Birgitta von Schweden Fest
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
Joh 15, 1-8
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer.
Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab, und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt.
Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe.
Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt.
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.
Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen, und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.
Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten.
Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.
Tagesimpuls
Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. (Joh 15,4)
Die Einheit mit Jesus ist das Wichtigste in unserem Leben. So wie Jesus es hier sagt, erfordert das eine Initiative von uns. Wir sollen in Jesus bleiben, dann bleibt er in uns. Wie kann diese Initiative aussehen? Ich denke, dass wir Jesus immer wieder anrufen sollen. Das ist nichts Kompliziertes oder Schweres. Wir versuchen, während des ganzen Tags an ihn zu denken und alles mit ihm zu tun. Weil wir das nicht immer vollkommen schaffen, teilen wir uns die Stunden des Tages ein, und zu bestimmten Stunden halten wir eine besondere Gebetszeit, die uns wieder zurückruft in seine Gegenwart. So bleiben wir möglichst viel in ihm.
Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch.
Jesus sagt auch: „Wenn meine Worte in euch bleiben.“ Seine Worte sind ein hervorragendes Mittel, in dieser Verbundenheit mit ihm zu bleiben. Manche ziehen aus einer Zettelkartei jeden Tag ein Wort Jesu und versuchen, mit diesem Wort zu leben. Wir nehmen das Tagesevangelium und leben eines der Worte, die Jesus gesagt hat. Diese Worte entfalten dann eine übernatürliche Kraft in uns, die Kraft Gottes. Die Worte Jesu, das ist Jesus selbst, das ist der Heilige Geist, der in uns wirkt. Mehr muss gar nicht geschehen. Wir setzen uns dem Wirken Jesu aus, indem wir seine Worte in uns lebendig werden lassen. Das Wort wird in uns wiederum Fleisch.
Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch.
Der Höhepunkt der Verbundenheit ist natürlich die Eucharistie. Hier kommt Jesus in uns hinein und erfüllt sein Versprechen: „Dann bleibe ich in euch.“ Die Eucharistie, das Leben des Wortes und die Anrufung Jesu im Gebet, all diese drei Formen ergänzen einander. Wenn sie alle drei regelmäßig praktiziert werden, entfalten sie ihre volle Wirkung. Jedes in sich ist auch schon sehr wertvoll, aber alle drei gemeinsam sind am besten. Dann leben wir intensiv mit Jesus. Und wir werden die Erfahrung machen: Ohne ihn geht es gar nicht mehr.
Gebet:
Jesus, ich will ganz mit dir leben durch Gebet, durch dein Wort und durch die Eucharistie. Bitte hilf mir, so intensiv wie möglich mit dir zu leben, denn ohne dich können wir nichts tun. Bewahre mich vor allzu langen Ablenkungen, damit ich oft an dich denke und deine Gegenwart in mein ganzes Leben und Handeln einfließt.
Pastor Roland Bohnen
Eine Antwort auf „Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. (Joh 15,4)“
Danke Jesus, dass DU mich dreimal darauf hingewiesen hast, dass es für mich besser ist,
in und mit DIR zu sein und zu bleiben.
Nur so wird es mir gelingen, in der verbleibenden Lebenszeit, für DICH – zur Ehre Gottes – zum Wohle meiner Mitmenschen, Frucht vielleicht auch Früchte zu erbringen. Amen