22 Woche im Jahreskreis Mittwoch
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Lk 4, 38-44
In jener Zeit verließ Jesus die Synagoge und ging in das Haus des Simon. Die Schwiegermutter des Simon hatte hohes Fieber, und sie baten ihn, ihr zu helfen.
Er trat zu ihr hin, beugte sich über sie und befahl dem Fieber zu weichen. Da wich es von ihr, und sie stand sofort auf und sorgte für sie.
Als die Sonne unterging, brachten die Leute ihre Kranken, die alle möglichen Leiden hatten, zu Jesus. Er legte jedem Kranken die Hände auf und heilte alle.
Von vielen fuhren auch Dämonen aus und schrien: Du bist der Sohn Gottes! Da fuhr er sie schroff an und ließ sie nicht reden; denn sie wussten, dass er der Messias war.
Bei Tagesanbruch verließ er die Stadt und ging an einen einsamen Ort. Aber die Menschen suchten ihn, und als sie ihn fanden, wollten sie ihn daran hindern wegzugehen.
Er sagte zu ihnen: Ich muss auch den anderen Städten das Evangelium vom Reich Gottes verkünden; denn dazu bin ich gesandt worden.
Und er predigte in den Synagogen Judäas.
Tagesimpuls
Bei Tagesanbruch verließ er die Stadt und ging an einen einsamen Ort. (Lk 4,42)
Jesus zieht sich in der Frühe von den Menschen zurück, um zu beten. Ich spreche manchmal von der „Work-Pray-Balance“. Auch wenn ich sehr schöne Dinge erlebe, ich brauche den Rückzugsraum, sowohl im örtlichen wie im zeitlichen Sinn.
Bei Tagesanbruch verließ er die Stadt und ging an einen einsamen Ort.
Haben Sie einen Rückzugsraum? Einen Ort, wo sie täglich in der Frühe hingehen, um zu beten? Und eine entsprechende Zeit, die Sie täglich für die Begegnung mit Gott reservieren? Unsere Kirchen sind Rückzugsräume, weil sie abgesondert sind vom weltlichen Geschehen. Aber es macht Sinn, wenn man zuhause auch einen Rückzugsraum hat, und wenn es nur eine Ecke ist, in die man sich zurückziehen kann. Dann müssten alle Familienmitglieder wissen: Wenn ich mich in diesem Rückzugsraum aufhalte, dann soll ich möglichst nicht angesprochen werden. Das ist die Zeit, die für Gott reserviert ist.
Bei Tagesanbruch verließ er die Stadt und ging an einen einsamen Ort.
Jesus lebt es uns vor. Für ihn ist der Rückzugsraum früh morgens. Damals hatte nicht jeder ein eigenes Zimmer, da wohnten die Menschen auf engem Raum. Daher geht Jesus in die Natur, aber so weit weg, dass sie ihn nicht finden. Er will ungestört sein. Das gelingt am besten am frühen Morgen. Das ist einfach so. Frühmorgens sind die Störungen am wenigsten. Viele Menschen haben die guten Manieren verloren. Heute wird noch spät abends telefoniert oder WhatsApp geschrieben. Aber frühmorgens wird man selten gestört.
Bei Tagesanbruch verließ er die Stadt und ging an einen einsamen Ort.
Manche sagen, sie könnten so früh nicht aufstehen. Das kommt aber auf die Disziplin am Abend an. Denken wir mal darüber nach, was wir abends noch machen und wie wichtig das ist. Wenn Jesus die Priorität Nummer Eins ist, müssten wir dann nicht abends was weniger Wichtiges lassen, um morgens fit zu sein zum Beten? Vielleicht muss manch einer da umkehren, ich muss das auch immer wieder.
Gebet:
Jesus, ich will deinem Vorbild folgen und früh morgens beten. Es klappt nicht immer, aber ich weiß, woran es liegt, an den Aktivitäten am Abend. Bitte hilf mir, dass ich frühmorgens Gott suche im Gebet. Lass sich das Sprichwort erfüllen: „Morgenstund hat Gold im Mund!“ Lass mich jeden Morgen dein Gold finden.
Pastor Roland Bohnen
2 Antworten auf „Bei Tagesanbruch verließ er die Stadt und ging an einen einsamen Ort. (Lk 4,42)“
ABBA komm mit deiner Vollmacht zu Roland und hilf ihm morgens mit Freude aufstehen zu können, um dich aus vollem Herzen zu loben und zu Preisen. Amen. Halleluja
Herr, wenn du in meine Stadt ( also, mein Herz ) kommst, dann muss ich Prioritäten schaffen. Ich muss mich selbst immer wieder prüfen. Ich muss im Namen dein o Herr0, welches ja die geistige Kraft ist, fragen – Was wünschst du von mir, was ich heute tue. Denn jeden Tag aufs neue bin ich dein Werkzeug. Der gestrige Tag ist abgearbeitet und keine Sekunde davon kann ich zurück holen, um etwas zu verbessern oder zu verändern. Bin ich nun frei für deinen Willen anzunehmen und in Wort und Tat umzusetzen? Oder halte ich an meinen Wünschen und eigenen Vorstellungen fest, an denen ich so gebunden bin, dass ich kaum noch einen Ausweg finde. Vielleicht habe ich mich durch mein Ego selbst daran gebunden, oder Freunde und Bekannte haben mir einen Floh ins Ohr gesetzt, dass ich dieses oder jenes tun soll ? Herr, ich bin dein Kind, dein Diener im Weinberg. Der Weinberg ist der Moment wo du mich hingestellt. Es ist aber deine Liebe, die mich nie – nie überfordern würde. Der einzige der mich zu überfordern versucht, ist der Teufel- der Widersacher. Und so stelle ich mich an die Seite der Schwiegermutter des Simon, damit du zu mir sprichst und ich spüre, was jetzt in diesem Moment nach Gottes Willen, wichtig ist.
Gott, ich bitte um den Geist der Erkenntnis, der aus deinem Willen entspringt