02 Woche im Jahreskreis Mittwoch
EVANGELIUM | Mk 3, 1-6 |
In jener Zeit
1als Jesus in eine Synagoge ging, saß dort ein Mann, dessen Hand verdorrt war.
2Und sie gaben acht, ob Jesus ihn am Sabbat heilen werde; sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn.
3Da sagte er zu dem Mann mit der verdorrten Hand: Steh auf und stell dich in die Mitte!
4Und zu den anderen sagte er: Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses, ein Leben zu retten oder es zu vernichten? Sie aber schwiegen.
5Und er sah sie der Reihe nach an, voll Zorn und Trauer über ihr verstocktes Herz, und sagte zu dem Mann: Streck deine Hand aus! Er streckte sie aus, und seine Hand war wieder gesund.
6Da gingen die Pharisäer hinaus und fassten zusammen mit den Anhängern des Herodes den Beschluss, Jesus umzubringen.
Tagesimpuls:
Er streckte sie aus, und seine Hand war wieder gesund. (Mk 3,5)
Jetzt kommt es zur Konfrontation. Jesus ist Gott, und er kann sich nicht verbieten lassen, als Gott zu handeln. Wenn er jetzt klein beigibt, dann verfehlt er seine Mission. Er ist als Gott in die Welt gekommen, und er will sich uns offenbaren und uns erlösen. Er will uns nicht „heimlich“ erlösen, ohne dass wir es merken. Wir sollen ihn erkennen, wir sollen ihn anerkennen und an ihn glauben. So vollzieht sich die Erlösung: durch eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus. Deshalb kann sich Jesus den Pharisäern nicht unterordnen. Wenn er das tun würde, würden die Menschen ihn niemals erkennen, und niemand könnte an ihn glauben. Dann würde man Jesus höchstens als einen guten Juden erkennen, aber nicht als Gott.
Er streckte sie aus, und seine Hand war wieder gesund.
Vielleicht gibt es in unserem Leben auch Situationen, wo wir Farbe bekennen müssen, wo wir uns nicht verleugnen oder verbiegen dürfen. Vielleicht müssen auch wir manche schwere Entscheidungen treffen, von denen wir genau wissen, dass sie richtig und zum Wohl der Menschen sind. Als Christen stehen wir heute oft in der Schusslinie wegen unserer Morallehre. Wir glauben, dass sie zum Wohl der Menschen ist, während vieles, was heute gelebt und vertreten wird, nicht gut ist für uns Menschen. Und die Gesellschaft will uns zwingen, von unserem Standpunkt abzurücken. Es gibt Versuche, den christlichen Standpunkt als „Hassrede“ zu kriminalisieren. Ich hoffe, dass es nicht so weit kommt und dass die Vernunft siegt. In solchen Fällen dürfen auch wir nicht nachgeben, so wie Jesus den Pharisäern nicht nachgegeben hat.
Er streckte sie aus, und seine Hand war wieder gesund.
Wir brauchen dazu großen Mut. Denken wir an die verfolgten Christen, welchen Mut sie beweisen, jeden Tag! So schlimm ist es bei uns nicht. Aber wenn wir immer schweigen, dann tragen wir mit dazu bei, dass die Situation immer bedrängender wird. Der Heilige Geist kann nur in die Welt kommen, wenn wir unseren Mund öffnen und zu Jesus stehen.
Gebet:
Jesus, ich habe Angst, gegen den Strom zu schwimmen. Ich will nicht angegriffen werden wegen meines Standpunkts als Christ. Aber du bist mein Vorbild. Du hast nicht geschwiegen. Du hast dich gegen den Widerstand der Pharisäer als Gott offenbart, auch wenn das dazu führte, dass sie dich töten wollten. Hilf mir, in meinem kleinen Lebensbereich gradlinig deinen Standpunkt zu vertreten, auch wenn Menschen deswegen gegen mich sind.
Pastor Roland Bohnen
www.tagesimpuls.org
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