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Tagesimpuls

Und viele kamen dort zum Glauben an ihn. (Joh 10,42)

05 Woche der Fastenzeit Freitag

EVANGELIUM Joh 10, 31-42

In jener Zeit

31hoben die Juden Steine auf, um ihn zu steinigen.

32Jesus hielt ihnen entgegen: Viele gute Werke habe ich im Auftrag des Vaters vor euren Augen getan. Für welches dieser Werke wollt ihr mich steinigen?

33Die Juden antworteten ihm: Wir steinigen dich nicht wegen eines guten Werkes, sondern wegen Gotteslästerung; denn du bist nur ein Mensch und machst dich selbst zu Gott.

34Jesus erwiderte ihnen: Heißt es nicht in eurem Gesetz: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter?

35Wenn er jene Menschen Götter genannt hat, an die das Wort Gottes ergangen ist, und wenn die Schrift nicht aufgehoben werden kann,

36dürft ihr dann von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat, sagen: Du lästerst Gott – weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn?

37Wenn ich nicht die Werke meines Vaters vollbringe, dann glaubt mir nicht.

38Aber wenn ich sie vollbringe, dann glaubt wenigstens den Werken, wenn ihr mir nicht glaubt. Dann werdet ihr erkennen und einsehen, dass in mir der Vater ist und ich im Vater bin.

39Wieder wollten sie ihn festnehmen; er aber entzog sich ihrem Zugriff.

40Dann ging Jesus wieder weg auf die andere Seite des Jordan, an den Ort, wo Johannes zuerst getauft hatte; und dort blieb er.

41Viele kamen zu ihm. Sie sagten: Johannes hat kein Zeichen getan; aber alles, was Johannes über diesen Mann gesagt hat, ist wahr.

42Und viele kamen dort zum Glauben an ihn.

Tagesimpuls:

Und viele kamen dort zum Glauben an ihn. (Joh 10,42)

Jesus hat sich im Laufe seines öffentlichen Wirkens immer mehr offenbart. Davor war er ganz verborgen in seiner Familie. Dann begann er zu predigen und Wunder zu wirken. Er nannte sich z.B. „der Menschensohn“. In Mt 16,18 spricht Petrus zum ersten Mal sein berühmtes Messiasbekenntnis aus. Da wurde es zum ersten Mal genau auf den Punkt gebracht, nachdem Jesus schon einige Zeit öffentlich gewirkt hatte. Dann kamen die Verklärung und weitere Ereignisse. Im heutigen Evangelium ist es inzwischen so weit, dass er als „Gottes Sohn“ bekannt ist. Er bekennt sich klar und eindeutig dazu, und das genau ist der Skandal, an dem sich die Geister scheiden. Die einen sagen, es ist Gotteslästerung, die anderen glauben ihm.

Und viele kamen dort zum Glauben an ihn.

Ein Prediger sagte einmal: „Wenn sich niemand bekehrt und sich niemand beschwert, dann war die Predigt nichts wert.“ Hier bei Jesus sehen wir die Scheidung der Geister. Viele kommen zum Glauben, aber es gibt auch viele Gegner. Wenn wir uns als Christen so verhalten wollen, dass wir niemals anecken wegen unseres Glaubens, dann werden wir vermutlich auch nicht missionarisch sein. Aber ich will das nicht vollkommen allgemein behaupten. Vielleicht haben einige Menschen ein sehr marianisches Charisma, dass sie einfach nur Jesus ausstrahlen und bezeugen, ohne auf Widerspruch zu stoßen. Aber Maria hat auf andere Weise für und mit Jesus gelitten. Die anderen Apostel haben alle Widerspruch erlitten und wurden Märtyrer, in der Nachfolge Jesu.

Und viele kamen dort zum Glauben an ihn.

Wir müssen also damit rechnen, dass Menschen gegen uns sind, wenn wir in guter und authentischer Weise Jesus verkünden. Wenn Jesus in uns lebt, dann werden dieselben Gegner gegen uns aufstehen, die Jesus ablehnen oder gar hassen. Wir dürfen uns über diese Tatsache nicht wundern, sondern wir müssen uns klarmachen, dass dies ein normaler und unvermeidlicher Prozess ist. Gehen wir gerade unseren Weg mit Jesus! Alles andere überlassen wir ihm. Er wird dafür sorgen, dass durch uns viele zum Glauben kommen, und er wird auch für uns sorgen.

Gebet:

Jesus, ich meine immer noch, dass ich etwas falsch gemacht hätte, wenn Menschen mich nicht verstehen oder mich ablehnen wegen des Glaubens. Bitte hilf mir, dass ich mich damit abfinden kann, dass du Gegner hast, und dass ich diese Gegnerschaft auch zu spüren bekomme. Bitte gib, dass viele auch durch unsere Verkündigung zum Glauben kommen.

Pastor Roland Bohnen

www.tagesimpuls.org


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