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Tagesimpuls

Ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. (Lk 21,17)

34 Woche im Jahreskreis Mittwoch

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Lk 21, 12-19

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Man wird euch festnehmen und euch verfolgen. Man wird euch um meines Namens willen den Gerichten der Synagogen übergeben, ins Gefängnis werfen und vor Könige und Statthalter bringen.
Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können.
Nehmt euch fest vor, nicht im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen;
denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, so dass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können.
Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern, und manche von euch wird man töten.
Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden.
Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden.
Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.

Tagesimpuls

Ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. (Lk 21,17)

Jesus sagt seinen Jüngern und damit auch uns voraus, dass wir abgelehnt, verfolgt, festgenommen und gehasst werden. Wenn ich diese Worte betrachte, dann erlebe ich es als großes Geschenk, dass wir in unserem Land noch so relativ frei unseren Glauben bezeugen dürfen. Das zeigt, wie sehr sich unsere Gebete auswirken. Denn wir sind die Kinder einer Generation, die deutlich mehr gebetet hat als unsere Generation heute. Und dies hat Früchte getragen in einer Gesellschaft, die damals noch Gott anerkannte, und heute noch profitieren wir von diesen Früchten. Wir haben einen Rechtsstaat, in dem die freie Meinungsäußerung verankert ist. In den meisten Ländern der Welt ist dies nicht gegeben.

Ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden.

In dem Maße, in dem wir Christen lau werden, werden sich die Gegebenheiten ändern. Ich teile nicht die Meinung, dass wir die Errungenschaften unserer rechtsstaatlichen Demokratie und den Wohlstand ohne Gott aufrecht erhalten könnten. Ich glaube, dass es ohne Gott bergab gehen wird mit der Menschlichkeit unserer Gesellschaft. Dann würde die Religionsfreiheit irgendwann auch bedroht werden.

Ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden.

Wenn ich unsere heutige Situation mit den Worten Jesu vergleiche, dann kann ich nur dankbar sein, dass es hier bei uns nicht so ist. Wenn wir dann mal ein wenig Ablehnung oder Spott erdulden müssen, dann sind wir im Vergleich mit den verfolgten Christen doch noch sehr gut dran. Dazu kommt noch eine nur eingebildete Angst vor Ablehnung, wenn wir unseren Glauben an Jesus bezeugen, die aber in Wirklichkeit nicht vorhanden ist. In Wirklichkeit sind die Menschen uns wahrscheinlich dankbar, wenn wir den Glauben bezeugen.

Ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden.

Was folgt daraus: Ich sehe zwei Dinge. Das Erste ist, dass wir die Chancen nutzen, die wir jetzt haben, um unseren Glauben zu bezeugen. Wenn wir ein wenig Spott und Ablehnung ernten, dann sollte es uns das wert sein. Außerdem wird die Ablehnung vermutlich deutlich weniger sein, als wir es in unserer Phantasie befürchten. Das zweite ist die Wichtigkeit, für die verfolgten Christen zu beten. Wo viel gebetet wird, da bricht das Reich Gottes schon an. Da leben Menschen in mehr Frieden, Liebe, Gerechtigkeit und Freiheit. An unserem eigenen Beispiel können wir es erkennen, wie viel es bewirkt, wenn viele Menschen viel beten.

Gebet:

Jesus, ich bitte dich für alle verfolgten Christen, dass ihr Zeugnis wirksam wird für die Menschen in ihrem Land, und dass dort eine Zeit des Friedens anbrechen wird. Jesus, ich bitte dich, dass du uns die Angst nimmst, unseren Glauben zu bezeugen, und dass auch unser Zeugnis Frucht bringt für die Menschen in unserem Land.

Pastor Roland Bohnen

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Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel
Telefon 02456 – 3627
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2 Antworten auf „Ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. (Lk 21,17)“

@tagesimpuls Vielleicht lohnt sich bei diesem Jesuswort auch der Blick auf die Bedeutung des Namens Jesu.
Dieser Name bedeutet ja Gott rettet
und relativiert somit viele Vorstellungen des menschlichen Tuns – was sicher nicht immer Gefallen finden wird.
Zeugnis davon zu geben, dass Gott rettet, nicht … ist eine bleibende, wichtige Herausforderung, die aktiv angegangen werden kann – so können sich Menschen für einen überraschenden Advent öffnen.

Von Reinhard Dismas:
Es ist in unserer Gesellschaft sehr wichtig mehr Mut zu haben sich als Christ zu outen und damit Ablehnung oder Spott zu ernten. Ich kann Pfarrer Bohnen nur zustimmen, die Gesellschaft braucht dieses Bekenntnis, denn wir sind keine christliche Nation mehr, wie es noch vor 50 Jahren der Fall war. Wir sollten froh sein in der EU zuhause zu sein und nicht in einem der totalitären Diktaturen dieser Welt. Am schlimmsten darunter die sogenannten Gottesstaaten wie der Iran oder die IS in Afrika und Nahost. Da würden wir uns schnell nach dem bißchen Spott hier zurücklehnen. Da gibt es Gefängniss, Folter oder sogar den Tod als Antwort auf ein christliches Bekenntnis.
Das Ding mit der rechtsstaatlichen Demokratie, in der die freie Meinungsäußerung und Religionsfreiheit gesetzlich gesichert ist, hat allerdings nicht damit zu tun, dass früher mehr gebetet wurde. Da müssen wir schon bei der historischen Wahrheit bleiben. Ganz im Gegenteil sind sie das Ergebnis einer bürgerlichen Revolution zur Befreiung aus dem allumfassenden Griff von Kirche und Königtum. So gelang es nach vielen, oft blutigen Kämpfen, Staat und Kirche zu trennen. Das ist auch die Basis unseres Deutschen Grundgesetz.
Solange Bischöfe und Könige uns regierten (ungefähr 1200 Jahre AD 600 -1800) gab es genau das, wie es heute im Iran ist, keine freie Meinungsäußerung und keine Religionsfreiheit.

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