04 Woche im Jahreskreis Donnerstag
EVANGELIUM | Mk 6, 7-13 |
In jener Zeit
7rief Jesus die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben,
8und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel,
9kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen.
10Und er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst.
11Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht weiter, und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie.
12Die Zwölf machten sich auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf.
13Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.
Tagesimpuls:
Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie. (Mk 6,13)
Nachdem Jesus die Jünger mitgenommen hat auf einen Weg, auf dem ihr Glaube immer mehr gestärkt werden sollte, sendet er sie nun mit großen Vollmachten aus. Jesus ist das Haupt der Kirche, aber er will nicht als Haupt allein wirken. Wir alle sind sein Leib und sollen in seine Sendung einbezogen werden. Daher kommt es so sehr auf den Glauben an. Durch den Glauben vereinen wir uns mit Christus, durch den Glauben sind wir ein Leib, oder wie es die Apostelgeschichte sagt, „ein Herz und eine Seele“ – untereinander und mit Jesus, unserem Haupt. Wenn der Glaube wächst, dann kann Jesus seine Wunder wirken, an uns und durch uns. Es beginnt, sich zu bewahrheiten, was Jesus gesagt hatte: „Ihr werdet noch größere Werke tun.“
Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.
Man könnte einwenden, das gilt nur für die Bischöfe, die Nachfolger der Apostel, und für die Priester, deren Mitarbeiter. Aber wir werden sehen, wie Jesus auch die Zweiundsiebzig aussendet. Und am Ende seines Wirkens, kurz vor der Himmelfahrt, sagt Jesus voraus, dass alle, die zum Glauben kommen, große Wunder tun werden: „Diese Zeichen aber werden die begleiten, die gläubig geworden sind: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, sie werden in neuen Sprachen reden, Schlangen werden sie aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nichts schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden. Der Herr nun wurde, nachdem er mit ihnen geredet hatte, aufgenommen in den Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes. Sie aber gingen hinaus und verkündigten überall; und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die begleitenden Zeichen. Amen.“ (Mk 16,17-20)
Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.
Jesus stattet also alle Christen mit großen Vollmachten aus. Diese Vollmachten werden schon verliehen durch Taufe und Firmung, nicht erst durch die Diakon-, Priester- oder Bischofsweihe. Alle, die Gläubig geworden sind, werden in der übernatürlichen Vollmacht Jesu leben. Das setzt allerdings den Glauben voraus, dass Jesus in uns und durch uns wirken will. Damit dieser Glaube in uns wächst, beschäftigen wir uns täglich mit dem Wort Gottes. Und es ist wichtig, dass wir uns senden lassen, das heißt, dass wir bereit sind, mit Menschen in Vollmacht zu beten, damit Jesus durch uns seine Wunder wirken kann.
Gebet:
Jesus, ich will mich senden lassen, auch wenn ich den Eindruck habe, dass ich immer noch weit entfernt bin von diesem Wunder-wirkenden Glauben, den deine ersten Jünger hatten. Bitte präge mich immer mehr durch dein Wort. Ich will es als Maßstab nehmen, und nicht meine alltägliche Erfahrung, die ich in unserer Kirche mache. Ich bin bereit, dass dein Wort meinen Glauben stärkt, und dass sich unsere Erfahrung an dein Wort anpassen wird.
Pastor Roland Bohnen
www.tagesimpuls.org
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