03 Woche der Fastenzeit Montag
EVANGELIUM | Lk 4, 24-30 |
In jener Zeit begann Jesus in der Synagoge in Nazaret darzulegen:
24Amen, das sage ich euch: Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt.
25Wahrhaftig, das sage ich euch: In Israel gab es viele Witwen in den Tagen des Elija, als der Himmel für drei Jahre und sechs Monate verschlossen war und eine große Hungersnot über das ganze Land kam.
26Aber zu keiner von ihnen wurde Elija gesandt, nur zu einer Witwe in Sarepta bei Sidon.
27Und viele Aussätzige gab es in Israel zur Zeit des Propheten Elischa. Aber keiner von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer Naaman.
28Als die Leute in der Synagoge das hörten, gerieten sie alle in Wut.
29Sie sprangen auf und trieben Jesus zur Stadt hinaus; sie brachten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, und wollten ihn hinabstürzen.
30Er aber schritt mitten durch die Menge hindurch und ging weg.
Tagesimpuls:
Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt. (Lk 4,24)
Durch die charismatischen Erneuerung wurde mir eine sehr tiefe Erfahrung der Liebe Gottes geschenkt. Vorher hatte ich auch schon an Gott geglaubt. Aber das war eine ganz neue Erfahrung, die ich vorher nicht kannte. Bei einem charismatischen Seminar war ich einmal zusammen in einer Kleingruppe mit einer Ordensschwester, sie war damals sicher schon über 60 Jahre alt. Auch ihr wurde eine tiefe Gotteserfahrung geschenkt. Sie sagte, dass sie zum ersten Mal in ihrem Ordensleben richtig verstehen konnte, was ihre Ordensberufung eigentlich bedeutet. Diese wunderbare charismatische Geisterfahrung beschreibe ich manchmal mit dem Übergang vom Schwarz-weiß zum Farbfernsehen. Man hat auch früher schon alles gesehen, aber jetzt leuchtet es in wunderbaren Farben.
Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt.
Nun wünsche ich seit dem, dass auch andere Menschen eine solche Geisterfahrung machen dürfen. Aber es sind nur sehr wenige. Besonders würde ich mir dies für die kirchlich engagierten Mitarbeiter wünschen. Aber auch von ihnen sind es nur sehr wenige. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber ich glaube nicht, dass Gott nicht allen seine Geschenke zuteilen wollte. Warum sollte Gott so vielen Menschen etwas nicht geben wollen, was doch den Glauben, die Hoffnung und die Liebe so sehr fördert? Ich weiß, dass es verschiedene Wege gibt, denn der Heilige Geist hat viele Gaben. Aber ich glaube doch, dass Gott allen Menschen eine große Fülle des Heiligen Geistes schenken möchte, auch wenn das von Person zu Person verschieden aussieht.
Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt.
Diejenigen, die in der charismatischen Erneuerung tiefe geistliche Erfahrungen machen dürfen, sind in meinem Umfeld auch hauptsächlich Menschen, die nicht zum „Kern“ der Gemeinden zählen. Es sind vorwiegend Menschen, die aus anderen Gemeinden zu uns gestoßen sind, Flüchtlinge, neu Zugezogene, Menschen, die nicht so sehr in der Gemeinde integriert sind. Daher kann ich Jesu Worte nachvollziehen, dass niemand aus Israel geheilt wurde, sondern nur ein Mann aus dem fernen Syrien oder eine Frau aus Sidon, deren Sohn auferweckt wurde. Die Menschen, zu denen Jesus gesendet wird, öffnen sich nur schwer. Aber ganz andere öffnen sich.
Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt.
Ich weiß nicht, ob ich diese Erfahrungen vergleichen darf. Ich hoffe, ich tue niemandem Unrecht. Aber mir drängt sich dieser Vergleich auf. Jesus hat deswegen nicht aufgehört, sein Volk zu lieben. Und ich höre auch nicht auf, für meine Gemeinden da zu sein. Aber die von Jesus beschriebene Erfahrung tröstet mich, dass es wohl so sein soll. Es ist wohl der normale Weg, dass die Auswärtigen sich eher für das Neue öffnen als die Menschen in der Heimat. Wenn es bei Jesus schon so war, wieso sollte es bei uns anders sein. Wir bleiben offen und laden alle ein, und ich bin dankbar für jeden, der eine tiefere Erfahrung mit dem Heiligen Geist machen darf, gleich woher er kommt.
Gebet:
Jesus, ich will niemandem Unrecht tun. Aber ich will von deiner Liebe Zeugnis geben, wie du durch die charismatische Erneuerung weltweit Menschen in eine neue Glaubenstiefe führst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du manche Menschen einfach nicht berufst. Deine Liebe gilt für alle. Du willst uns alle in die Tiefe führen und Glaube, Hoffnung und Liebe stärken. Danke, dass wir gemeinsam unterwegs sein dürfen. Danke, dass du uns jede Woche neue Menschen schickst. Bitte rufe noch viel mehr Menschen in diese wunderbare Geisterfahrung hinein.
Pastor Roland Bohnen
www.tagesimpuls.org
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