32 Woche im Jahreskreis Mittwoch
EVANGELIUM | Lk 17, 11-19 |
11Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa.
12Als er in ein Dorf hineingehen wollte, kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in der Ferne stehen
13und riefen: Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns!
14Als er sie sah, sagte er zu ihnen: Geht, zeigt euch den Priestern! Und während sie zu den Priestern gingen, wurden sie rein.
15Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme.
16Er warf sich vor den Füßen Jesu zu Boden und dankte ihm. Dieser Mann war aus Samarien.
17Da sagte Jesus: Es sind doch alle zehn rein geworden. Wo sind die übrigen neun?
18Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden?
19Und er sagte zu ihm: Steh auf und geh! Dein Glaube hat dir geholfen.
Tagesimpuls:
Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme. (Lk 17,15)
Haben wir die göttlichen Heilungen für zu selbstverständlich genommen? Es gibt natürliche und übernatürliche Heilungen. Aber auch eine natürliche Heilung könnte nicht geschehen ohne Gottes Hilfe. Gott ist es, der alle natürlichen Heilkräfte in uns, in die Natur und in unsere Mitmenschen hineingelegt hat. Also ist jede Heilung ein großer Grund, um Gott zu danken.
Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme.
Mir wurde von einer Frau erzählt die Krebs hatte. Mit ihr und für sie wurde viel gebetet. Schließlich wurde sie geheilt, und sie sagte: „Ich bin eben eine Kämpfernatur“. Gott kam in ihrer Aussage nicht mehr vor. Ich glaube, dass ist es, was Jesus im heutigen Evangelium so enttäuscht. Einer von zehn kommt zu ihm zurück zum Danken.
Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme.
Bei der Eucharistiefeier ist es auch noch nur ein Bruchteil derer, die sich zum christlichen Glauben bekennen, die regelmäßig teilnehmen. Da sind es sogar weniger als einer von zehn. Dabei ist die Eucharistiefeier doch die große Feier des Dankens. Der Sonntag ist der Tag, an dem wir für die Geschenke, die Gott uns in der Woche gemacht hat, danken sollen.
Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme.
Ich bin sicher, dass wir unser Leben viel mehr genießen, wenn wir Zeit zum Danken nehmen. Bei einer Fortbildung zu „Kirche und Management“ wurde mir einmal gesagt, dass man Erfolge feiern soll mit seiner Belegschaft. Es wäre sehr wichtig, dass man nicht immer nur von einem zum anderen übergeht. Auch wenn man viel Arbeit hätte, sollte man sich doch die Zeit nehmen zum Innehalten und Feiern. Das ist es doch genau! Wenn wir im Stress von einem zum anderen rennen, dann wird unser Leben grau. Wir brauchen diese Zeiten des Feierns, des Dankens, nicht nur in unseren Betrieben, sondern auch in unseren Familien, in unseren Gemeinschaften. Es ist ein menschliches Bedürfnis, dass wir feiern und danken. Und genau dafür ist der Sonntag da.
Gebet:
Jesus, ich bin auch noch zu hektisch. Ich nehme mir auch nicht genug Zeit zum Innehalten und Danken. Hilf mir, dass ich Zeiten des Dankens in meinen Lebensrhythmus bewusster einbaue. Hilf mir auch, dass ich die Sonntagsmesse bewusst als eine Feier des Dankes erlebe.
Pastor Roland Bohnen
www.tagesimpuls.org
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