Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters. (Mt 18,10)

Heilige Schutzengel

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
Mt 18, 1-5.10

In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich der Größte?
Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte
und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.
Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte.
Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf.
Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.

Tagesimpuls

Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters. (Mt 18,10)

Ich erinnere mich an einen Mann von ungefähr 70 Jahren, der sich nach langer Zeit wieder der Kirche angenähert hatte. Er sagte mir: „Ich sehne mich nach dem Glauben meiner Kindheit zurück, als ich damals mit meiner Oma zur Kirche gegangen bin.“ Im Laufe des Lebens ist so viel negatives Deken in ihn hineingekommen, dass er die Sehnsucht nach einer Umkehr verspürt. Entsprechend sagt Jesus, wir müssten umkehren und wie die Kinder werden.

Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.

Kinder machen zwar auch schon ihrer eigenen Erfahrungen, aber sie sind ganz besonders darauf angewiesen, von den Erwachsenen zu lernen. Daher glauben sie zunächst alles. Es ist eine wunderschöne Erfahrung, mit Kindern über Jesus und die Geheimnisse unseres Glaubens zu sprechen, weil sie alles aufnehmen. Diesen Glauben brauchen wir Erwachsene aber auch. Das ist keine Naivität, sondern einfach der Glaube, dass es wahr ist, was Jesus sagt.

Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.

Als ich Jesus im Alter von 20 Jahren kennengelernt habe, habe ich alles aufgesogen wie ein trockener Schwamm. Davor war ich kritisch gewesen, ich glaubte nicht an übernatürliche Dinge wie Wunder oder die Auferstehung. Ich hielt das für einen naiven Glauben. Aber nachdem ich Jesus kennengelernt hatte, konnte ich glauben. Mir waren die Glaubensgheimnisse plötzlich ganz klar, so wie wenn man in einem dunklen Raum das Licht einschaltet und man alles in leuchtenden Farben sieht und erkennt.

Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.

Jesus sagt, dass es Engel gibt. Hier spricht er von den Schutzengeln. Die Bibel spricht in ihrer Gesamtheit von den Erzengeln und von den neun Engelchören, den Seraphim, den Cherubim, den Thronen, den Herrschaften, Mächten und Gewalten, den Fürsten, Erzengeln und Schutzengeln. All das ist uns von Gott offenbart. Wenn man daran glaubt, öffnet man sich für neue Erfahrungen. Die Engel können mehr wirksam werden in unserem Leben, wenn wir sie anrufen und einbeziehen. Es gibt in der Geschichte immer wieder Menschen, die besonders deutliche Engelerlebnisse hatten, die dies bezeugen und unseren Glauben dadurch stärken. Der berühmte Künstler Marc Chagall berichtet zum Beispiel davon, und auf seinen Bildern hat er immer wieder Engel gemalt.

Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.

Heute am Schutzengelfest lädt die Liturgie der Kirche uns ein, die Engel besonders zu verehren, sie anzurufen und neu einzuladen in unser Leben. Rufen wir die Engel an zum Schutz für uns, zum Schutz für die Allerschwächsten, aber auch zum Schutz für die Kirche in einer Zeit, wo sie von vielen Seiten und auch von Innen bedroht ist.

Gebet:

Jesus, ich danke dir für die göttliche Schöpfung und besonders für die Engel die du geschaffen und uns zur Seite gestellt hast. Sie leben vollkommen im Einklang mit deinem Willen. Auf ihre Fürsprache und durch ihre Hilfe lass auch uns immer mehr in Einklang mit deinem Willen kommen.

Pastor Roland Bohnen

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