du hast den Musikunterricht, und außerdem wollen wir ja auch ab und zu am Wochenende in unser Ferienhaus fahren oder etwas anderes unternehmen. Und wenn dann mal nichts ist, dann brauchen wir die Zeit ja auch, um uns mal auszuruhen. Meinst du nicht, dass das zu viel wird, wenn du dann auch noch Messdiener wirst? Und dann ist da ja auch noch die Schule. Vielleicht musst du am Wochenende auch noch lernen?“ Was würden Sie sagen? Muss man da nicht von einem Verschließen des Himmelreichs sprechen?

Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich.

Kann ich persönlich auch das Himmelreich verschließen für andere? Wenn ich sündige, wenn ich kein gutes Vorbild bin, wenn ich über die Priester oder über die Kirche schlecht rede, negative Stimmung verbreite. Aber auch durch meine Unterlassungen: Wenn ich nicht für andere im Gebet in die Bresche springe, nicht für sie eintrete, wenn ich Jesus nicht bezeuge, obwohl ich es hätte tun können, wenn ich zu passiv bin und lieber die anderen machen lasse, wenn ich zu ängstlich bin.

Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich.

Wir sollten das Wort Jesu aber positiv wenden: Wie kann ich anderen das Himmelreich erschließen oder erschließen helfen? Wie kann ich Türen öffnen, durch die Menschen gehen können, um Jesus zu finden? Ich kenne Eltern, die ihre Kinder jede Woche in eine christliche Jugendgruppe geschickt haben, das war mehr als 60 km entfernt, und später fuhren die jugendlichen Kinder dann immer mit dem Zug dorthin. Das war eine Familie, die ihren Kindern das Himmelreich aufschließen wollte, und die Früchte sieht man heute, wo sie erwachsen sind. Sie haben teilweise einen großen Einfluss im kirchlichen Leben.

Gebet:

Jesus, vielleicht habe ich schon Menschen das Himmelreich verschlossen. Bitte hilf mir, dass ich es wieder gut machen kann in der Lebenszeit, die mir noch verbleibt. Bitte hilf uns allen, die Türen für dein Reich aufzuschließen. Zeige uns, was wir tun können, denn ganz sicher hast du einen Plan. Hilf uns, unseren Platz einzunehmen in deinem Plan. Und bitte verzeih uns, wo wir unsere Zeit vertrödelt haben.

Pastor Roland Bohnen

www.tagesimpuls.org


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