02 Woche im Jahreskreis Donnerstag
EVANGELIUM | Mk 3, 7-12 |
In jener Zeit
7zog sich Jesus mit seinen Jüngern an den See zurück. Viele Menschen aus Galiläa aber folgten ihm. Auch aus Judäa,
8aus Jerusalem und Idumäa, aus dem Gebiet jenseits des Jordan und aus der Gegend von Tyrus und Sidon kamen Scharen von Menschen zu ihm, als sie von all dem hörten, was er tat.
9Da sagte er zu seinen Jüngern, sie sollten ein Boot für ihn bereithalten, damit er von der Menge nicht erdrückt werde.
10Denn er heilte viele, so dass alle, die ein Leiden hatten, sich an ihn herandrängten, um ihn zu berühren.
11Wenn die von unreinen Geistern Besessenen ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und schrien: Du bist der Sohn Gottes!
12Er aber verbot ihnen streng, bekannt zu machen, wer er sei.
Tagesimpuls:
In jener Zeit zog sich Jesus mit seinen Jüngern an den See zurück. (Mk 3,7)
Immer mehr Menschen kommen zu Jesus, sie drängen sich an ihn heran, um ihn zu berühren. Jesus zieht sich zurück, aber die Menschen folgen ihm. Es werden immer mehr. Er kommt an seine Belastungsgrenze. Es ist so bedrohlich, dass er von der Menge erdrückt werden könnte. Dass das nicht unrealistisch ist, kennen wir von tragischen Unfällen bei Massenansammlungen.
In jener Zeit zog sich Jesus mit seinen Jüngern an den See zurück.
Es ist nicht so, als wenn Jesus nicht heilen wollte. Er will gern heilen, so viele wie möglich. Er hat Mitleid mit uns Menschen. Aber das kann so nicht alles sein. Er ist der Messias, der Gottessohn, der uns von unseren Sünden erlösen und uns die Tür zum Himmel aufschließen will. Es geht Jesus nicht nur um irdische Gesundheit. Die Heilungen sind Heilszeichen des heranbrechenden Gottesreiches, sie dienen dazu, damit wir an ihn glauben. Das heißt auf der anderen Seite aber nicht, dass Jesus an den Menschen nicht gelegen wäre, dass er sie nur verzwecken würde für seine messianische Botschaft. Nein, Jesus liegt an jedem Einzelnen, auch an unserer irdischen Gesundheit. Aber so sehr das richtig ist, so geht es ihm auch noch um mehr. Es geht ihm um das Himmelreich. Was nützt uns die Gesundheit, wenn wir das ewige Heil verfehlen?
In jener Zeit zog sich Jesus mit seinen Jüngern an den See zurück.
Deswegen will Jesus in das Boot gehen. Wenn die Menschen ihn „nur“ berühren wollen, dann ist das zu wenig. Wir sollen ihm zuhören. Er will predigen. Wir sollen uns zu Herzen nehmen, was er zu sagen hat. Er sagt uns z.B., dass wir unser Kreuz tragen sollen. Es geht nicht nur um Gesundheit und Wohlbefinden.
In jener Zeit zog sich Jesus mit seinen Jüngern an den See zurück.
Was heißt das für uns? Ich glaube, wir sind noch nicht an diesem Punkt. Bei uns ist Jesus in der ganzen Kraft Gottes, in der ganzen Kraft des hereinbrechenden Gottesreiches, noch nicht so präsent. Wenn er so präsent wäre, würden wir Menschen uns viel mehr an ihn herandrängen. Wir hätten viel mehr Sehnsucht, ihn zu berühren. Wir haben ihn ja leibhaftig in der Eucharistie. Aber das machen wir uns nicht genügend bewusst. Unser Glaube ist noch sehr schwach. Daher ist mein Impuls, dass wir uns erst mal an ihn herandrängen, dass wir ihn erst mal wirklich mehr suchen, auch dann, wenn er sich zurückzieht. Er sagt ja, „wer sucht, der findet“. Er will, dass wir ihn suchen mit der ganzen Sehnsucht unseres Herzens. Für mich ist das Wichtigste, dass wir Jesus mit seiner ganzen Gotteskraft unter uns wirken sehen. Dazu brauchen wir noch eine gewaltige Glaubensvertiefung.
Gebet:
Jesus, ich habe Sehnsucht nach dir, aber trotzdem dränge ich mich nicht so sehr an dich heran. Aber ich erlebe, wie du mich führst, wie du mir immer wieder Hilfen schenkst zur Vertiefung meines Glaubens. Ich will dir folgen, ich will meiner Sehnsucht nachgehen nach viel mehr Glaubenstiefe, nach dem Erleben deiner Gotteskraft unter uns, damit auch wir in unserer Generation deine messianischen Heilszeichen erleben dürfen. Du hast uns in der Heiligen Schrift den Maßstab gegeben, hinter den wir nicht mehr zurückfallen wollen.
Pastor Roland Bohnen
www.tagesimpuls.org
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