15 Sonntag im Jahreskreis
Evangelium
Mk 6, 7–13
In jener Zeit
7 rief Jesus die Zwölf zu sich
und sandte sie aus,
jeweils zwei zusammen.
Er gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister
8 und er gebot ihnen,
außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen,
kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel,
9 kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen.
10 Und er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt,
bis ihr den Ort wieder verlasst!
11 Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt
und euch nicht hören will,
dann geht weiter
und schüttelt den Staub von euren Füßen, ihnen zum Zeugnis.
12 Und sie zogen aus
und verkündeten die Umkehr.
13 Sie trieben viele Dämonen aus
und salbten viele Kranke mit Öl
und heilten sie.
Tagesimpuls
Er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen. (Mk 6,8)
Um das Evangelium zu verkünden, brauchen wir keine Ressourcen. Der Stab erinnert an den Stab des Mose, mit dem er das Rote Meer geteilt hat. Diesen Stab brauchen wir, denn er symbolisiert die Vollmacht, die Gott uns schenkt. Aber darüber hinaus sollen wir uns nicht auf menschliche Ressourcen abstützen. Gott wird uns immer das schenken, was wir für die Verkündigung des Evangeliums brauchen.
Er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen.
Wir werden zu zweit ausgesendet. Keiner soll einfach so auf eigene Faust handeln. Die Gemeinschaft mit den anderen ist wichtig. Der andere korrigiert mich und bewahrt mich davor, mich in irgendetwas zu verrennen, was nicht der Wille Gottes ist. Es mag zu zweit anstrengender sein, aber in vielerlei Hinsicht ist es besser.
Er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen.
Das Evangelium bezieht sich auf die Apostel. Heute sind deren Nachfolger die Bischöfe, unterstützt durch die Priester. Es wird sogar schon das Sakrament der Krankensalbung erwähnt. Es reicht zurück bis in die Zeit Jesu selbst. Inzwischen sind die Sakramente in der Kirche sehr geordnet. Die Priester dürfen die Krankensalbung spenden, während die Laien in vielfältigen anderen Formen und Heilung beten dürfen. Und beides muss sich ergänzen: der Dienst der Priester und der Dienst der Laien.
Er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen.
Was bedeutet es für uns alle, dass wir unsere Sendung als Christen erfüllen sollen nur mit dem Wanderstab der göttlichen Vollmacht, ohne weltliche Dinge mitzunehmen? Wir sind keine Wanderapostel, aber wir können uns trotzdem prüfen, ob evtl. irdischer Ballast uns an unserer Sendung hindert. Die irdischen Dinge sollen uns nicht binden. Wenn sie uns die Freiheit geben, das Evangelium zu verkünden, dann ist das gut so. Das Materielle darf uns aber nicht von unserem eigentlichen Auftrag ablenken.
Gebet:
Jesus, ich danke dir für alle meine materiellen Ressourcen. Ich will sie einsetzen für dein Reich, für die Verkündigung des Evangeliums. Danke für die Freiheit, die du mir dadurch gibst. Bitte zeige mir, wenn mich die irdischen Dinge zu sehr binden, wenn etwas zum Ballast wird, der mich an der Verkündigung des Evangeliums hindert. Bitte lass mich immer mehr im Gottvertrauen wachsen, dass du für alles sorgen wirst, was ich brauche.
Pastor Roland Bohnen
Eine Antwort auf „Er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen. (Mk 6,8)“
Herr, bitte stärke meinen Glauben, dass ich in allem deine Gebote folge.