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Tagesimpuls

Wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. (Mk 10,28)

08 Woche im Jahreskreis Dienstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus 10,28-31

In jener Zeit sagte Petrus zu Jesus: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.
Jesus antwortete: Amen, ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat,
wird das Hundertfache dafür empfangen. Jetzt in dieser Zeit wird er Häuser und Brüder, Schwestern und Mütter, Kinder und Äcker erhalten, wenn auch unter Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben.
Viele Erste werden Letzte sein und die Letzten Erste.

Tagesimpuls:

Wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. (Mk 10,28)

Viele stellen sich das christliche Leben so vor: Wir leben ein schönes Leben mit allem Luxus und allen Annehmlichkeiten, die möglich sind. Dazu glauben wir an Jesus und nennen uns Christen. Wenn aber mal z.B. irgendeine Sache, die man gerne mitmacht, mit einer Messe kollidiert, dann geht man an diesem Tag eben nicht zur Messe. Man sagt sich, Gott liebt mich ja sowieso, er ist nicht streng, er fordert nichts von mir und freut sich, wenn ich es mir gut gehen lasse. Man möchte sich das Leben so angenehm wie möglich machen, und der christliche Glaube gehört dazu, aber er darf mich dann keinerlei Opfer kosten. Dazu kommt noch eine theologische Auffassung, dass es altmodisch und ein falsches Verständnis gewesen sei, wenn sich Christen früherer Generationen Kasteiungen und Opfer auferlegt hätten. Das wäre nicht im Sinne Gottes gewesen.

Wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.

Vielleicht habe ich es etwas übertrieben, aber müssen wir nicht alle zugeben, dass auch wir von diesem Wohlfühl-Christentum angesteckt sind, mehr oder weniger? Was ist aber richtig? Verlangt Gott Opfer, oder verlangt er keine Opfer? Das Gott uns immer liebt, auch wenn wir nichts tun, auch wenn wir sündigen, das ist richtig. Aber sollen wir deswegen sündigen? Natürlich nicht! Wir fragen jetzt danach, wie wir als Christen leben sollen, unabhängig davon, dass Gott uns auch noch liebt, wenn wir es nicht tun. Von den Jüngern jedenfalls hat Jesus Opfer verlangt. Sie haben die Welt mit ihren weltlichen Annehmlichkeiten aufgegeben, um Jesus nachzufolgen.

Wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.

Jesus hat sicherlich auch schöne Sachen mit den Jüngern gemacht. Aber zunächst stand die Entscheidung, alles zu verlassen und Jesus nachzufolgen. Das Verlassen des Weltlichen ist Teil unseres christlichen Glaubens. Wenn wir alle Annehmlichkeiten des weltlichen Lebens ohne Einschränkungen genießen wollen, dann folgen wir Jesus nicht mehr nach. Wie sehr wir auf Dinge um Jesu willen verzichten sollen, das legt die Kirche in ihrer Weisheit zu 99% in die Entscheidungsfreiheit jedes Einzelnen. Früher gab es noch ein relativ starkes Freitagsgebot, aber heute verlangt die Kirche so gut wie nichts mehr an persönlichem Verzicht. Das ist auch gut so. Es ist jetzt alles freiwillig. Aber wenn das dazu führt, dass das Verzichten quasi abgeschafft worden ist, dann ist es nicht gut. Wir stehen zwar nicht unter einem starken Gebot der Kirche, aber die Nachfolge Jesu beinhaltet das Loslassen der Welt, das Verzichten auf weltliche Annehmlichkeiten. Nur, dass es sehr stark dem Gewissen des Einzelnen überlassen wird.

Gebet:

Jesus, ich danke dir dafür, dass du uns klarmachst, dass wir die Welt verlassen sollen. Auch wenn die Kirche uns keine Vorschriften macht, bitte hilf mir, dieses Wort heute zu leben und auf etwas Weltliches zu verzichten um deiner Nachfolge Willen.

Pastor Roland Bohnen

www.tagesimpuls.org


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Eine Antwort auf „Wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. (Mk 10,28)“

Jesus…DU sagst:
„Jeder, der um meinetwegen und um das Evangeliums willen…..Haus oder Brüder….etc. verlässt…“
Jesus, für mich wird klar, dass ich zuerst DEINEN WILLEN annehmen und mich nach dem Heiligen Wort des Evangelium in meinem Leben ausrichten muss. Dann, und nur dann, wird es mir gelingen,  alles mehr und mehr loszulassen…damit ich den Weg DEINER NACHFOLGE gehen kann.
Sicherlich, für manchen „Berufenen“ ( Priester  – Odensmann oder Ordensfrau …) kann diese Begegnung mit DIR-JESUS, eine direkte lebensentsheidende Konsequenz haben. 
Für mich  stelle ich fest, ist dIe Begegnung mit
DIR-JESUS, ein Lebensprozess.
Hier kann ich lernen  immer mehr und mehr von dem was mich umgibt, – Familie, Kinder, Enkelkinder, Haus, eigene Eltern, Arbeitsstelle, Freundeskreis, gesellschaftliches Ehrenamt etc. mich „zu distanzieren“ um so einen  „Frei-Ruheraum für DEINE LIEBENDE GEGENWART“ in mir zu schaffen.
Ja Herr! Ich spüre, dass wenn ich mich für DICH  entscheide,  (egal,  in welchem  Umfang) DU-JESUS es bist, der mir die „Gnade der Balance“ gibt, zwischen dem was mich umgibt und DEINER LIEBE. Amen 🙏

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