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Tagesimpuls

Beide lebten so, wie es in den Augen Gottes recht ist, und hielten sich in allem streng an die Gebote und Vorschriften des Herrn. (Lk 1,6)

19 Dezember

EVANGELIUM Lk 1, 5-25

5Zur Zeit des Herodes, des Königs von Judäa, lebte ein Priester namens Zacharias, der zur Priesterklasse Abija gehörte. Seine Frau stammte aus dem Geschlecht Aarons; sie hieß Elisabet.

6Beide lebten so, wie es in den Augen Gottes recht ist, und hielten sich in allem streng an die Gebote und Vorschriften des Herrn.

7Sie hatten keine Kinder, denn Elisabet war unfruchtbar, und beide waren schon in vorgerücktem Alter.

8Eines Tages, als seine Priesterklasse wieder an der Reihe war und er beim Gottesdienst mitzuwirken hatte,

9wurde, wie nach der Priesterordnung üblich, das Los geworfen, und Zacharias fiel die Aufgabe zu, im Tempel des Herrn das Rauchopfer darzubringen.

10Während er nun zur festgelegten Zeit das Opfer darbrachte, stand das ganze Volk draußen und betete.

11Da erschien dem Zacharias ein Engel des Herrn; er stand auf der rechten Seite des Rauchopferaltars.

12Als Zacharias ihn sah, erschrak er, und es befiel ihn Furcht.

13Der Engel aber sagte zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Johannes geben.

14Große Freude wird dich erfüllen, und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen.

15Denn er wird groß sein vor dem Herrn. Wein und andere berauschende Getränke wird er nicht trinken, und schon im Mutterleib wird er vom Heiligen Geist erfüllt sein.

16Viele Israeliten wird er zum Herrn, ihrem Gott, bekehren.

17Er wird mit dem Geist und mit der Kraft des Elija dem Herrn vorangehen, um das Herz der Väter wieder den Kindern zuzuwenden und die Ungehorsamen zur Gerechtigkeit zu führen und so das Volk für den Herrn bereit zu machen.

18Zacharías sagte zu dem Engel: Woran soll ich erkennen, dass das wahr ist? Ich bin ein alter Mann, und auch meine Frau ist in vorgerücktem Alter.

19Der Engel erwiderte ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und ich bin gesandt worden, um mit dir zu reden und dir diese frohe Botschaft zu bringen.

20Aber weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die in Erfüllung gehen, wenn die Zeit dafür da ist, sollst du stumm sein und nicht mehr reden können, bis zu dem Tag, an dem all das eintrifft.

21Inzwischen wartete das Volk auf Zacharias und wunderte sich, dass er so lange im Tempel blieb.

22Als er dann herauskam, konnte er nicht mit ihnen sprechen. Da merkten sie, dass er im Tempel eine Erscheinung gehabt hatte. Er gab ihnen nur Zeichen mit der Hand und blieb stumm.

23Als die Tage seines Dienstes (im Tempel) zu Ende waren, kehrte er nach Hause zurück.

24Bald darauf empfing seine Frau Elisabet einen Sohn und lebte fünf Monate lang zurückgezogen. Sie sagte:

25Der Herr hat mir geholfen; er hat in diesen Tagen gnädig auf mich geschaut und mich von der Schande befreit, mit der ich in den Augen der Menschen beladen war.

Tagesimpuls:

Beide lebten so, wie es in den Augen Gottes recht ist, und hielten sich in allem streng an die Gebote und Vorschriften des Herrn. (Lk 1,6)

Das Ehepaar lebt streng nach den Vorschriften Gottes. Äußerlich tun sie alles so, wie man es machen muss. Aber innerlich hat Zacharias den Glauben verloren. Nach so vielen Jahren der Gebete glaubt er nicht mehr an die Verheißungen Gottes. Das ist eine Warnung für uns alle. Auch wenn wir äußerlich alles richtig machen und alle Gebote befolgen, dann kann unser Herz trotzdem voller Unglauben sein.

Beide lebten so, wie es in den Augen Gottes recht ist, und hielten sich in allem streng an die Gebote und Vorschriften des Herrn.

Gott verheißt dem Zacharias große Freude. Leider kann er in dieser Zeit schon nicht mehr offen dafür sein. Er kann die Freude nicht mehr finden. Es ist wie ein Geschenk, dass er nicht annehmen und nicht öffnen kann. Lassen wir auch Verheißungen Gottes liegen? Jemand hat gesagt, wir würden zwar Erwartungen erfüllen, aber keine Erfüllungen erwarten. So sieht es bei Zacharias aus. Er erfüllt alle Erwartungen, macht alles so, wie man es machen muss, aber er erwartet keine Erfüllung. Die Freude und all das andere, was Gott ihm schenken will, lässt er liegen.

Beide lebten so, wie es in den Augen Gottes recht ist, und hielten sich in allem streng an die Gebote und Vorschriften des Herrn.

Zum Glück lasst sich Gott nicht aufhalten durch die mangelnde Bereitschaft des Zacharias. Die Verheißungen sollen trotzdem in Erfüllung gehen. Gott lässt den Zacharias stumm werden. Es scheint, als sei dies eine Vorbereitung, damit er sein Herz doch noch öffnen kann. Er soll keine negativen „Verheißungen“ mehr aussprechen, weil das Gift ist für die Seele. Dann soll er lieber gar nicht sprechen und innerlich mehr mit Gott verbunden sein. Die Stille kann auch uns für Gott öffnen. Das negative Sprechen verhindert Gottes Wirken an uns. Gott will, dass auch wir Erfüllungen erwarten und nicht nur Erwartungen erfüllen. „Große Freude wird dich erfüllen!“ Das sagt Gott auch zu uns.

Gebet:

Jesus, hilf mir, dass ich mein Herz öffnen kann für dich. Ich will nicht nur – wie die Pharisäer – äußerlich gut und richtig leben, Erwartungen erfüllen, ich will mein Herz für dich öffnen. Wenn eine Krankheit oder was auch immer für Umstände, die du mir schickst, dafür gut sind, dann will ich alles annehmen, was du mir schickst, damit ich mein Herz mehr für dich öffnen kann. Jesus, ich will den echten Glauben, nicht nur bloße Erfüllung von Geboten.

Pastor Roland Bohnen

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