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Tagesimpuls

Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen. (Joh 6,11)

02 Woche der Osterzeit Freitag

EVANGELIUM Joh 6, 1-15

In jener Zeit

1ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa, der auch See von Tiberias heißt.

2Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat.

3Jesus stieg auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern nieder.

4Das Pascha, das Fest der Juden, war nahe.

5Als Jesus aufblickte und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen, fragte er Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese Leute zu essen haben?

6Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen; denn er selbst wusste, was er tun wollte.

7Philippus antwortete ihm: Brot für zweihundert Denare reicht nicht aus, wenn jeder von ihnen auch nur ein kleines Stück bekommen soll.

8Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagte zu ihm:

9Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele!

10Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen! Es gab dort nämlich viel Gras. Da setzten sie sich; es waren etwa fünftausend Männer.

11Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen.

12Als die Menge satt war, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrig gebliebenen Brotstücke, damit nichts verdirbt.

13Sie sammelten und füllten zwölf Körbe mit den Stücken, die von den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren.

14Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte, sagten sie: Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll.

15Da erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen. Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.

Tagesimpuls:

Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen. (Joh 6,11)

Nach Ostern erinnern sich die Jünger an vieles, was Jesus gemacht hatte. Und auch wir schauen nach Ostern mit den Jüngern auf die Ereignisse im Leben Jesu zurück. Nachdem Jesus das letzte Abendmahl mit den Jüngern gefeiert hatte, sehen wir die Brotvermehrung in einem neuen Licht. Es ging dabei nicht nur um das Wunder, dass alle körperlich satt wurden. Es ging dabei auch schon um die Eucharistiefeier. Die Formulierungen „nahm, sprach, teilte aus“, erinnern sehr stark an das eucharistische Hochgebet.

Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen.

Nach Ostern ist der Auferstandene immer bei uns, wie er uns versprochen hatte: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ Die stärkste Form, in der er bei uns ist, ist die Heilige Messe. Jesus sagte: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben und mein Blut, das für euch vergossen wird.“ Wenn wir also den nachösterlichen auferstandenen Jesus erkennen wollen, dann finden wir ihn in der Eucharistiefeier. Dort gingen den Jüngern die Augen auf und sie erkannten ihn, und so ist es bis heute.

Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen.

Leider komme ich aus einer Generation, in der die Messe immer weniger wertgeschätzt wurde. Wie oft habe ich gehört, dass sie zu lang und zu langweilig wäre. Wie oft habe ich gehört, dass man eine Beziehung zu Jesus, aber nicht zur Kirche haben wolle. Wenn die Messe das Wichtigste ist, dann kann es nicht ohne die Kirche gehen. Die mangelnde Wertschätzung kann verschiedene Gründe haben. Vielleicht liegt es zum Teil am mangelnden Glauben der Verantwortlichen, also der Priester. Wahrscheinlich liegt es aber auch daran, dass wir die Messe nicht von Ostern her verstehen, als den Ort, wo der Auferstandene heute unter uns gegenwärtig sein und erkannt werden will. Auf jeden Fall müssen wir dieses österliche Verständnis der Messe gut erklären und natürlich auch ein gutes Vorbild sein.

Gebet:

Jesus, bitte verzeih uns und unserer ganzen Kirche, dass wir den Wert der Eucharistiefeier nicht genügend erkannt haben. Bitte verzeih alles negative Sprechen über die Messe. Hilf uns, dass wir die richtige Einstellung zur Messfeier bekommen. Schenke unserer Kirche lebendige Gottesdienste, schenke uns einen lebendigen Glauben. Und bitte segne alle Priester, die die Messe feiern.

Pastor Roland Bohnen

www.tagesimpuls.org


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