16 Woche im Jahreskreis Freitag
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
Mt 13, 18-23
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Hört, was das Gleichnis vom Sämann bedeutet.
Immer wenn ein Mensch das Wort vom Reich hört und es nicht versteht, kommt der Böse und nimmt alles weg, was diesem Menschen ins Herz gesät wurde; hier ist der Samen auf den Weg gefallen.
Auf felsigen Boden ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort hört und sofort freudig aufnimmt,
aber keine Wurzeln hat, sondern unbeständig ist; sobald er um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt wird, kommt er zu Fall.
In die Dornen ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort zwar hört, aber dann ersticken es die Sorgen dieser Welt und der trügerische Reichtum, und es bringt keine Frucht.
Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und es auch versteht; er bringt dann Frucht, hundertfach oder sechzigfach oder dreißigfach.
Tagesimpuls
Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und es auch versteht. (Mt 13,23)
Das spricht ja sehr für Bibelauslegungen und Predigten, die helfen, das Wort Gottes zu verstehen. In der Zeit nach dem II Vatikanischen Konzil, wonach die Messe in der Muttersprache gefeiert werden durfte, betonte man das Verstehen sehr viel. Es war eine Stimmung, dass man am besten gar nichts mehr lesen sollte, was die Menschen nicht verstehen. Dagegen formierte sich eine Bewegung, die die tridentinische Messe in Latein wieder aufleben ließ. Hier wurde betont, dass es eben auch um Mystik geht, nicht nur um den Intellekt, nicht nur um das Verstehen. Es geht auch um Gefühl und die Erfahrung der Nähe Gottes.
Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und es auch versteht.
Aber heute betont Jesus selbst das Verstehen. Also muss wohl beides richtig und wichtig sein. Wir brauchen das Verstehen. Aber z.B. der Apostel Thomas, der nur glaubt, was er verstehen kann, kommt nicht weiter, bis er die Erfahrung mit Jesus machen darf. Wir brauchen das Verstehen, aber das Verstehen kann nicht alles sein, wir brauchen auch Raum für die mystische Gotteserfahrung.
Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und es auch versteht.
Ich denke, dass die Gotteserfahrung Teil dessen ist, was Jesus mit der Frucht meint. Das Wort Gottes wirkt in der Tiefe und bringt mich tief im Herzen mit Gott in Verbundenheit. Was dann geschieht, ist weitaus mehr als nur Verstehen.
Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und es auch versteht.
Natürlich brauchen wir auch gute Lehre. Eine oberflächliche Lehre, in der z.B. abgelehnt wird, dass es Wunder gäbe, irritiert mehr als sie hilft. Die Lehre muss aus dem tiefsten Herzen und aus der Gotteserfahrung entspringen und die Menschen dorthin führen. Darüber hinaus kann auch unser eigenes Meditieren und Betrachten dazu führen, dass wir das Wort Gottes immer besser verstehen. Die Lehre ist nur ein Hilfsmittel. Das Ziel ist die Begegnung mit Christus im Wort Gottes. Wenn gute Lehre dabei hilft, hat sie ihren Sinn erfüllt.
Gebet:
Jesus, ich bin ein wenig erstaunt, dass du das Verstehen betonst. Ich selber hätte eher angenommen, dass du die Mystik und das Emotionale mehr hervorheben würdest. Aber so gibst du mir einen wichtigen Hinweis. Und du gibst mir eine Bestätigung, wie wichtig und sinnvoll es ist, dass ich jeden Morgen diesen Impuls schreibe. Dafür danke ich dir.
Pastor Roland Bohnen
3 Antworten auf „Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und es auch versteht. (Mt 13,23)“
Herr und Gott, im Namen JESU,
bitte ! zerstöre die Dornen in den Herzen der Menschen, zerstöre die Dornenhecken welche die Menschen in dieser Welt umgeben.
Mach mich zu einem Arbeiter in Deinem paradiesischen Garten, damit ich das dortige Dornengestrüpp, den Unrat entferne, den harten Boden lockere und deine Saat ausstreue. Ja Herr, auch will ich hingehen und den Boden wässern mit dem Wasser, welches ich aus Deinem überfliessenden Herzen geschenkt bekomme.
Alles zur Ehre Gottes und zum Wohle meiner Mitmenschen. Amen
Ja, vielen Dank für den täglichen morgendlichen Impuls, der mir mit Ihrer Auslegung sehr weiterhilft und mich vieles besser verstehen lässt! 👍
Guten Tag Herr Pf. Bohnen .
Prinzipiell fällt mir ein bei GOTT ist alles (Elberfelder Bibel 》 all Ding) möglich .
Bei Moses war es ja zuerst der Dornenbusch und dann das Wort , die Offenbarung ,
die Ordnung . . . das Verstehen . . . .
Ich selbst hatte einmal nach JESU WORT ,
selig die Trauernden . . . , einen starken Trost erfahren.
Es tut sehr gut , Ihre liebreich ,
einfachen , “natürlichen” und tiefe Worte
der Beziehung zu lesen . Wie ist das da mit den Perlen vor die Säue ….. ? . . . aber , es gibt ja auch das Wort , geht und verkündet alles was ich Euch gesagt habe . . . , oder – wie ist das “kombiniert” zu verstehen … ?
Ich meine GOTTES Mitteilung ,
wie auch immer . . . :o)
will retten und Beziehung
(die paradisische Gemeinschaft) , schaffen
und wir mögen darauf antworten 》
je nach persönlicher Voraussetzung und der Aktualität mit unserer Umgebung nach SEINEM vielfälltigen weiten bis hin zum konkreten , guten, göttlich mütterlich – und väterlichen Willen .
GOTT sei DANK , LOB und PREIS .