30 Woche im Jahreskreis Dienstag
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Lk 13, 18-21
In jener Zeit sprach Jesus:
Wem ist das Reich Gottes ähnlich, womit soll ich es vergleichen?
Es ist wie ein Senfkorn, das ein Mann in seinem Garten in die Erde steckte; es wuchs und wurde zu einem Baum, und die Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen.
Außerdem sagte er: Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen?
Es ist wie der Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war.
Tagesimpuls
Es ist wie der Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war. (Lk 13,21)
Dies ist ein sehr optimistisches Evangelium. Jesus macht uns Mut. Das Reich Gottes kann wachsen. Es genügt ein klein wenig, um Großes zu bewirken. Es genügt eine kleine Gruppe von Christen, um eine große Gesellschaft christlich zu prägen oder um ein Volk zu retten.
Es ist wie der Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war.
Ich bin oft enttäuscht darüber, dass nur so wenige Menschen in die Kirche kommen. Samstags z.B. beten wir nach der Messe noch eine Andacht für den Frieden. Ich sage das immer nach der Messe an. Aber fast alle gehen aus der Kirche heraus, es bleiben nur 3 oder 4 zur Andacht. Ich denke, dass das Gebet für den Frieden doch so wichtig ist. Aber fast alle gehen nach Hause. Ich verstehe, dass nicht jeder zu jedem Gebet bleiben kann. Vielleicht genügt es ja auch, wenn drei bis fünf Personen um den Frieden beten. Vielleicht können wir den Krieg wenigstens in unserem Land aufhalten.
Es ist wie der Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war.
Wir sollen also nicht enttäuscht sein. Eine kleine Gruppe kann schon viel bewirken. Gott will auf wunderbare Weise wirken, nicht nur auf berechenbare Weise. Berechenbar wäre, wenn 90% an Jesus glauben und sich vom Evangelium ansprechen ließen. Dann könnte man voraussagen, dass eine gute christliche Gesellschaft entsteht. Aber wenn nur eine sehr kleine Gruppe Jesus beachtet und es sich trotzdem auf die Gesellschaft positiv auswirkt, dann wirkt Jesus auf wunderbare Weise.
Es ist wie der Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war.
Wir können Gottes Wirken nicht berechnen, wir haben auch kein Recht auf irgendetwas. Wir können nur einsehen, dass Beten hilft, dass Beten uns für seine Gnaden öffnet. Und wir werden ermutigt, dass es auch so ist, wenn nur wenige beten. Man kann tatsächlich stellvertretend für andere beten. Wie sich unsere Gebete auswirken, dass haben wir nicht in der Hand. Wir sind für unseren Teil zuständig, und Gott für seinen.
Gebet:
Jesus, ich danke dir für deine Ermutigung, dass dein Reich schon wächst, auch wenn es nur eine sehr kleine Gruppe ist, die betet. Bitte hilf uns, dass wir uns von den kleinen Zahlen nicht entmutigen lassen. Wir wollen mutig unseren Teil tun und auf dich vertrauen, dass du deinen Segen schenkst, nicht nur auf berechenbare, sondern auch auf wunderbare Weise.
Pastor Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel
Telefon 02456 – 3627
Fax 02456 – 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de
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3 Antworten auf „Es ist wie der Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war. (Lk 13,21)“
Von Reinhard Dismas:
Was dabei heraus kommt, wenn 90% aller Menschen an Jesus glauben wissen wir aus den Geschichtsbüchern:
Kreuzzüge, Dreißigjähriger Krieg, Leibeigenschaft, Sklaverei, Machtkämpfe zwischen Papst und Kaiser, Ausbeutung der Bauern, Hexenverbrennung und immer wieder Kriege usw..
Der Sauerteig, der über rund 1500 Jahre diese sogenannte Christliche Gesellschaft mit 90% Gläubigen erzeugt hat, war nicht gut genug. War wie verschaltes Salz, hatte keine Kraft mehr die Gesellschaft wahrhaft christlich zu formen.
Wir sollten uns daher darauf konzentrieren ein kleiner aber kraftvoller Sauerteig zu werden. Lasst daher alle sogenannten Christen austreten und zum Materialismus überlaufen.
Vergesst aber nicht unsere ganze überzogenen Kircheninstitution, die Bürokratie und den ganzen materiellen Müll gleich mit über Bord zu schmeißen. Gab es alles bei Jesus und der Urkirchengemeinschaft nicht!
Lass uns wieder zu kleinen einzelnen Gemeinden werden, die zusammen leben, wie in der Urkirche. Wo zwei oder drei zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen hat Jesus gesagt. Da ist Pastor Bohnen mit seiner 3-4 Personen Friedensandacht schon auf den richtigen Weg. Alles andere überlassen wir Gott.
@tagesimpuls Mich haben beim Verständnis dieser beiden Gleichnisse Auslegende inspiriert, die auf den subversiven Charakter dieser Bildworte hinwiesen.
Zum Senfkorn z.B. https://www.jesus.ch/magazin/spiritualitaet/406760-das_himmelreich_im_senfkorn.html
wo sichtbar wird, keiner wird den Samen (Unkraut) bewusst säen.
Ähnlich ist es ja mit der doch großen Menge an Mehl, von der da die Rede ist.
Mich lässt dieses Gleichnis fragen, was steckt gerade von der Glaubenspraxis von Menschen andere an?
Das ist ja ein ähnlicher Vorgang wie beim Sauerteig.
Herr, du sagst selbst;
* Wem ist das Reich Gottes ähnlich, womit soll ich es vergleichen?
Es ist wie —
Herr, Priester Bohnen, nehmen sie es doch nicht persönlich, dass es nur wenige sind, die Ihren Aufruf zur Ewigen Anbetung folgen. Es ist ja IHR Aufruf. Hier aber muss Jesus selbst die Herzen der Menschen anrühren.
Ein Bäckermeister, der merkt, dass sein Sauerteig nicht mehr so kräftig ist, stellt ein neues Anstellgut an und lässt es dann Stundenlang in sich wirken.
Vielleicht, sind ja die wenige Gläubige die dann da bleiben, gerade der bessere Teil eines Sauerteig.
Ich schliesse Sie, Ihre Pfarreri und Ihre Gläubigen in meinen Gebeten mit ein.
Jesus selbst hat immer wieder zum Gebet eingeladen. Dort wo man ihn nicht aufnehmen wollte, ging er weiter. Auch seinen Jürgen sagte er, – schüttelt den Staub ab von euren Füßen, gegen sie.