Neujahr Hochfest der Gottesmutter Maria
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Lk 2, 16–21
In jener Zeit eilten die Hirten nach Betlehem und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.
Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war.
Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde.
Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen.
Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war.
Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, bevor das Kind im Mutterleib empfangen war.
Tagesimpuls
Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen. (Lk 2,19)
Wir sind eingeladen, das Neue Jahr mit Maria zu beginnen. Ich glaube, es kann keine bessere Empfehlung geben. Vertrauen wir uns, unsere Familien und Gemeinschaften Maria an, ihrer Fürbitte, ihrer Fürsorge für uns! Man kann sein Leben nicht nur an Jesus übergeben, sondern auch an Maria. Jesus selbst hat Maria dem Johannes zur Mutter gegeben (Joh 19,26f). Und mit Johannes meinte er die Jünger, die Kirche, uns alle. Uns allen hat er sie als Mutter geschenkt.
Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen.
Man darf keine künstliche Konkurrenz zwischen Jesus und Maria aufbauen. Jesus wünscht sich die Kirche, er wünscht sich eine starke Gemeinschaft, in der wir uns gegenseitig unterstützen und gemeinsam unsere Hingabe an ihn und den dreifaltigen Gott leben. Gott hat uns Menschen als Gemeinschaft geschaffen und gewollt. Er will diese starke Gemeinschaft. Er will nicht, dass wir jeder als Individualist zu Jesus kommen. Manche lehnen die Kirche ab wegen ihrer Fehler. Dabei bedenken sie nicht ihre eigenen Fehler. Ebenso könnte man die Familie ablehnen, weil auch dort Fehler gemacht werden. Aber wir brauchen die Familie, und ebenso brauchen wir die Kirche.
Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen.
Hier wird aber noch eine wunderbare Eigenschaft Marias betont, die wir uns ebenfalls zu Herzen nehmen können für das beginnende Jahr: Sie bewahrt die Worte in ihrem Herzen. Es sind die Worte der Hirten, also ganz einfacher Leute. Aber gerade sie sprechen von Gott. Manche schmücken sich mit Zitaten großer Theologen oder berühmter Dichter. Die können auch gut sein. Aber Maria hört auf die einfachen Hirten und bewahrt ihre Worte, denn sie sprachen die Worte Gottes aus. Mitmenschen können göttliche Worte aussprechen, und wir können das erkennen.
Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen.
Maria erwägt diese Worte, sie lebt mit dem Wort Gottes. Das können wir uns auch für das beginnende Jahr vornehmen: Jeden Tag die Bibel lesen, jeden Tag das Wort Gottes in unserem Herzen bewahren und erwägen. Ich kenne Menschen, die sich Erinnerungen machen, z.B. indem sie das tägliche Wort irgendwo aufschreiben, wo sie es immer wieder am Tag sehen. Es ist eine gute Idee, wenn wir uns Hilfsmittel machen, damit wir das Wort im Herzen bewahren. Dann bleiben unsere Gedanken in Jesus verankert, und auf diese Weise beschützt er uns vor dem Bösen.
Gebet:
Jesus, ich will mit deinem Wort leben und deinen Schutz empfangen. Danke, dass du uns Maria als Mutter geschenkt hast. Ich will mit ihr leben. Ich vertraue mich ihr an. Danke, dass du uns in der Kirche in Gemeinschaft mit ihr und allen Christen einen starken Schutz schenkst.
Pastor Roland Bohnen
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