31 Sonntag im Jahreskreis
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
Mk 12, 28b–34
In jener Zeit ging ein Schriftgelehrter zu Jesus hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen?
Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr.
Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft.
Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.
Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr und es gibt keinen anderen außer ihm
und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer.
Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.
Tagesimpuls
Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr.Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft. (Mk 12,29f)
Die Gottesliebe ist das erste Gebot. Darum sagt man, man soll Gott an die erste Stelle setzen. Dieser Vorrang muss in unserem Leben ganz praktisch deutlich werden. Im Fernsehen war mal das Experiment, wenn man Gepäck in einen Kofferraum packen möchte. Wenn man die größten Sachen nicht als erstes einpackt, dann passen sie später nicht mehr hinein. Wenn man dagegen mit den größten Sachen anfängt, dann passt alles hinein. Die kleinen Sachen kann man immer noch in den Nischen verstauen. Man muss die großen Teile erst einpacken, damit alles passt.
Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr.Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft.
Genauso müssen wir die Zeit für Gott als erstes reservieren. Jeder von uns kann den Tag grob planen. Selbst wenn wir viel Unvorhergesehenes haben, wie z.B. in einer Familie mit kleinen Kindern, so planen wir doch, was am nächsten Tag ungefähr ansteht. Wenn wir zur Messe gehen wollen, dann müssen wir dem Vorrang geben, sonst wird da nichts draus. Wenn ich z.B. sehe, wie viele Familien mit kleinen Kindern Flugreisen machen, und sie kommen alle rechtzeitig zum Flughafen. Da klappt das, trotz der vielen Dinge, die in einer Familie unvorhergesehen dazwischen kommen. Das zeigt, wenn man etwas wirklich will, wenn man dem hohe Priorität einräumt, dann geht das auch. Und wenn man nicht zur Messe kommt, muss man sich fragen, ob es innerlich so einen hohen Stellenwert hat.
Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr.Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft.
Aber es geht natürlich nicht nur um die Messe. Es geht darum, Gott insgesamt den ersten Platz einzuräumen. Das betrifft auch das Morgengebet. Nehme ich mir als erstes Raum und Zeit für ihn? „Jeden Morgen öffnet er mit das Ohr“, heißt es in Jesaja 50,5. Ich selbst spüre es auch, das mein Herz morgens viel offener ist. Der Schlaf ist eine Art Reinigung, und morgens ist das innere Hören ganz frisch, noch nicht so verschmutzt wie im Laufe des Tages durch die Gedanken und Erlebnisse. Jesus ging auch immer früh morgens beten. Die erste Stunde des Tages, das bedeutet, dass man Gott an die erste Stelle setzt. Andere nehmen früh morgens als erstes das Handy. Das hätte eigentlich noch Zeit bis später. Aber wenn man das Morgengebet verschiebt, dann wird es meistens nichts mehr.
Gebet:
Jesus, ich will dir den ersten Platz einräumen. Auch wenn ich es grundsätzlich so entschieden habe, ist es trotzdem noch oft ein tägliches Ringen. Aber du hilfst mir. Ich danke dir, dass meine Tage viel mehr im Frieden sind, wenn ich dich an die erste Stelle setze.
Pastor Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel
Telefon 02456 – 3627
Fax 02456 – 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de
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2 Antworten auf „Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft. (Mk 12,29f)“
Diesem Tagesimpuls stimme ich auch voll und ganz zu. DANKE für die guten Gedanken! Als kleine Anregung dabei hier die letzte Strophe eines meiner vor langer Zeit (genau am 8.11.89) fabrizierten kleinen Gedichte:
„Insel des Morgens, der Frühe,
du bist mir der Altar,
wo des Tages Wirken, die Mühe
und mich selbst ich Gott bringe dar.“
Uns immer wieder neu bewusst werden, dass „Gott mit uns“ und wir mit Ihm sind, ist beste Lebenshilfe!
Mein Herr Jesus, du gibst uns Einblick in die Gebote. Um ganz genau zu sagen, du lehrst uns in dieser Schrift, das Erstgebot. Das Gebot der Liebe. Auch sagst du,dass wir dir genau zuhören sollen. Jesus, du sagst: Höre Israel!
Israel, das Gottesvolk. Aus diesem Gottesvolk, stamme auch ich, im Sinne der Geschwisterliebe. Wenn ich nun vor dir stehe, oder kniee, oder dich in der Hl.Kommunion empfange, muss ich mich selbst reflektierend fragen, höre ich deine väterliche Stimme? Wenn ich vor dir stehe oder kniee, oder in der Anbetung bin und dann im Gebet bin, höre ich dich nicht wirklich. Doch kann sprechendes Gebet auf’s eigene Gehör schlagen, frage ich mich? Damit will ich feststellen, daß ich beim Beten – beim Gebet – mehr schweigen und ruhen muss, damit ich mehr und deutlicher deine Stimme hören kann. Gerne Herr, will ich mich im zunehmenden Schweigen einüben, damit ich wirklich verstehe, welche Worte du mir sagen willst.