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Tagesimpuls

Ihr haltet zwar Becher und Teller außen sauber, innen aber seid ihr voll Raubgier und Bosheit. (Lk 11,39)

28 Woche im Jahreskreis Dienstag

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Lk 11, 37-41

In jener Zeit lud ein Pharisäer Jesus zum Essen ein. Jesus ging zu ihm und setzte sich zu Tisch.
Als der Pharisäer sah, dass er sich vor dem Essen nicht die Hände wusch, war er verwundert.
Da sagte der Herr zu ihm: O ihr Pharisäer! Ihr haltet zwar Becher und Teller außen sauber, innen aber seid ihr voll Raubgier und Bosheit.
Ihr Unverständigen! Hat nicht der, der das Äußere schuf, auch das Innere geschaffen?
Gebt lieber, was in den Schüsseln ist, den Armen, dann ist für euch alles rein.

Tagesimpuls

Ihr haltet zwar Becher und Teller außen sauber, innen aber seid ihr voll Raubgier und Bosheit. (Lk 11,39)

Ich befürchte, dass wir es alle ein wenig so machen: dass wir uns das heraussuchen, was uns leichter fällt, und – meist ohne schlechtes Gewissen – andere Sachen, die viel wichtiger wären, nicht beachten. Wir sind von Innen wahrscheinlich nicht voll Raubgier und Bosheit, aber sicher haben wir Bereiche, wo wir noch in der Liebe wachsen sollten.

Ihr haltet zwar Becher und Teller außen sauber, innen aber seid ihr voll Raubgier und Bosheit.

Der eine legt z.B. großen Wert auf Ordnung und Pünktlichkeit und erklärt zu Recht, wieso das wichtige christliche Tugenden sind, aber es mangelt ihm an Empathie und Liebe zu den Schwächeren, was ihm kaum bewusst ist. Jemand legt wert darauf, die Messe und das Stundengebet ganz korrekt zu feiern, regt sich auch auf, wenn dies nicht geschieht, aber ihm fehlen andere Dinge, die auch sehr wichtig für ein christliches Leben sind. Es könnte aber auch ein großer Chaot sein, der eine riesige Liebe zu Jesus hat, aber dann im praktischen Leben versagt und sich ständig auf die Hilfe anderer verlässt. Man könnte eine lange Liste von Beispielen schreiben. Hier in Medugorje nehmen wir uns auch die Aspekte heraus, die uns besser liegen, und andere, wie z.B. der Aufruf zum Fasten, überhören wir.

Ihr haltet zwar Becher und Teller außen sauber, innen aber seid ihr voll Raubgier und Bosheit.

Es soll nicht um eine Leistungsfrömmigkeit gehen, dass wir alles, was bei uns unterbelichtet ist, nun so schnell wie möglich nachholen müssten. Es wäre schon gut, wenn wir erkennen, dass nicht nur die Pharisäer einseitig sind, sondern wir selbst auch. Wir haben unsere Schwerpunkte und wir haben unsere Schwächen. Und unsere Schwerpunkte sind nicht der Maßstab, sondern Jesus ist der Maßstab. Wir sollen demütig unsere Schwächen eingestehen und barmherzig mit den Schwächen der anderen umgehen. Aber natürlich sollen wir auch wachsen. Wenn du ein Typ bist, dem das Äußerliche gut liegt, dann sollst du wachsen, dass deine Herzensliebe sich auch gut entwickelt. Wenn du jemand bist, der eine große Herzensliebe hat, aber in vielen praktischen Bereichen Schwächen hat, dann sollst du darin wachsen, denn die Liebe drückt sich in den äußeren Taten aus.

Ihr haltet zwar Becher und Teller außen sauber, innen aber seid ihr voll Raubgier und Bosheit.

Außen und Innen sind gleich wichtig. Mein ganzes Leben soll von Liebe durchdrungen sein, mein Herz und auch meine Taten.

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du uns deinen Heiligen Geist schenkst, der uns hilft, in der Liebe zu wachsen. Hilf uns, demütig zu sein, auch wenn wir große Stärken haben. Hilf uns, die Stärken der anderen auch anzuerkennen und in den Bereichen zu wachsen, die mehr entwickelt werden müssen.

Pastor Roland Bohnen

www.tagesimpuls.org

Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel
Telefon 02456 – 3627
Fax 02456 – 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
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3 Antworten auf „Ihr haltet zwar Becher und Teller außen sauber, innen aber seid ihr voll Raubgier und Bosheit. (Lk 11,39)“

@tagesimpuls Die Ausrichtung auf Selbsterkenntnis finde ich an diesem Impuls hilfreich.
Wen das Umfeld des Urteilens interessiert, noch ist eine Folge der Bibelarbeiten von Walter Färber und seinen Kolleginnen online, die darüber anhand des Lukasevangeliums Kapitel 6 nachdenken.
https://www.youtube.com/@wg-gottesdienst
Persönlich hilft mir in diesem Umfeld auch der Zugang von https://endlich-leben.de
Der Zugang der 12 Schritte unterstützt dabei, demütig die Schwächen Gottes Sorge anzuvertrauen.

Jesus, ich danke dir für diese Auslegung.  Hierin finde ich die Möglichkeit, mich zu prüfen und mich innerlich zu fragen; was ist mir wichtig?
Sicherlich hast du nichts dagegen, wenn ich vor der Arbeit, vom Feld oder aus dem Garten komme, mir vor dem Essen die Hände wasche. Oder wenn mir ein Topf oder eine Gabel auf dem Boden fällt, dass ich dies abwasche. Das ist zwar gut doch nicht lebensnotwendig. 
Was also muss mir in meiner Gottesbeziehung wichtig sein?  Sicherlich, die Erfüllung der Gebote Gottes. Und doch gibt es noch mehr !
Die Beziehungspflege mit dir, mein Jesus !!
Wo also Herr, kann ich dich suchen und wo, oder auch, in welcher meiner heutigen Lebenssituationen, lässt du dich finden. Wie Herr lebe ich heute meine Nächstenliebe. Heisst es doch in Mt.25,40  Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.
Herr, heute möchte ich mich bemühen,  den Tag nach den Gottes Geboten zu achten und mit dir Jesus, mein Herr und Gott, in der Nächstenliebe zu leben.

Von Reinhard Dismas:
Es geht hier nicht um persönliche Schwächen eines Pharisäers oder von uns.
Wer wissen will worum es geht, sollte nur mal unsere Schwestern und Brüder moslemischen Glaubens beobachten, bevor sie zum Gebet die Moschee betreten. Sie befeuchten sich, unter anderem, auch die Hände mit Wasser. Die dort in die Moschee gehen sind sicher alle sehr saubere Menschen und brauchen kein Wasser um saubere Hände zu haben. Es ist ein vom Koran vorgeschrienes Ritual das unbedingt eingehalten werden muss, damit Gott nicht beleidigt wird. Der Islam ist genau wie das Judentum eine Gesetz basierte Religion. Halte alle äußerlichen Regeln und Gesetze genau ein und du kommst in den Himmel. Was in Deinem Inneren, deinem Herzen dabei vorgeht, ist in diesen Religionen relativ unbedeutend.
Auch Jesus war sicher ein sauberer Mensch und hatte hygenisch saubere Hände als er sich zu Tisch setzte. Er lehnte daher eine nur äußerliche rituelle Waschung ab, weil er wusste was im Innern, im Herzen des Pharisäer vor sich ging, geistiger liebloser Dreck und bösartige Unsauberkeit.
Das wesentliche an der Lehre Jesu ist, daß nicht das Gesetz verbindlich ist, sondern die Liebe. Die erlaubt nicht, dass äußere und innere Haltung nicht übereinstimmen. Wie oft aber haben wir eine Kirche betreten und unsere Finger ins Weihwasserbecken getaucht mit dreckigen lieblosen Gedanken im Innern unseres Herzens?
Wer alle Regeln und Vorschriften unserer christlichen Religion einhält, aber die Liebe nicht hat, der hat am Ende Nichts.

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