Gebt also acht, dass ihr richtig zuhört! Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auc h noch weggenommen, was er zu haben meint. (Lk 8,18)

25 Woche im Jahreskreis Montag

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Lk 8, 16-18

In jener Zeit sprach Jesus:
Niemand zündet ein Licht an und deckt es mit einem Gefäß zu oder stellt es unter das Bett, sondern man stellt das Licht auf den Leuchter, damit alle, die eintreten, es leuchten sehen.
Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht bekannt wird und an den Tag kommt.
Gebt also acht, dass ihr richtig zuhört! Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er zu haben meint.

Tagesimpuls

Gebt also acht, dass ihr richtig zuhört! Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er zu haben meint. (Lk 8,18)

Wir sollen richtig zuhören! Das steht im Präsens, also jetzt sollen wir richtig zuhören. Und wir sollen eigentlich immer richtig zuhören. Jeden Tag sollen wir richtig zuhören. Lehrer wissen, wovon die Rede ist. Ein Hauptproblem, wenn Schüler Schwierigkeiten haben, ist, wenn sie nicht richtig zuhören. Aber hier geht es nicht um die Schule, hier geht es um Jesus. Wir sollen Jesus richtig zuhören.

Gebt also acht, dass ihr richtig zuhört! Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er zu haben meint.

Darin sind zwei Dinge enthalten: Erst einmal, dass wir überhaupt zuhören, und dann noch, dass wir auch richtig zuhören. Mir fällt das Gleichnis vom Sämann ein, wo so viel auf schlechten Boden gefallen ist, dass es keine Frucht bringen konnte. Wir sollen also so auf Jesus hören, dass seine Worte in unserem Herzen auf guten Boden fallen. Das kann man nur, wenn man nicht oberflächlich lebt. Man muss, wie Maria, die Worte Jesu im Herzen bedenken und betrachten. Und man braucht eine feste Gebetszeit, wo man sich ausschließlich für sein Wort Zeit nimmt.

Gebt also acht, dass ihr richtig zuhört! Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er zu haben meint.

Wenn man dann seine Worte im Herzen hat, wird man von Gott reichlich beschenkt. Wenn man dagegen nicht mehr richtig zuhört, verliert man die Gnaden, es geht bergab. Alle, die regelmäßig beichten, wissen, wovon ich rede. Aber dieser Präsenz, diese Gegenwartsform, ist unsere Rettung! Wir können und sollen zu jeder Zeit richtig zuhören. Wenn wir erst vor kurzem aus der Gnade herausgefallen sind, dann können wir doch jetzt wieder richtig zuhören. Jeder Moment unseres Lebens ist eine Chance, jetzt auf Jesus zu hören.

Gebt also acht, dass ihr richtig zuhört! Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er zu haben meint.

Vielleicht fragt sich einer, wie man das denn macht. Ich meine das hörende Gebet. Ich kann in meinem Inneren Jesus eine Frage stellen. Z.B. frage ich ihn: „Jesus, was möchtest du mir jetzt sagen?“ Oder „Jesus, was möchtest du mir durch diesen Bibelvers sagen?“ Dann höre ich in meinem Inneren, und Jesus gibt mir die Antwort. Manche fragen sich: „Sind das nicht nur meine Gedanken?“ Wir müssen an den Heiligen Geist glauben, der in uns wohnt. Er kann nur durch unseren Geist, durch unsere Gedanken zu uns sprechen. Aber er kommuniziert immer mit unserem Geist. Natürlich müssen wir die Geister unterscheiden. Wenn ein Gedanke in mich kommt, der mich zur Sünde verführt, dann ist das nicht von Jesus. Aber ehrlich: Haben wir in diesem Moment auf Jesus gehört? Jesus ist so stark! Wenn wir absichtlich und bewusst auf Jesus hören, dann wird er so stark sein, dass er die böse Stimme verdrängt. Er will, dass wir auf ihn hören, dann sorgt er auch dafür, dass dies für uns möglich sein wird.

Gebet:

Jesus, danke, dass ich jederzeit damit beginnen kann, dir richtig zuzuhören. Ich will dir heute zuhören. Ich will in dieses Fließen der Gnade kommen, dass ich immer mehr beschenkt werde. Und zum Glück weiß ich, dass du das auch willst, du willst mich sehr reich beschenken, viel mehr, als ich es mir jetzt vorstellen kann. Ich kann dir nur danken, dass es möglich ist, auf dich zu hören.

Pastor Roland Bohnen

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