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Tagesimpuls

Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. (Mt 10,34)

15 Woche im Jahreskreis Montag

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
Mt 10, 34 – 11, 1

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:
Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;
und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein.
Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig.
Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig.
Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.
Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.
Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten.
Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist – amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen.
Als Jesus die Unterweisung der zwölf Jünger beendet hatte, zog er weiter, um in den Städten zu lehren und zu predigen.

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Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. (Mt 10,34)

Jesus spricht weiterhin zu den Aposteln. Das sind die Bischöfe und Priester, Menschen, die sich in besonderer Weise von ihm gesendet wissen. Wir wissen, dass Jesus bald auch die 72 anderen Jünger aussenden wird. Daher dürfen sich alle in diesen Sendungsauftrag einbezogen fühlen. Ich glaube, das Besondere besteht darin, ob jemand „nur“ Christ sein will, oder ob jemand Jünger Jesu sein will und sich von ihm senden lassen will. Ich glaube, dass Jesus sich wünscht, dass so viele Christen wie möglich Jünger werden. Ich glaube, er beruft uns alle zu Jüngern. Ich habe aber leider den Eindruck, dass manche nur einfach Christen sein wollen, also an Jesus glauben, aber ohne irgendwelche Verpflichtungen.

Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.

Die Apostel und alle, die sich als Jünger senden lassen wollen, werden keinen Frieden haben in der Welt. Wer mit der Welt Frieden schließen will, ist nicht mehr Jünger Jesu. Dafür hat die Welt zu viele Sünden, zu vieles läuft in der Welt nicht im Sinne Jesu. Da können wir Jünger Jesu nicht einfach die Augen verschließen, nur um Frieden zu haben.

Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.

Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass Jesus das Schwert nicht wörtlich gemeint haben kann. Die Religionen, die mit Gewalt ihre Ziele durchsetzen wollen, sind gewiss nicht im Sinne Gottes. Wenn Jesus das Schwert aber symbolisch versteht, dann gibt es eine wunderbare Assoziation: Das Wort Gottes! Wir sollen nicht schweigen, sondern das Wort Gottes bringen – in unseren Familien und überall dorthin, wo Gott uns sendet.

Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.

Aber sollen wir wirklich den Frieden in unseren Familien aufs Spiel setzen? Ich glaube, hier ist sehr viel Klugheit gefragt. Wir sollen zu unserem Glauben stehen. Aber unsere Verkündigung soll gewaltlos sein. Wenn z.B. Eltern ihren Kindern etwas androhen, wenn sie sich nicht im christlichen Sinne verhalten, dann ist das eine Form von Gewalt. Gewaltlos würde heißen, dass ich den Glauben bezeuge, aber den Menschen freilasse. Wenn dann der andere deshalb den Frieden bricht, dann kann ich das nicht verhindern. Dann soll ich für ihn beten. Als Christen ist für uns das Größte immer die Liebe. Wenn Jesus sagt, dass es Unfrieden geben wird, dann sollte das nicht von uns ausgehen. Wir stiften Frieden, aber wenn jemand uns angreift wegen unseres Glaubens, dann sollen wir uns dadurch nicht einschüchtern lassen.

Gebet:

Jesus, ich liebe den Frieden, und ich bin oft ängstlich. Ich will nicht abgelehnt werden. Hilf mir, dass ich trotzdem mutig zu meinem Glauben stehe. Ich will dein Jünger sein und mich von dir senden lassen. Ich will mit deinem Schwert, mit dem Wort Gottes mutig kämpfen.

Pastor Roland Bohnen

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