20 Woche im Jahreskreis Freitag
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
Mt 22, 34-40
In jener Zeit, als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie bei ihm zusammen.
Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe stellen und fragte ihn:
Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste?
Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken.
Das ist das wichtigste und erste Gebot.
Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.
Tagesimpuls
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. (Mt 22,37)
Ein Gebot ist eine Richtlinie, nach der wir unser Leben richten sollen, damit es uns gut geht. Eine Ampel z.B. wird aufgestellt, damit es keine Unfälle gibt. Sie ist also in unser aller Interesse. Gebote kommen von Gott, weil er uns liebt und weil er will, dass es uns gut geht. Unser Leben soll nicht verunglücken, sondern wir sollen glücklich werden.
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken.
Das ist das erste und wichtigste Gebot. Und genau das ist heute verloren gegangen. Das zweite, das Gebot der Nächstenliebe, wird heute mehrheitlich akzeptiert, aber das erste wird von der großen Mehrheit – offenbar auch von vielen Christen – als überflüssig erachtet. Wenn aber Gebote dazu da sind, dass unser Leben nicht verunglückt, welche Konsequenzen muss es haben, wenn wir das erste und wichtigste Gebot vernachlässigen?
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken.
Ich glaube, dass wir Menschen unser Lebensglück ohne Gott nicht mehr finden. Wir können uns ein bisschen mit Ersatzbefriedigungen betäuben, aber wir werden nicht glücklich. Und weil wir nicht glücklich werden, wollen wir immer mehr haben, beginnen, auf Kosten anderer zu leben und ziehen uns und andere immer tiefer hinein in das Unglück. Wir können nur hoffen, dass immer mehr Menschen Gott finden, damit nicht die ganze Welt immer mehr ins Unglück gezogen wird.
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken.
Wir Christen sollten mit guten Beispiel vorangehen. Vielleicht können wir etwas ausgleichen, indem wir das Erste Gebot besonders gut leben. Wir könnten etwas mehr beten, um die Versäumnisse wieder gut zu machen. Das wäre auch ein gutes Motiv, eine Betstunde im Gebetsraum zu übernehmen: Ich bete eine Stunde pro Woche im Gebetsraum, um ein wenig wieder gut zu machen, was unsere Generation versäumt hat: Gott mit ganzem Herzen zu lieben und anzubeten.
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken.
Der Anbetungsraum ist nur eine Möglichkeit. Wir können auch viele andere Angebote unterstützen, wo Anbetung angeboten wird. Bei uns ist jeden Freitag um 20 Uhr Anbetung, und ich wundere mich, wie wenige Menschen da teilnehmen. Wenn wir das Erste Gebot wichtig nehmen würden, dann müsste es doch bei solchen Gelegenheiten voll sein.
Gebet:
Jesus, ich will niemanden anklagen, denn ich habe selbst so viele Versäumnisse. Aber eins steht fest: Wir müssen das Erste Gebot besser und mehr leben, wenn wir nicht wollen, dass die ganze Welt immer mehr ins Unglück gerissen wird. Bitte bewege die Herzen der Christen, dass sie wieder mehr beten, dass sie sich nicht vom Zeitgeist anstecken lassen, der Gebet für überflüssig hält. Stärke alle Gebetsinitiativen, die das Erste Gebot betonen und Anbetungsmöglichkeiten anbieten.
Pastor Roland Bohnen
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3 Antworten auf „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. (Mt 22,37)“
Herr so wie es in Ez.37,1-14 heute
geschrieben steht: So spricht Gott der Herr:
Geist, komm herbei von den vier Winden! Hauch diese Erschlagenen an, damit sie lebendig werden !
Herr ich danke DIR, dass DU mich im Juli 2010 bei einem abendlichen charismatischen Gebetsabend, durch DEINEN HEILIGEN GEIST, durch und durch berührt hast. Wodurch ich „lebendig“ wurde. Ich war „abgestumpft und wie gelähmt“, doch durch DEINE GNADE DER BERÜHRUNG bin ich nun lebendig. Hierdurch kann ich Gott DIR dienen, Dich lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all meinem Denken. Amen
Danke Jesus, ich vertraue auf dich 🙏
Die Gebetsräume können durchaus guten „Bekenntnis-Charakter“ haben und sind prima Angebote für Menschen, die derzeit anderswo wenig Möglichkeit finden, echt zur Ruhe zu kommen; doch eigenen Wert hat besonders auch das nichtöffentliche freie „Leben im Heiligen Geist“, wo sich individuell jemand des Mitseins mit allen in Gott bewusst ist.
Lieber Pfarrer Bohnen ,
meine Erfahrung ist ; wenn ich bete , schenkt Gott mir auch die Gnade der Vertiefung
im Gebet und die immer grösser werdende Liebe zum Gebet.
Tatsächlich ist es auch eine Sache der Priorität , vor allem am Morgen.
Der Herr läßt sich nicht übertreffen in seiner Gnade . Preist den Herrn unsern Gott und
die hl. Dreifaltigkeit jetzt und in Ewigkeit AMEN