Heiliger Bonifatius Fest
Evangelium Joh 15, 14–16a.18–20
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
14 Ihr seid meine Freunde,
wenn ihr tut, was ich euch auftrage.
15 Ich nenne euch nicht mehr Knechte;
denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut.
Vielmehr habe ich euch Freunde genannt;
denn ich habe euch alles mitgeteilt,
was ich von meinem Vater gehört habe.
16a Nicht ihr habt mich erwählt,
sondern ich habe euch erwählt
und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt
und dass eure Frucht bleibt.
18 Wenn die Welt euch hasst,
dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat.
19 Wenn ihr von der Welt stammen würdet,
würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben.
Aber weil ihr nicht von der Welt stammt,
sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe,
darum hasst euch die Welt.
20 Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe:
Der Sklave ist nicht größer als sein Herr.
Wenn sie mich verfolgt haben,
werden sie auch euch verfolgen;
wenn sie an meinem Wort festgehalten haben,
werden sie auch an eurem Wort festhalten.
Tagesimpuls:
Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. (Joh 15,15)
Jesus ist ganz offen zu uns, er enthält uns nichts vor. Dieses Wort möchte ich mir zu Herzen nehmen. Gott ist vollkommen offen zu mir. Er will mir sein ganzes Herz schenken. Er behandelt mich als einen Freund, dem er alles erzählen kann. Das heißt auch, dass ich alles von Gott hören kann. Natürlich bleibt der andere immer ein Geheimnis, weil das unser aller Wesen sind. Wir alle, Gott und wir Menschen, sind ein unendlich tiefer Abgrund, den man nie verstehen kann, auch wir uns selbst nicht vollkommen. Aber als solches Geheimnis können wir uns öffnen, können wir uns offenbaren, können wir uns schenken. Und das macht Gott mit uns. Vermutlich öffnet Gott sich mehr, als wir Menschen uns öffnen können, sei es füreinander oder sei es für Gott.
Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.
Der Teufel hat Eva belogen, indem er ihr sagte, dass Gott uns etwas vorenthalten würde. Gott hätte uns belogen. Jesus schildert Gott genau umgekehrt. Gott offenbart uns alles, er enthält uns nichts vor. Wir sind seine Freunde. Johannes ist sein Lieblingsjünger, der am Herzen von Jesus ruht. Wir alle dürfen seine Lieblingsjünger sein, seine besten Freunde. Sogar als Johannes und Jakobus die besten Plätze haben wollten, hat Jesus die beiden nicht zurückgewiesen. Wir dürfen den besten Platz bei Jesus haben. Und Petrus fragt er, ob er ihn mehr liebt als die anderen. Ja, ich darf Jesus am meisten von allen lieben. Natürlich ist das unlogisch. Aber es zeigt, wie sehr sich Jesus für jeden einzelnen von uns öffnet, wie sehr er sich die Freundschaft mit jedem einzelnen von uns wünscht. Keiner soll denken, dass er den hinteren Platz einnehmen muss. Keiner soll meinen, er wäre nur ein mittelmäßiger Christ. Wir sollen uns nicht selbst zurückstufen in der Freundschaft zu Jesus. Und wenn wir meinen, dass wir wegen unserer Sünden einen hinteren Platz einnehmen müssten, dann ist das falsch, denn durch sein Kreuzesopfer hat Jesus uns reingewaschen. Die Sünden sollen nicht mehr zwischen ihm und uns stehen.
Gebet:
Jesus, ich darf dein Freund sein, ich darf wie Johannes an deinem Herzen ruhen, den Platz gleich neben dir einnehmen. Ich darf dich wie Petrus am meisten lieben, wie Johannes dein Lieblingsjünger sein. Und meine Sünden sind kein Hindernis, denn jeden Tag wäscht du mich rein mit deinem kostbaren Blut.
Pastor Roland Bohnen
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Eine Antwort auf „Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. (Joh 15,15)“
Vielen herzlichen Dank für die aufklärenden und ermutigenden Worte, welche Sie, Herr Pastor Bohnen uns jeden Tag mit auf den Weg geben. Ihre Worte stärken mich Tag für Tag und bringen mir Jesus Christus und jeden Tag ein bisschen näher. Herzlichst und Gottes Segen, Andrée Mattern