07 Woche im Jahreskreis Mittwoch
Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus 9,38-40
In jener Zeit sagte Johannes, einer der Zwölf, zu Jesus: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt. |
Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen eine Machttat vollbringt, kann so leicht schlecht von mir reden. |
Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. |
Tagesimpuls:
Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. (Mk 9,40)
Gestern und heute haben wir einen freikirchlichen Pastor eingeladen, zu dem ich seit längerem Kontakt habe. Manche Katholiken finden das unmöglich, weil er nicht katholisch ist. Aber man kann befreundet sein, auch wenn man in manchen theologischen Positionen unterschiedlicher Meinung ist. Und man kann auch von Menschen lernen, die nicht genau dieselbe theologische Position haben. Ich glaube, dass man von jedem Menschen etwas lernen kann. Ich würde von einem freikirchlichen Pastor nicht die Lehre über Marienverehrung oder über den Papst und das Priesteramt lernen wollen, wohl aber über den Heiligen Geist, über die Charismen, über Erfahrungen mit der Evangelisation.
Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.
Jesus ist offen gegenüber Christen, die nicht dem Petrus, dem Johannes und den übrigen Aposteln in der römisch-katholischen Kirche nachfolgen. Ich gehe davon aus, dass die Jünger, in deren Namen Johannes hier gefragt hat, die katholische Kirche darstellen. Aber es gibt glühende Verehrer Jesu, die ihm nicht in der katholischen Kirche nachfolgen und die viel Gutes bewirken. Hier berichtet Johannes davon, dass einer Dämonen austreibt. Und Jesus sagt nicht, dass man ihn stoppen müsse, weil er nicht im offiziellen Kreis der Apostel nachfolgt. Jesus ist da großzügig, Hauptsache, er wirkt im Namen Jesu.
Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.
Natürlich gibt es auch hier Grenzen. Wenn sich z.B. jemand nur auf den Namen Jesu beruft, dann aber Böses und Schädliches betreibt, da sollte man sich fernhalten. Aber davon ist hier im Evangelium nicht die Rede. Hier handelt es sich um einen Menschen, der Gutes tut, die Dämonen austreibt (und nicht herbeiruft), und den akzeptiert Jesus.
Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.
Wir Katholiken sollen uns aber an die Katholische Kirche und an die Katholische Lehre halten. Die Tatsache, dass Jesus nichts gegen den Prediger sagt und dass die Jünger nichts gegen ihn unternehmen sollen, heißt nicht, dass es egal wäre, ob man sich ihm anschließt oder ob man in der Katholischen Kirche bleibt. Wir glauben, dass die Fülle der Wahrheit in der Katholischen Kirche gegeben ist. Aber auch wir Katholiken sündigen noch und können Ermutigung und Anregung gebrauchen, um im Glauben zu wachsen. Und so können wir uns gegenseitig bereichern, indem jeder das von dem anderen lernen kann, was die Stärken des anderen sind.
Gebet:
Jesus, ich danke dir, dass du zur Einheit aufrufst und nicht die Gräben der Spaltung vertiefst. Hilf uns, dass wir uns aufeinander zubewegen, und dass es einmal nur noch eine Herde und einen Hirten geben wird.
Pastor Roland Bohnen
www.tagesimpuls.org
2 Antworten auf „Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. (Mk 9,40)“
Sehr gut!
Amen …🙏