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Tagesimpuls

Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. (Joh 17,24)

07 Woche der Osterzeit Donnerstag

Evangelium Joh 17, 20–26

In jener Zeit
erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sprach:
20Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier,
sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben.
21Alle sollen eins sein:
Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin,
sollen auch sie in uns sein,
damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.
22Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben,
die du mir gegeben hast,
damit sie eins sind, wie wir eins sind,
23ich in ihnen und du in mir.
So sollen sie vollendet sein in der Einheit,
damit die Welt erkennt,
dass du mich gesandt hast
und sie ebenso geliebt hast, wie du mich geliebt hast.
24Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast,
dort bei mir sind, wo ich bin.
Sie sollen meine Herrlichkeit sehen,
die du mir gegeben hast,
weil du mich schon geliebt hast vor Grundlegung der Welt.
25Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt,
ich aber habe dich erkannt
und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast.
26Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan
und werde ihn kundtun,
damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist
und ich in ihnen bin.

Tagesimpuls:

Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. (Joh 17,24)

Wir sollen bei Jesus sein. Aber wir sollen dort bei Jesus sein, wo er ist. Man könnte es sich leicht machen und sagen, er ist doch überall, also können wir überall bei ihm sein. Das stimmt, aber wir sollen ihn auch suchen. „Sucht, was droben ist, wo Christus ist“, schreibt Paulus in Kolosser 3,1f. Christus ist „droben“, im Himmel, wir sollen uns mit dem Himmel verbinden. Wir können Christus nur dann in allem finden, wenn wir ihn zunächst droben suchen, wenn wir uns innerlich mit dem Himmel verbinden. Dort sollen wir bei ihm sein, dort, wo er durch die Himmelfahrt zum Vater gegangen ist.

Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin.

Jesus sagt das in der Gegenwart, nicht in der Zukunft. Dass wir später mal in den Himmel kommen sollen, ist sicher auch richtig. Ich glaube aber, dass hier das jetzige Leben gemeint ist. Wir sollen jetzt mit ihm, der im Himmel ist, verbunden sein. Unsere Seele soll auch schon im Himmel sein, auch wenn wir noch auf der Erde leben. Wir sind zugleich Erdenbürger und Himmelsbürger, jetzt schon.

Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin.

Dazu kommt, dass der Himmel auf die Erde kommt in jeder Eucharistiefeier. Wenn wir mit ihm in der Messe oder in der eucharistischen Anbetung verbunden sind, dann sind wir dort bei ihm, wo er ist. Auf diese Weise weitet Jesus unseren Horizont. Wir sind nicht nur im Weltlichen verstrickt. Das Weltliche kann uns nicht mehr so beeindrucken. Für uns ist etwas anderes wichtig. Das Weltliche kann uns auch nicht mehr so beängstigen. Wir wissen, dass wir durch unsere Verbundenheit mit Christus im Himmel immer einen Weg geführt werden, der gut für uns ist, auch wenn er durch Schwierigkeiten führt. Unser irdisches Leben kann uns keine Angst mehr machen, weil wir – wenn man das so sagen darf – sowieso schon halb im Himmel sind. Das heißt nicht, dass wir das Irdische nicht ernst nehmen würden. Im Gegenteil, wir gehen, durch die himmlische Liebe und Zuversicht gestärkt, an unsere irdischen Aufgaben heran und bringen die himmlische Liebe in die Welt.

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass der Himmel für uns keine Entfernung ist. Du willst, dass wir bei dir im Himmel sein können, du machst das möglich. Ich will mich heute oft mit dir verbinden. Ich will mich auch oft in Gedanken mit deinem heiligsten Sakrament verbinden. Ich will an den Tabernakel denken, der mir räumlich am nächsten ist und innerlich diese Verbundenheit suchen.

Pastor Roland Bohnen

www.tagesimpuls.org

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