13 Woche im Jahreskreis Montag
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
Mt 8, 18-22
In jener Zeit, als Jesus die vielen Menschen sah, die um ihn waren, befahl er, ans andere Ufer zu fahren.
Da kam ein Schriftgelehrter zu ihm und sagte: Meister, ich will dir folgen, wohin du auch gehst.
Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.
Ein anderer aber, einer seiner Jünger, sagte zu ihm: Herr, lass mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben!
Jesus erwiderte: Folge mir nach; lass die Toten ihre Toten begraben!
Tagesimpuls
Der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.(Mt 8,20)
Den Schriftgelehrten weist Jesus scheinbar ab, den Jünger dagegen drängt er so sehr, dass er nicht mal seinen Vater begraben soll. Warum macht Jesus solche Unterschiede, wo er doch alle Menschen gleich lieb hat? Aber ist es wirklich eine Abweisung für den Schriftgelehrten? Er macht ihn ja nur auf die Konsequenzen aufmerksam. Unter der Autorität des Lehrers Jesus gibt es keine Sicherheit und kein bequemes Leben. Die Schriftgelehrten gehörten sicher zur damaligen Oberschicht. Vermutlich waren sie eher wohlhabend. Würde er sich auf ein einfaches Leben mit Jesus einstellen können, wo alles auf Gottvertrauen und auf der göttlichen Vorsehung basiert?
Der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.
Der Schriftgelehrte soll realistisch überlegen: Bin ich wirklich bereit, mich auf dieses unsichere Leben einzulassen. Vielleicht hat Jesus auch schon seine Zukunft im Blick, dass er die Gemeinde durch den Heiligen Geist vom Himmel aus leiten wird. Das bedeutet noch mehr Unsicherheit, zumindest auf den ersten Blick. Man soll also nicht in der ersten Euphorie entscheiden, sondern man soll sich die Nachfolge Jesu gut überlegen.
Der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.
Heißt das, dass Jesus die Menschen abschreckt? Ich glaube, dass Jesus alle Menschen zur Nachfolge als Jünger ruft. Aber es nützt uns und ihm nichts, wenn wir das nicht wirklich wollen, wenn unsere Motive nicht so sind, wie sie sein müssten. Ich glaube, die Haltung Jesu ist: „Ich will, dass du mir nachfolgst, aber du musst bereit dazu sein. Daher überlege es dir sehr gut!“
Der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.
Bin ich bereit, den Preis der Nachfolge zu zahlen? Bin ich bereit, die Unsicherheit auf mich zu nehmen, die das beinhaltet? Manche verzichten auf eine berufliche Karriere, um mehr für Jesus leben zu können. Manche werden in ihrer Familie und in ihrem Umfeld nicht verstanden, weil sie einen Weg mit der Kirche gehen. Manchmal ist man sogar offenem Spott und Hass ausgesetzt. Wenn wir Jesus nachfolgen, dann ist Jesus wirklich unsere einzige Sicherheit. Bin ich dazu bereit?
Gebet:
Jesus, ich will dir nachfolgen. Vielleicht sagst du mir auch noch, was ich bedenken und beachten soll, damit meine Motive wirklich rein werden. Jesus, bitte hilf mir, immer wieder Ja zu sagen und auch den Preis zu zahlen, den es für mich kostet, wenn ich dir nachfolge.
Pastor Roland Bohnen
Entdecke mehr von Tagesimpuls & Veranstaltungen
Subscribe to get the latest posts sent to your email.
2 Antworten auf „Der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann. (Mt 8,20)“
Ein sehr mutmachender Text in der heutigen Zeit.
Vielen Dank
Elisabeth Fritz
Herr es steht geschrieben:
Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.
Damit machst dun unwiderruflich klar was ein geistliches – geistiges – auf GOTT ausgerichtet Leben beinhaltet.
Selbsaufgabe und ganze Hingabe.
Weiterhin sagst DU:
Folge mir nach; lass die Toten ihre Toten begraben!
Auch hier klingt es für mich so;
dass ein „fleischlich-weltlicher“ lebender Mensch und seine ebenso „in der Welt lebenden Menschen“ wie Tote tote sind.
In beiden Vergleichen steht die vollkommene geistige Hingabe zum Willen Gottes im Mittelpunkt.
SR.Tersa vom Kinde Jesus, umschreibt dies alles, indem sie klarstellen, dass die Nachfolge Jesu, nicht nur „oberflächlich“ gelebt werden darf, (was wohl einer Sünde gleichkommen würde), vielmehr muss die Nachfolge aus tiefsten Herzensgrund in Reinheit, Wahrheit und tiefster Demut entspringen und gelebt werden. Denn alles kommt von Gott.