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Tagesimpuls

Und Jesus fragte ihn: Was willst du, dass ich dir tue? (Mk 10,51)

30 Sonntag im Jahreskreis

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
Mk 10, 46b–52

In jener Zeit, als Jesus mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho verließ, saß am Weg ein blinder Bettler, Bartimäus, der Sohn des Timäus.
Sobald er hörte, dass es Jesus von Nazaret war, rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!
Viele befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!
Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her! Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich.
Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu.
Und Jesus fragte ihn: Was willst du, dass ich dir tue? Der Blinde antwortete: Rabbúni, ich möchte sehen können.
Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dich gerettet. Im gleichen Augenblick konnte er sehen und er folgte Jesus auf seinem Weg nach.

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Und Jesus fragte ihn: Was willst du, dass ich dir tue? (Mk 10,51)

Dies ist eine große Ermutigung zum Gebet. Der Blinde ruft sowieso schon zu Jesus, aber Jesus fragt ihn trotzdem noch mal: Was soll ich für dich tun? Es soll es noch mal aussprechen! Ganz sicher geht es Jesus nicht um die Information. Er weiß, dieser Mann ist blind und will sehen können. Aber er soll seine Bitte formulieren. Offensichtlich liegt da Kraft drin, die Kraft des Glaubens. Das Aussprechen von Bitten an Jesus birgt eine große Kraft. Es setzt Gnadenströme frei, die ohne Gebet nicht fließen würden.

Und Jesus fragte ihn: Was willst du, dass ich dir tue?

Wir erkennen auch, warum es wichtig ist, mehrmals zu beten. Warum wiederholen wir beim Rosenkranz so oft das Ave Maria? Warum soll der Blinde seine Bitte nun noch mal vor Jesus aussprechen, wo er doch schon so viel und so laut gerufen hat? Wir Menschen sind leiblich geschaffen, in Raum und Zeit. Das ist konstitutiv für unser Menschsein. Daher muss alles, was geschieht, in Raum und Zeit geschehen. Wenn ich mir am Tag nur 30 Sekunden Zeit nehmen würde zum Gebet, indem ich z.B. sagen würde: „Jesus, du weißt alles, kümmere dich um alles“, dann würden nur wenige Gnaden fließen. Es ist wie bei der menschlichen Liebe. Wenn jemand sich viel Mühe gegeben hat und viel Zeit investiert hat, um einem anderen eine Freude zu machen, dann ist das mehr wert, als wenn ich nur kurz sage: „Ich denke an dich.“

Und Jesus fragte ihn: Was willst du, dass ich dir tue?

Wenn man so nachdenkt, stellt sich sofort die Frage des Maßes. Wir sind leiblich, in Raum und Zeit, aber das heißt auch, dass wir begrenzt sind. Wir können nicht alles. Daher müssen wir nach Wichtigkeit entscheiden, Prioritäten setzen. Wir können vielleicht nicht stundenlang beten, aber wir sollen Gott an die erste Stelle setzen. Wir können viellicht keine Stunden investieren, um für einen lieben Menschen ein Geschenk zu machen. Wir müssen unsere Zeit einteilen. Aber für das, was uns wichtig ist, müssen wir Zeit haben. Und für das weniger Wichtige müssen wir Zeit kürzen, denn das sind die Ablenkungen, die der Teufel uns schickt, damit wir durcheinander kommen.

Und Jesus fragte ihn: Was willst du, dass ich dir tue?

Rufen wir zu Jesus in den Dingen, die uns bedrücken! Rufen wir nicht nur einmal, rufen wir nicht nur kurz! Setzen wir Gott an die erste Stelle, und er wird uns helfen, alles andere nach Prioritäten zu ordnen.

Gebet:

Jesus, es gibt so vieles, was mich bedrückt, was du mir ans Herz legst. Ich will zu dir beten und dich um Hilfe bitten. Danke, dass du mir so viel Mut dazu machst. Du willst, dass ich dir meine Anliegen nenne.

PS.: Ich möchte noch mal auf die Odilia-Andacht heute Abend um 20 Uhr in der Kirche in Süsterseel hinweisen. Propst Thomas Wieners und ich werden diese Andacht halten und alle mit den Reliquien der Hl. Odilia segnen. Sie hilft besonders bei Augenkrankheiten.

Die Andacht wird auch übertragen über unseren YouTube Link der Kirche Selfkant:

https://www.youtube.com/live/bQD1Kdca64I?si=dssD9mHYz2S8N_WZ

Pastor Roland Bohnen

www.tagesimpuls.org

Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel
Telefon 02456 – 3627
Fax 02456 – 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de


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2 Antworten auf „Und Jesus fragte ihn: Was willst du, dass ich dir tue? (Mk 10,51)“

Herr, von Jericho nach Jerusalem, ist ein gefährlicher Weg. Doch du stellst dich der Gefahr.
Auch der Blinde Bartimäus, muss sich jeden Tag der Gefahr, die von Räuber ausgehen kann, stellen. Denn der Blinde muss befürchten, dass seine Almosen gestohlen werden könnten.
Doch du Jesus stiehlst nicht, vielmehr beschenkst du den Blinden. Es scheint als hätte der Blinde von deinem Wirken gehört, oder aber er ist ein glaubender Mensch, der sehr an die Inhalte der Tora festhält. Vielleicht haben früher seine Eltern ihn, aus der Schrift vorgelesen. Denn der Blinde Bartimäus, er ruft mehrere Male sehr laut, „Sohn Davids, Jesus, erbarme dich meiner!“ Er ruft aus tiefer Verzweiflung. Du Herr, du hörst ihn und bleibst stehen und hilfst ja du heilst ihn.
Herr, heilen kann ich nicht, nur dann wenn du es zulässt. Doch was ich tun kann, ist umsichtig zu meinen Mitmenschen sein, sie ohne Vorurteile wahrnehmen, ihnen zuhören und so gut ich kann, ihnen helfen und für und mit ihnen zu beten.

Vielen Dank, daß Sie jeden Tag einen Impuls verfassen. Der heutige hat mich in einer Zeit vieler Anliegen ermutigt mit allem zu Jesus (und zur Gottesmutter) zu gehen. Ihn zu fragen, was ich tun soll, ihn bitten, mir die Kraft zu geben, zu den Menschen zu sprechen, die ich nicht erreichen kann (im Herzen).Und es stimmt: Wenn es dem Vater gefällt, tut er es, wenn nicht, nicht und dann weiß ich es war nicht der Wille Gottes oder ich muß weiter bitten. Der Herr segne Sie, Pastor Bohnen.

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