Allerheiligen – Hochfest
Ich betrachte heute morgen schon das Evangelium von Allerheiligen, in Hinblick auf die Vorabendmesse. Morgen schreibe ich dann keinen neuen Impuls (so wie ich es an Samstag/Sonntag auch mache).
Evangelium Mt 5, 1–12a
In jener Zeit,
1als Jesus die vielen Menschen sah, die ihm folgten,
stieg er auf den Berg.
Er setzte sich
und seine Jünger traten zu ihm.
2Und er öffnete seinen Mund,
er lehrte sie und sprach:
3Selig, die arm sind vor Gott;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
4Selig die Trauernden;
denn sie werden getröstet werden.
5Selig die Sanftmütigen;
denn sie werden das Land erben.
6Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit;
denn sie werden gesättigt werden.
7Selig die Barmherzigen;
denn sie werden Erbarmen finden.
8Selig, die rein sind im Herzen;
denn sie werden Gott schauen.
9Selig, die Frieden stiften;
denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.
10Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
11Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt
und alles Böse über euch redet um meinetwillen.
12aFreut euch und jubelt:
Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel.
Tagesimpuls:
Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen. (Mt 5,11)
Ich lese öfter im Tagebuch der Hl. Sr. Faustina. Sie erlebt viel Unverständnis, oft wird sie angeklagt, die anderen reden negativ über sie. Immer wieder betont sie, dass sie sich nicht verteidigen will. Im Gegenteil, sie wünscht sich, dass niemand das Geheimnis ihrer Seele versteht, nur Jesus allein. Sie will nur von Jesus verstanden werden. Und es scheint, als wäre es ihr recht, wenn die anderen sie nicht verstehen.
Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen.
Ich ertappe mich, dass es mir ganz anders geht. Ich will immer im Recht sein, ich will, dass die anderen erkennen, dass ich Recht habe, das es richtig so ist, wie ich es mache. Ich will nicht, dass die anderen mich anklagen, dass ich die falschen Entscheidungen getroffen hätte. Ich will nicht, dass die anderen schlecht über mich reden.
Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen.
Es ist leicht, zu erkennen, wer es richtig macht, Sr. Faustina oder ich? Jesus sagt auch, dass wir glücklich sein sollen, wenn andere Böses über uns reden. Jesus hat sich auch nicht verteidigt. Was Jesus wohl gemacht hat: Er hat sich nicht gescheut, für die Wahrheit einzutreten. Aber genau das hat man ihm ja übel genommen, genau deswegen hat man so schlecht über ihn geredet, hat man ihn abgelehnt. Das heißt, wir müssen bereit sein, für die Wahrheit einzustehen, auch wenn es uns böses Gerede von manchen anderen einbringt. Dann sollten wir uns nicht verteidigen, wir haben ja schon unsere Meinung gesagt.
Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen.
Ich will es heute wieder neu üben. Ich will meine Konzentration auf Jesus richten. Er versteht mich. Das soll mir genügen. Ich will es nicht scheuen, meine Meinung zu sagen und für die Wahrheit einzustehen. Aber ich will mich nicht verteidigen und rechtfertigen. Ich nehme mir dabei Sr. Faustina zum Vorbild.
Gebet:
Jesus, ich danke dir, dass du mich heute einen Schritt weiter gebracht hast. Lass mich das leben, was du mir heute gezeigt hast. Hilf mir dabei, erinnere mich daran, damit ich lerne, zu schweigen, wie Sr. Faustina es oft gemacht hat.
Pastor Roland Bohnen
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