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Tagesimpuls

Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. (Mk 1,18)

01 Woche im Jahreskreis Montag

EVANGELIUM Mk 1, 14-20

14Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes

15und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!

16Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer.

17Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.

18Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.

19Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her.

20Sofort rief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach.

Tagesimpuls:

Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. (Mk 1,18)

Wir beginnen wieder mit dem Jahreskreis, so auf jeden Fall die offizielle Liturgie der Kirche. In der Praxis der Gläubigen ist es sehr uneinheitlich geworden. Manche entsorgen schon kurz nach Weihnachten den Weihnachtsschmuck. Für die hat der Jahreskreis schon lange begonnen. Andere haben noch ihre Krippen stehen und begründen das damit, dass vor vielen Jahren die Weihnachtszeit erst am zweiten Februar endete. Wir haben auch noch die Krippen in den Kirchen, und bei mir zuhause auch noch. Aber liturgisch beginnt schon wieder der Jahreskreis.

Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.

Und wir sehen, was im Jahreskreis geschieht: Die Evangelisation! Jesus ruft Jünger. Ich glaube, dass dies auch zu unserem Alltag als Christen fest dazugehören sollte. Es sollte für uns normal sein, dass wir Menschen zu Jesus rufen. Zum Glück haben wir viele Möglichkeiten und Angebote, zu denen wir die Menschen einladen können. Auf jeden Fall können wir sie zu Gottesdiensten einladen. Viele haben auch schon anderen eine Brücke zum Priester zu einer Beichte gebaut. Auch dazu kann man einladen. Heute Abend beginnt bei uns der Alphakurs, zu dem man Menschen einladen kann, die vielleicht noch nicht so gern in die Kirche kommen. Am kommenden Samstag haben wir den Tag der Begegnung, zu dem man Menschen einladen kann, die offen sind für eine tiefere Erfüllung mit dem Heiligen Geist, und die bereit sind für ein stärkeres Eintauchen in die kirchliche Gemeinschaft.

Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.

Beim Einladen mache ich dieselbe Erfahrung wie Jesus. Manchmal frage ich Menschen, die ich kaum kenne, und sie sagen gleich Ja. Sie lassen alles andere liegen und machen mit. Ich bin sicher, dass jeder von denen, die ich für den Tag der Begegnung eingeladen habe, auch etwas anderes machen könnte, was er aber nun dafür liegen lässt. Viele aber sagen Nein, weil ihnen das andere wichtiger ist. Aber über die, die Ja sagen, staune ich. Ich bin so dankbar, dass es heute noch so ist wie bei Jesus. Wer von ihm gerufen ist, der hat plötzlich Zeit, der kann alles andere liegen lassen.

Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.

Ich frage gern, wie oft sich Jesus mit den Jüngern getroffen hat. Das ist eine rhetorische Frage. Dann sage ich: „Wahrscheinlich einmal pro Monat, oder was denken Sie?“ Natürlich schütteln alle mit dem Kopf. Die haben sich doch häufiger getroffen. Wenn man so fragt, dann kommt jeder dahinter: Die Jünger und Jesus hatten Zeit. Wahrscheinlich haben sie sich sogar täglich getroffen. Und wenn man dann zu einer Jüngerschaftsgruppe einlädt, die sich wöchentlich trifft, ist das dann zu viel? Hier sieht man den Unterschied zwischen Christ-Sein und Jünger-Sein. Ich glaube, Jesus braucht Jünger, und er ruft.

Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.

Aber wenn wir im Auftrag Jesu und stellvertretend für ihn rufen, dann machen wir es in der Kraft und in der Leitung des Heiligen Geistes! Wir beten vorher, und wir hören, wo der andere steht. Jesus will uns immer zum nächsten Schritt rufen. Wir müssen also erspüren, was für den anderen der nächste Schritt sein könnte.

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du uns zu Jüngern rufst. Ich will Zeit für dich haben und alles andere liegen lassen. Bitte hilf uns allen, stellvertretend für dich Menschen in deine Nähe zu rufen. Zeige uns, was für den anderen der nächste Schritt ist, ob zur Beichte, ob zur Messe, ob in eine Gruppe oder zu einer Veranstaltung. Bitte lass es uns erleben, dass Menschen bereit sind, Dinge liegen zu lassen, um dir zu folgen.

Pastor Roland Bohnen

www.tagesimpuls.org


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