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Tagesimpuls

Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens. (Lk 2,13f)

In der Heiligen Nacht

Evangelium Lk 2, 1–14

1Es geschah aber in jenen Tagen,
dass Kaiser Augústus den Befehl erließ,
den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen.
2Diese Aufzeichnung war die erste;
damals war Quirínius Statthalter von Syrien.
3Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.
4So zog auch Josef
von der Stadt Nazaret in Galiläa
hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt;
denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids.
5Er wollte sich eintragen lassen
mit Maria, seiner Verlobten,
die ein Kind erwartete.
6Es geschah, als sie dort waren,
da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte,
7und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen.
Sie wickelte ihn in Windeln
und legte ihn in eine Krippe,
weil in der Herberge kein Platz für sie war.
8In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld
und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.
9Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen
und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie
und sie fürchteten sich sehr.
10Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht,
denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude,
die dem ganzen Volk zuteilwerden soll:
11Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren;
er ist der Christus, der Herr.
12Und das soll euch als Zeichen dienen:
Ihr werdet ein Kind finden,
das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.
13Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer,
das Gott lobte
und sprach:
14Ehre sei Gott in der Höhe
und Friede auf Erden
den Menschen seines Wohlgefallens.

Tagesimpuls:

Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens. (Lk 2,13f)

Der Bericht des Evangeliums beginnt sehr sachlich mit weltlichen Fakten. Damit soll ganz klar gemacht werden, dass es sich hier um einen historischen Bericht und nicht um ein Märchenbuch handelt. Dies betont der Evangelist schon ganz zu Anfang seines Evangeliums: Er redet von „einem Bericht über die Tatsachen, die unter uns völlig erwiesen sind, wie sie uns diejenigen überliefert haben, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind.“ (Lk 1,1f) Lukas hat nicht den Anspruch, Legenden oder Mythen niederzuschreiben, sondern Tatsachen. Und wenn es modern geworden ist unter manchen Theologen, den historischen Gehalt dieser Kindheitsberichte abzustreiten, so dürfen wir uns davon nicht verunsichern lassen. Jeder, der hier etwas behauptet, kann dies nur behaupten aber nicht beweisen. Und es mag viele Behauptungen geben, wir bleiben bei dem, was in der Heiligen Schrift als ein den Tatsachen entsprechender Bericht so dargestellt wird. Wenn es nicht so wäre, dann wäre Lukas ein Lügner und Betrüger gewesen, und dann müsste man den Wert der Heiligen Schrift als Ganzes in Frage stellen.

Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.

Was mit historischen und ganz weltlichen Geschehnissen beginnt, mündet in ein „Feuerwerk“ der himmlischen Manifestationen mit Scharen von Engeln, die Gott loben und Frieden auf Erden proklamieren. Hier wird eine Klammer gebildet, genau die Klammer, die für uns als Christen so wichtig ist: Die Verbindung zwischen Erde und Himmel. Auf der einen Seite das ganz Weltliche, verbunden mit all den Nöten wie z.B. der vergeblichen Herbergssuche, und auf der anderen Seite dann der Himmel, der auf die Erde kommt, der einbricht und alles hell und strahlend macht. Das ist unsere christliche Existenz. Wir erleben all das irdische Leid, und doch sind wir umgeben vom Himmlischen, vom Übernatürlichen, von der Gegenwart Gottes mit seinen heiligen Engeln.

Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.

Für mich heißt das, dass ich ganz Ja sagen will zu allem Weltlichen, Irdischen, zu allem Beschwerlichen, was mir zustößt und was mich umgibt. Aber zugleich will ich mich öffnen für Gott, der in meine Situation hineinkommen will. Und es mag sein, dass diese großartigen Manifestationen des Himmels nur selten im Leben erfahrbar sind, vielleicht bei vielen erst in der Todesstunde, wenn sie dann die Engel sehen dürfen. Aber ich will das Wirken Gottes nicht einschränken, schon gar nicht nur auf die Todesstunde. Ich will seine Gegenwart suchen im täglichen Einerlei, in der täglichen Mühsal, aber auch in den täglichen Freuden. Jesus hat deutlich gesagt: „Wer sucht, der findet!“ (Mt 7,7). Das ist eine Aufforderung, ihn, und das heißt das Himmlische, zu suchen. Es ist kein Stolz, keine Hybris, wenn wir uns nach himmlischen Manifestationen ausstrecken mitten in unserem manchmal dunklen Alltag. Es ist seine Aufforderung, nach Gott und nach seinen göttlichen Wundern in unserem Leben zu suchen.

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du auf die Welt gekommen bist und auf die Welt kommst. In jeder Messe ereignet sich das Wunder, das du Fleisch wirst, leibhaftig in der Hostie. Jesus, ich will dich suchen, so wie du uns aufgefordert hast. Ich will mich öffnen für die himmlischen Manifestationen mitten in meinem Alltag. Ich will mich öffnen für den Glanz, den du über mein Leben und über unser Leben legen willst.

Pastor Roland Bohnen

www.tagesimpuls.org


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