09 Woche im Jahreskreis Dienstag
Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus 12,13-17
In jener Zeit wurden einige Pharisäer und einige Anhänger des Herodes zu Jesus geschickt, um ihn mit einer Frage in eine Falle zu locken. |
Sie kamen zu ihm und sagten: Meister, wir wissen, dass du die Wahrheit sagst und auf niemanden Rücksicht nimmst; denn du siehst nicht auf die Person, sondern lehrst wahrhaftig den Weg Gottes. Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht? Sollen wir sie zahlen oder nicht zahlen? |
Er aber durchschaute ihre Heuchelei und sagte zu ihnen: Warum versucht ihr mich? Bringt mir einen Denar, ich will ihn sehen. |
Man brachte ihm einen. Er fragte sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das? Sie antworteten ihm: Des Kaisers. |
Da sagte Jesus zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! Und sie waren sehr erstaunt über ihn. |
Tagesimpuls:
So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! (Mk 12,17)
In unserer Kirche gibt es eine Menge von bürokratischen Vorschriften. Diese sind aber erforderlich, weil wir einen Vertrag mit dem Staat haben, ein sogenanntes Konkordat. Wir erfüllen dem Staat gegenüber Pflichten. Wenn es anders wäre, dann wären wir eine Art Sekte, die ihren eigenen Regeln folgt und die staatlichen Gesetze ignoriert. Das kann nicht richtig sein.
So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!
Konflikte kann es geben, wenn der Staat ein Unrechtsstaat ist und unmoralische Dinge von den Bürgern fordert. Dann ist aber nicht nur die Kirche in einem Konflikt, dann sind alle Bürger in einem Konflikt. Daher ist es so wichtig, dass wir als Kirche die Rechtsstaatlichkeit, die Demokratie und die Religionsfreiheit unterstützen. In der Bibel steht auch, dass wir immer für die Obrigkeiten beten sollen, damit wir in Frieden leben können. (1 Tim 2,2)
So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!
Für uns bedeutet das praktisch, dass wir uns als Christen bemühen, gute Staatsbürger zu sein. Das heißt auch, dass wir uns in die Politik einbringen, vor allem dort, wo Freiheit und Demokratie gefährdet sind. Ich glaube, dass alle spüren, wie dringend wir den christlichen Einfluss in der Politik brauchen. Es gibt so viele Gruppen, die Einfluss nehmen wollen in Richtungen, die unserem christlichen Menschenbild widersprechen. Da müssen wir Christen ein Gegengewicht setzen und unsere Positionen vertreten. Am wichtigsten ist aber auch das Gebet für unsere Politiker. Wenn wir für sie beten, dann geben wir dem Kaiser, was ihm gebührt.
Gebet:
Jesus, ich danke dir, dass wir in einem Rechtsstaat leben, der auf christlichen Prinzipien aufgebaut ist. Ich bete für unsere Politiker und alle, die Einfluss auf das öffentliche Leben haben. Hilf uns, dass wir uns nicht noch weiter von dir entfernen, hilf uns, den christlichen Einfluss in der Politik wieder mehr zur Geltung zu bringen.
Pastor Roland Bohnen
www.tagesimpuls.org