24 Woche im Jahreskreis Dienstag
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Lk 7, 11-17
In jener Zeit ging Jesus in eine Stadt namens Naïn; seine Jünger und eine große Menschenmenge folgten ihm.
Als er in die Nähe des Stadttors kam, trug man gerade einen Toten heraus. Es war der einzige Sohn seiner Mutter, einer Witwe. Und viele Leute aus der Stadt begleiteten sie.
Als der Herr die Frau sah, hatte er Mitleid mit ihr und sagte zu ihr: Weine nicht!
Dann ging er zu der Bahre hin und fasste sie an. Die Träger blieben stehen, und er sagte: Ich befehle dir, junger Mann: Steh auf!
Da richtete sich der Tote auf und begann zu sprechen, und Jesus gab ihn seiner Mutter zurück.
Alle wurden von Furcht ergriffen; sie priesen Gott und sagten: Ein großer Prophet ist unter uns aufgetreten: Gott hat sich seines Volkes angenommen.
Und die Kunde davon verbreitete sich überall in Judäa und im ganzen Gebiet ringsum.
Tagesimpuls
Ein großer Prophet ist unter uns aufgetreten. (Lk 7,16)
Jesus kann sich nur schrittweise den Menschen offenbaren. So schön, wie es auch ist, dass sie ihn als Prophet anerkennen, das ist nicht die ganze Wahrheit. Auch Elisha hat ein Kind von den Toten auferweckt und es seiner Mutter wiedergegeben. Das ist großartig, aber das ist noch nicht Jesus. Jesus beseitigt den Tod für immer. Durch seinen Tod und seine Auferstehung schenkt er allen Menschen ewiges Leben. Davon hatte man bei Elisha noch keine Ahnung. Das macht der Messias, den die Juden an dieser Stelle noch nicht erkennen.
Ein großer Prophet ist unter uns aufgetreten.
Die Frage stellt sich auch für uns. Ist Jesus ein Mensch mit großen Fähigkeiten, ist er ein Prophet in der Größenordnung wie Elisha? Oder ist er der Sohn Gottes, der von Ewigkeit her in die Zeit gekommen ist? An dieser Frage entscheidet sich alles. Eine liberale Theologie wird Jesus als normalen Menschen ansehen. Die Möglichkeit von Wundern wird dann sogar geleugnet oder auf andere Weise erklärt. Dann wird das menschliche Tun in den Mittelpunkt gerückt: Die Bewahrung der Schöpfung, das Eintreten für den Frieden, die Prävention, das Abwickeln von kirchlichen Strukturen, die Zusammenfassung von pastoralen Räumen usw. Niemand sagt, dass diese menschlichen Dinge nicht wichtig wären. Als Christen sind wir Menschen, die in dieser Welt leben und die sich um diese menschlich-weltlichen Dinge kümmern müssen.
Aber das ist nicht der Mittelpunkt des Evangeliums. Die Kirche ist keine NGO, sie ist mehr als ein menschlicher Verein, obwohl sie das auch ist. Aber sie ist mehr. Sie ist die Gegenwart des Gott-Menschen Jesus in der Geschichte. Die Kirche ist Trägerin der übernatürlichen Realität Gottes in unserer Mitte. All das folgt daraus, ob wir Jesus als normalen Menschen ansehen, oder ob wir glauben, dass er Gott ist. Bleiben wir mit all unserem kirchlichen Wirken in der Welt verhaftet, ohne göttliche übernatürliche Mitwirkung? Oder gibt es das göttliche Wirken unter uns, Zeichen und Wunder, die übernatürliche Dimension? In der Tradition war dieser Glaube eine Selbstverständlichkeit, heute scheint er eher die Ausnahme geworden zu sein.
Gebet:
Jesus, ich glaube, dass du Gottes Sohn bist. Du bist nicht nur ein Prophet, auch wenn die Propheten wie z.B. Elisha oder Johannes der Täufer großartige Menschen waren. Jesus ich glaube an deine Gottheit. Und ich glaube, dass du mit deinem göttlichen Wirken unter uns sein willst.
Pastor Roland Bohnen
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Eine Antwort auf „Ein großer Prophet ist unter uns aufgetreten. (Lk 7,16)“
Jesus, du nimmst den Tod die ” Macht der Hoffnungslosigkeit “. Der “Tod” macht sich auf den Weg in die Endlosigkeit und Trauer. Nun aber bist du da und “kreuzt” den Weg. DU berührst den “Tod” und “entmachtest” ihn. DU-JESUS sprichst den Heiliges Wort “…ICH – sage dir , Junge steh auf”. Hier sprichst DU allein, das mächtige GottesWort wirkt direkt und unmissverständlich – der Tod muss fliehen und die Mutter empfängt die “Freude der Zuversicht und Dankbarkeit”, denn sie nimmt ihren Sohn in ihre Arme.
Jesus, ich bitte DICH, kreuze bitte auch im HEUTE meinen Weg, gekennzeichnet ist von Verzweiflung, Endlosschleife, Hilflosigkeit und Traurigkeit.
Komm Gerr Jesus Christus, komm. Amen