16 Woche im Jahreskreis Mittwoch
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
Mt 13, 1-9
An jenem Tag verließ Jesus das Haus und setzte sich an das Ufer des Sees.
Da versammelte sich eine große Menschenmenge um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer.
Und er sprach lange zu ihnen in Form von Gleichnissen. Er sagte: Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen.
Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen sie.
Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war;
als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte.
Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat.
Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach.
Wer Ohren hat, der höre!
Tagesimpuls
Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach. (Mt 13,8)
Jesus beschriebt hier, wie es uns mit dem Wort Gottes geht. Es kann sein, dass wir es hören und ganz schnell wieder vergessen. Wer kennt nicht die Situation, dass er nach der Messe nach dem Evangelium gefragt wird und sich nicht mehr erinnern kann? Oder wir können uns noch erinnern, aber nach kurzer Zeit ist die Erinnerung dann doch verschwunden. Das Wort hatte keine Wurzeln. Wie bekommt man die Wurzeln? Indem man das Wort wiederholt. Maria bewahrte die Worte in ihrem Herzen. Das geht durch Wiederholung. Man kann es zehn Minuten lang wiederholen, manche wiederholen es sogar über Stunden. Danach verankert es sich im Herzen, es hat Wurzeln und wird so leicht nicht mehr vergessen.
Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach.
Den Teil mit den Dornen können wir wohl alle sehr leicht nachvollziehen. Das sind die Ablenkungen, das, was uns in Beschlag nimmt. Wer hätte im Betrieb des Alltags nicht schon öfter das Wort Gottes vergessen? Aber stattdessen macht man sich Sorgen oder ärgert sich über etwas. Wenn wir das Wort Gottes im Herzen hätten, würde es uns Frieden schenken und wir würden im Gottvertrauen mit den Situationen umgehen. „Ohne mich könnt ihr nichts tun“, sagt Jesus. Wenn das Wort Gottes in unserem Herzen bleibt, dann leben wir mit Gott im Gottvertrauen. Dan tun wir alles mit Jesus, und dann haben wir den Frieden.
Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach.
Aber wir kennen alle auch die Erfahrung, dass das Wort in uns Frucht bringt. Die Frucht ist Wachstum im Gottvertrauen, in Glaube, Hoffnung und Liebe. Es gibt viele Früchte, z.B. auch der Glaube an die Erhörung von Gebeten. Wenn das Wort Gottes Frucht bringt, dann lebt man mehr im Übernatürlichen, dann erlebt man Wunder und man ist zu Dingen fähig, von denen man es nicht geglaubt hätte. Wer ängstlich ist, bekommt Mut, wer oft zornig ist, wird mild. All das sind die Früchte, auch die körperlichen Heilungen. Nach diesen Früchten sehnen wir uns. Dann ist es nur folgerichtig, wenn wir das Wort Gottes meditieren und so tief in unserem Herzen verwurzeln.
Gebet:
Jesus, ich danke dir für die tägliche Übung, dein Wort zu wiederholen und so in mein Herz aufzunehmen. Danke für das Vorbild Marias, die dein Wort in ihr Herz aufgenommen hat. Hilf mir, dass das Wort Gottes stark in mir bleibt, damit es viele Früchte bringen kann.
Pastor Roland Bohnen
Eine Antwort auf „Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach. (Mt 13,8)“
Jesus, ich danke DIR, dass du mir heute diese Worte schenkst. Ich darf für mich erkennen, dass ich noch kein “guter Boden” für deine Saat bin.
Im nächtlichen Gebet konnte ich erfahren,
… da geht noch was!!
Und so Herr, bitte ich im die Gnade der Erkenntnis, die Gnade der Beharrlichkeit und Heiligen Eifer, um mehr und mehr nach Deinen Geboten zu leben, deinen Willen ganz anzunehmen, damit ich für DICH zu einem guten Grund und Boden werde, der meinen Mitmenschen dienlich sein kann. Ganz nach Deinem Willen. AMEN