01 Sonntag im Advent
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Lk 21, 25–28.34–36
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres.
Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.
Dann wird man den Menschensohn in einer Wolke kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit.
Wenn dies beginnt, dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.
Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euer Herz nicht beschweren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht
wie eine Falle; denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen.
Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt!
Tagesimpuls
Dann wird man den Menschensohn in einer Wolke kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit. (Lk 21,27)
Die Zeit bis zum 17. Dezember konzentriert sich die Liturgie noch nicht direkt auf das Weihnachtsgeschehen, sondern auf die Wiederkunft Christi, ähnlich wie die letzten Wochen des Kirchenjahres. Erst ab dem 17. Dezember mit den sogenannten O-Antiphonen und den entsprechenden Lesungen geht es eigentlich um das Weihnachtsfest, um die Geburt des Retters in Betlehem. Aber die ersten Wochen zeigen uns: Advent heißt, dass Jesus wiederkommen wird in Kraft und Herrlichkeit, und dass wir auf diese Wiederkunft gefasst sein sollen.
Dann wird man den Menschensohn in einer Wolke kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit.
Welchen Sinn könnte diese Doppelung der Konzentration auf die Wiederkunft haben, am Ende des Kirchenjahres und zu Beginn des Advents? Vielleicht zeigt es uns, dass im Ende immer schon ein neuer Anfang steckt. Das Ende ist die Geburt für etwas Neues. Wenn wir auf das Ende der Welt zugehen, dann ist es der Übergang zum Reich Gottes, in dem Jesus die Erlösten versammeln will.
Dann wird man den Menschensohn in einer Wolke kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit.
Durch Wachen und Gebet können wir dem Unheil entrinnen, sagt Jesus. Das ist eine wichtige Verheißung. Hier sieht man deutlich, dass es einen Unterschied macht, dass wir beten. Durch Wachen und Gebet werden wir vor den Menschensohn hintreten können. Ich muss mich an einen Actionfilm erinnern. Die Szene spielte sich auf einem Schiff ab. Der große Held wollte eine junge Frau in einem Versteck verstecken, bevor die große Schießerei begann. Aber die junge Frau ließ sich nicht verstecken, sie wollte an der Seite des Helden bleiben, weil dies der einzig sichere Platz auf diesem Schiff sei. So müssen wir ganz nah an der Seite Jesu bleiben, weil das der einzig sichere Platz in der Welt ist bei all dem, was auf uns zukommen wird.
Gebet:
Jesus, ich will an deiner Seite bleiben, damit ich direkt bei dir bin, wenn du wiederkommst in Kraft und Herrlichkeit. Bitte komm und rette unsere Welt vor Krieg und vor Herrschern, die das Unrecht fördern und die Menschen unterdrücken. Komm und rette unsere Welt vor aller Bosheit und Gottlosigkeit!
Pastor Roland Bohnen
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