31 Woche im Jahreskreis Montag
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Lk 14, 12-14
In jener Zeit sprach Jesus zu einem der führenden Pharisäer, der ihn zum Essen eingeladen hatte: Wenn du mittags oder abends ein Essen gibst, so lade nicht deine Freunde oder deine Brüder, deine Verwandten oder reiche Nachbarn ein; sonst laden auch sie dich ein, und damit ist dir wieder alles vergolten.
Nein, wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein.
Du wirst selig sein, denn sie können es dir nicht vergelten; es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten.
Tagesimpuls
Nein, wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein. (Lk 14,13)
Ich stelle mir den Fluss der Liebe wie den Fluss einer Energie vor. Und dieser Fluss soll so fließen: Erst fließt er von Gott in mich, und dann von mir in andere Menschen. Wenn ich will, dass er andersherum fließt, dass er also von den Menschen zu mir fließt, dann ist das falsch. Dann nehme ich von den Menschen alles mögliche an, und somit auch das Böse. Dann ist es wie, wenn ich mich von anderen mit einer ansteckenden Krankheit anstecke. Daher muss ich immer darauf achten, dass der Energiefluss in die andere Richtung geht, von Gott zu mir und von mir zu den anderen.
Nein, wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein.
Gestern hatten wir Einzelsegnungen mit Handauflegung. Jemand war schwer erkältet und bat darum, dass wir um Heilung beten. Einen Moment lang hatte ich befürchtet, ich könnte mich anstecken. Dann aber wurde mir sofort klar: Die Gnadenströme fließen in die andere Richtung. Nicht, diese Person steckt mich mit ihrer Krankheit an, sondern göttliche Energie fließt von mir zu ihr. Dann kann sie mich gar nicht anstecken. Ich „stecke sie an“ mit Heilungsflüssen, die von Gott kommen.
Nein, wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein.
Und so versteht man auch das Wort Jesu vom Gastmahl. Wir sollen die anderen segnen. Wenn der Pharisäer Leute einladen würde in der Erwartung, dass sie ihm im Gegenzug Gutes erweisen sollen, dann würde er sich von diesen Menschen abhängig machen. Das ist gefährlich, weil ich dann von den Menschen empfange und nicht von Gott. Ein Baby muss natürlich von den Eltern empfangen, aber wir sollen ja nicht ewig Babys bleiben. Als erwachsene reife Menschen sollen wir von Gott empfangen und den Menschen geben. Das bedeutet nicht, dass es nicht auch zum gegenseitigen Austausch kommen könnte. Wir werden im Leben sehr beschenkt von der Liebe unserer Mitmenschen. Aber darauf soll nicht unser Fokus liegen. Wir suchen das Reich Gottes, und alles, was uns dann dazu noch geschenkt wird, ist schön, wir sind dafür dankbar, aber wir erwarten das nicht.
Gebet:
Jesus, ich will nicht mehr wie ein Baby bleiben und immer Liebe und Anerkennung von Menschen erwarten. Hilf mir, alles, was ich brauche, von dir zu erwarten und den Menschen gegenüber die Haltung einzunehmen, dass ich sie in deinem Namen segne. Ich freue mich aber, dass du mir so viel Gutes von Menschen schenkst. Aber hilf mir, davon nicht abhängig zu sein.
Pastor Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel
Telefon 02456 – 3627
Fax 02456 – 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de
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2 Antworten auf „Nein, wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein. (Lk 14,13)“
Herr und Gott du allmächtige Dreifaltigkeit wecke unser Vertrauen in dein Wort und hilf uns Menschen, dass niemand das Gefühl entwickelt von anderen sich abhängig zu machen. Gleiches mit gleiches vergelten, was bringt das?
Ich muss so handeln wie Jesus es getan hat; geben und helfen, da wo ich gebraucht werde, ohne dafür einen Lohn oder einen Dank zu erwarten.
Dank, darf nie erzwungen oder verpflichtend sein. Wenn es so ist, handle ich gegen Gottes Willen und nutze den anderen Menschen schamlos aus; dann macht man sich den Menschen mit seinen Talenten, mit seiner humanen Art, zu Nutze, wodurch man sich einen Vorteil erschleichen kann.
Es müssen jene Menschen geholfen werden, die in Schwierigkeiten sich befinden, geistiger Art- gesellschaftlicher oder körperlicher Art, oder jene die auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind u.v.m
Der Herr selbst ist zu dem Menschen hingegangen., man könnte sagen, er hat missionarisch gelebt und hat Hausbesuche, Krankenbesuche gemacht etc.
Diese preisterlichen Tätigkeiten gehen derzeit durch vielerlei administrativer Arbeit, aber auch durch vielerlei selbst auferlegte Projekte verloren. Wieviele Priester gehen wirklich noch in die Häuser der Menschen, besuchen noch Kranke oder obdachlose Menschen, oder gehen in Krankenhäuser – Alten und Pflegeheime o.ä. Für selsorgerische Gespräche.
Immer wird argumentiert, dass nicht genügend Priester da sind, oder ausgebildet werden.
Gestern auf Ihren Einkehrtag in Ihrer Pfarrei, Herr Priester Bohnen, da sagte der Pastor Meyer, dass es wohl viele Priesterberufungen gibt.
Hoffen wir auf eine durch Gott neu berufene Zeit. Vielleicht lässt sich ja dre Einladung die Jesus hier ausspricht, an Arme,Verkrüppelte, Lahme und Blinde, durch die Mitarbeit der Priester im Ruhestand ein wenig verbessern. Indem man diese Priester bittet diese Mitmenschen zu besuchen. Wo sich Gottes Wille zeigt, öffnen sich neue Wege.
Beten wir gemeinsam, dass der Geist des Höchsten die gesamte Menschheit mit der Liebe im Herzen anrührt, damit gerade die Bedürftigen dieser Zeit, geholfen wird, so wie der Herr selbst uns sagt.
@tagesimpuls Beim Lesen kommen 2 Gedanken:
– Liebe/Gnade/Glauben soll anstecken und wir sind dazu Multiplikatoren, als Menschen, die gleichzeitig auch den Gegebenheiten der Natur folgen (in der Pandemie gab es einige Hot-spots weil Gläubige dachten, sich können sich nicht anstecken)
– Liebe, die wir weitergeben, soll um der Liebe willen geschehen, nicht uns nutzen. Mehr dazu z.B. auf https://www.kindspring.org/
Mögen sich viele in diesen Fluss der Liebe begeben und so Liebe in die Welt bringen