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Tagesimpuls

Er lehrte sie wie einer, der göttliche Vollmacht hat. (Mk 1,22)

01 Woche im Jahreskreis Dienstag

EVANGELIUM Mk 1, 21-28

21In Kafarnaum ging Jesus am Sabbat in die Synagoge und lehrte.

22Und die Menschen waren sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der göttliche Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten.

23In ihrer Synagoge saß ein Mann, der von einem unreinen Geist besessen war. Der begann zu schreien:

24Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes.

25Da befahl ihm Jesus: Schweig und verlass ihn!

26Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei.

27Da erschraken alle, und einer fragte den andern: Was hat das zu bedeuten? Hier wird mit Vollmacht eine ganz neue Lehre verkündet. Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl.

28Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa.

Tagesimpuls:

Er lehrte sie wie einer, der göttliche Vollmacht hat. (Mk 1,22)

Zweimal wird in diesem Evangelium die Vollmacht betont. Menschen können es spüren, wenn jemand nur etwas predigt, weil er eben eine Predigt machen muss, oder ob jemand mit göttlicher Vollmacht predigt. Dabei kommt es nicht auf die Rhetorik an. Jemand kann mit großer Vollmacht sprechen, der in einer Predigtausbildung durchgefallen wäre. Wenn der Heilige Geist da ist, dann hören die Menschen zu, dann spüren sie es. Dann werden sie mitgenommen und ergriffen, dann kann die Predigt sogar in den Hörern zu neuen Vorsätzen führen.

Er lehrte sie wie einer, der göttliche Vollmacht hat.

Wir sehen im ersten Wunder, das Markus in seinem Evangelium darstellt, eine Art Programm von Jesus. Er ist gekommen, um den Teufel zu entmachten. Wir Menschen sehen natürlich immer mehr das Materialistische. Wir fänden vielleicht eine körperliche Heilung besser. Aber die Befreiung von der Macht des Bösen ist viel grundlegender. Diese Befreiung brauchen wir alle. Die Taufe ist dabei erst der Anfang. Wir alle wissen und wir spüren es: Auch nach der Taufe lässt uns das Böse noch lange nicht in Ruhe. Wir müssen immer die Nähe Jesu suchen, um vollends vom Bösen befreit und gereinigt zu werden.

Er lehrte sie wie einer, der göttliche Vollmacht hat.

Das heißt nicht, dass die Taufe wirkungslos wäre. Ohne die Taufe wären wir noch weiter weg von Jesus, hätte das Böse noch mehr Zugriff auf unser Leben – auch wenn vielen das nicht bewusst ist. Die Taufe ist wie, wenn man einen Samen einpflanzt. Das ist erst der Anfang. Dann muss man gießen und sich um die Pflanze kümmern, damit sie wächst. Wenn man tauft, sich dann aber nicht mehr um die Pflanze kümmert, dann ist das wie einer, der sein Kind tauft sich dann aber nicht mehr um die christliche Erziehung kümmert. Aus beiden wird nichts, die Pflanze wächst nicht, und das christliche Leben blüht nicht auf.

Er lehrte sie wie einer, der göttliche Vollmacht hat.

Lassen wir die Reinigung an uns geschehen! Die Beichte ist die Erneuerung der Taufgnade. Sie hat eine sehr große Vollmacht. Wir wollen die göttliche Vollmacht in unserem Leben erfahren. Sowohl an uns selbst, wenn wir immer wieder vom Bösen gereinigt werden, als auch in unserem Dienst als seine Jünger, wenn durch unser Wirken andere Menschen die Kraft Gottes spüren.

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass ich deine Vollmacht spüren kann. Ich erlebe sie in der Beichte, wenn du mich mehr und mehr vom Bösen befreist. Ich erlebe sie in der Messe, auch bei der Predigt, wenn ich deinen Heiligen Geist spüre. Bitte hilf uns allen, deine Kraft täglich zu erfahren! Zeige uns, wo wir als deine Jünger in der Kraft Gottes wirken können und sollen.

Pastor Roland Bohnen

www.tagesimpuls.org


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