Hl. Matthäus
EVANGELIUM | Mt 9, 9-13 |
In jener Zeit
9sah Jesus einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Matthäus auf und folgte ihm.
10Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern.
11Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?
12Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.
13Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.
Tagesimpuls:
Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. (Mt 9,12)
Es gibt drei Gruppen im Evangelium: die Zöllner und Sünder, auf der anderen Seite die Pharisäer, und als drittes die Jünger. Jesus wendet sich den Zöllnern und Sündern zu. Er beruft aktiv den Matthäus. Seine Absicht ist es, auf die Kranken zuzugehen und sie zu retten. Er ist der Arzt für unsere Seelen. Die Pharisäer sind dagegen, ihre Praxis ist es, die Sünder auszustoßen. Die Jünger verhalten sich still. Sie lernen von Jesus.
Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.
Zu welcher Gruppe möchte ich gehören? Aber lassen wir auch die Frage zu: Zu welcher Gruppe gehöre ich tatsächlich? Wann habe ich zuletzt über Menschen geurteilt, gelästert, geschimpft? Wann habe ich Menschen ausgeschlossen? Das sind die Pharisäer, die es nicht nur damals gab. Ein Charakteristikum der Pharisäer ist es auch, dass sie sich für sündenlos halten. In ihren Augen sündigen immer nur die anderen.
Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.
Oder fühle ich mich dem Sünder verbunden? Auch Christen sündigen, auch Christen haben Schwächen, Abhängigkeiten, Anhänglichkeiten und hartnäckige Sünden. Kann ich mich darin wiederfinden? Oder fühle ich mich mehr wie die Jünger, die sich ruhig verhalten und von Jesus lernen? Was lernen sie? Sie lernen, auf die Menschen zuzugehen, sie nicht zu verurteilen, barmherzig zu sein. Sie lernen aber auch, dass sie auch mit ihren eigenen Sünden immer zu Jesus gehen dürfen. Die Jünger erfahren sich nicht selbst als sündenlos. Sie haben ein Gewissen, dass funktioniert. Sie erkennen ihre Schuld und gehen auch mit ihren eigenen Sünden immer wieder zu Jesus. Deswegen sind sie nicht in der großen Gefahr, andere zu verurteilen, weil sie wissen, dass sie selbst auch genug Sünden haben.
Gebet:
Jesus, ich fühle mich oft wie der Sünder, ich fühle mich wie die Jünger, und leider muss ich gestehen, dass ich mich auch immer wieder dabei ertappe, wie die Pharisäer zu sein. Hilf mir, dass ich von dir lerne, dass ich deinen Weg gehe. Und ich danke dir, dass du mich nicht verstößt wegen meiner Sünden, sondern dass ich immer wieder zu dir kommen darf.
Pastor Roland Bohnen
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