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Tagesimpuls

Selig, wer im Reich Gottes am Mahl teilnehmen darf. (Lk 14,15)

31 Woche im Jahreskreis Dienstag

EVANGELIUM Lk 14, 15-24

In jener Zeit

15sagte einer der Gäste, der zusammen mit Jesus eingeladen worden war, zu ihm: Selig, wer im Reich Gottes am Mahl teilnehmen darf.

16Jesus sagte zu ihm: Ein Mann veranstaltete ein großes Festmahl und lud viele dazu ein.

17Als das Fest beginnen sollte, schickte er seinen Diener und ließ den Gästen, die er eingeladen hatte, sagen: Kommt, es steht alles bereit!

18Aber einer nach dem andern ließ sich entschuldigen. Der Erste ließ ihm sagen: Ich habe einen Acker gekauft und muss jetzt gehen und ihn besichtigen. Bitte, entschuldige mich!

19Ein anderer sagte: Ich habe fünf Ochsengespanne gekauft und bin auf dem Weg, sie mir genauer anzusehen. Bitte, entschuldige mich!

20Wieder ein anderer sagte: Ich habe geheiratet und kann deshalb nicht kommen.

21Der Diener kehrte zurück und berichtete alles seinem Herrn. Da wurde der Herr zornig und sagte zu seinem Diener: Geh schnell auf die Straßen und Gassen der Stadt und hol die Armen und die Krüppel, die Blinden und die Lahmen herbei.

22Bald darauf meldete der Diener: Herr, dein Auftrag ist ausgeführt; aber es ist immer noch Platz.

23Da sagte der Herr zu dem Diener: Dann geh auf die Landstraßen und vor die Stadt hinaus und nötige die Leute zu kommen, damit mein Haus voll wird.

24Das aber sage ich euch: Keiner von denen, die eingeladen waren, wird an meinem Mahl teilnehmen.

Tagesimpuls:

Selig, wer im Reich Gottes am Mahl teilnehmen darf. (Lk 14,15)

Jesus erzählt viele Gleichnisse über das Himmelreich. All diese Gleichnisse gipfeln in den Gleichnissen vom Festmahl, letztlich vom himmlischen Hochzeitsmahl, wo der Bräutigam seine Braut, die Kirche, einlädt. Wir sind die Kirche, wir als Gemeinschaft, in der jeder Einzelne vom Bräutigam unendlich geliebt ist. Es gibt Hochzeitsgleichnisse, wo das „zu spät“ betont wird, z.B. bei den Jungfrauen, die nicht für das Öl gesorgt hatten. Aber im heutigen Gleichnis betont Jesus, wie sehr der göttliche Gastgeber alle Menschen einladen, ja geradezu nötigen will, an seiner Feier teilzunehmen. Das ist die unendlich große Liebe und Barmherzigkeit Gottes, der niemanden ausschließen will. Wenn sich jemand ausschließt, dann sind es die Menschen selber, an Gott liegt es wirklich nicht.

Selig, wer im Reich Gottes am Mahl teilnehmen darf.

„Selig“, das Wort klingt vertraut und doch auch fremd. Ich glaube, den meisten Menschen liegt das Wort „glücklich“ näher. Jeder will glücklich sein. Glücklich werden wir in einer Gemeinschaft. Es gibt nur wenige, die glauben, dass sie glücklich werden, wenn man sie allein lässt. Vielleicht sind das Menschen, die von anderen verletzt worden sind. Aber normal ist, dass man sich Gemeinschaft wünscht, und dass man glaubt, dass man in einer guten Gemeinschaft glücklich werden kann. Genau das verspricht auch Jesus. Er meint aber nicht nur eine weltliche Gemeinschaft, sondern die Mahlgemeinschaft Gottes, wo Gott der Gastgeber ist. Wir erleben diese Mahlgemeinschaft schon in der Kirche, und später im Himmel wird sie sich vollenden.

Selig, wer im Reich Gottes am Mahl teilnehmen darf.

Vielleicht ist es doch gut, dass Jesus „selig“ und nicht „glücklich“ sagt. Selig macht noch einmal einen Unterschied. Es ist eben nicht nur weltliches Glück, das Jesus verspricht. Es ist ein himmlisches Glück, das schon hier auf der Erde anfängt. Wenn die Sehnsucht nach Gott stark genug in uns wäre, würden wir uns mehr wünschen, selig zu werden als glücklich. Solange das noch nicht so stark ist, müssen wir daran glauben: Selig ist besser als glücklich. Wenn man selig ist, dann ist man sowieso glücklich, aber es ist noch viel mehr! Wünschen wir uns also die göttliche Gemeinschaft, nicht nur die weltliche! Wir dürfen dankbar sein für die weltliche Gemeinschaft, vor allem für unsere Familie und unsere Freunde. Aber als Christen wollen wir mehr. Wir suchen die Gemeinschaft der Kirche, die Gemeinschaft der Eucharistie, und wir glauben, dass Jesus uns in dieser Gemeinschaft „über-glücklich“ macht, nämlich selig.

Gebet:

Jesus, danke, dass du uns die Seligkeit versprichst. Leider können wir Menschen noch nicht so viel damit anfangen. Wir müssen es glauben. Ja, Herr, wir glauben, dass die Seligkeit, die du versprichst, das Allerbeste ist, was uns passieren kann. Daher wollen wir in Gemeinschaft mit deiner Kirche leben, wir wollen oft teilnehmen an der Eucharistiefeier, die schon hier auf die Erde die Vorwegnahme jener Seligkeit ist, die sich im Himmel vollenden wird.

Pastor Roland Bohnen

www.tagesimpuls.org

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