02 Woche im Advent
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
Mt 11, 28–30
In jener Zeit sprach Jesus: Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken.
Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele.
Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.
Tagesimpuls
Meine Last ist leicht. (Mt 11,30)
Wir stellen uns das christliche Leben oft schwer vor. Wir machen Kompromisse, weil wir es uns leichter machen wollen. Wir sagen, dass das Leben nach der Bergpredigt eine Utopie sei, weil es für uns Menschen zu schwer zu befolgen sei. Wir stellen die Heiligen auf einen Sockel und meinen, ihre Heiligkeit wäre für uns unerreichbar. Aber Jesus behauptet das Gegenteil. Er sagt:
Meine Last ist leicht.
Jesus hat immer Recht. Dann muss also unser Denken falsch sein. Dann kommt unser Denken – wenn wir ehrlich sind – vom Einflüsterer, von dem Geist, der uns umgibt und der nicht will, dass wir heilig werden. Wenn das so ist, müssen wir dem negativen Denken bezüglich Heiligkeit widersagen. Wir müssen uns davon distanzieren. Zu sagen, dass ein christliches Leben schwer wäre, ist genauso, wie wenn jemand behaupten würde, dass Fahrradfahren schwer wäre, dass man das nie erreichen könne, oder dass es nur wenige erreichen würden. Das ist eine Lüge. Eine solche Aussage würde uns Angst machen, damit wir es nie wirklich versuchen. Die Wahrheit dagegen ist: Fahrradfahren ist leicht, es kann jeder lernen, es kann jeder erreichen. Und ebenso ist die Wahrheit bezüglich des christlichen Lebens:
Meine Last ist leicht.
Vielleicht legen wir uns Lasten auf, die nicht seine Lasten sind, die wir aber für seine Lasten halten. Das könnte unser Bild verzerren. Es gibt innere Antreiber, die uns sagen, wie gut wir sein müssten. Manche Psychologen würden das „Über-Ich“ oder „Eltern-Ich“ nennen. Es ist gut, wenn wir uns prüfen. Was ist wirklich die Last Jesu, und was sind Lasten, die wir uns selbst auferlegen? Wenn ich eine Leistungsmentalität habe, damit meine Mitmenschen mich anerkennen, dann ist das eine große Last, die aber nicht von Jesus kommt. Wir sollen nur seine Last tragen, ansonsten überfordern wir uns.
Gebet:
Jesus, ich will erkennen, was deine Last ist, und was meine eigenen Lasten sind, die ich mir auferlege und die mir das Leben schwer machen. Hilf mir, dass ich vor deiner Last keine Angst habe. Ich widersage allen Gedanken, die mir einreden wollen, dass deine Last schwer sei.
Pastor Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel
Telefon 02456 – 3627
Fax 02456 – 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de
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Eine Antwort auf „Meine Last ist leicht. (Mt 11,30)“
@tagesimpuls Eine für mich wesentliche Seite dieser Aussage Jesu liegt im Bild des Jochs verborgen. Das Joch, ein Tragholz, hilft, dass ER zusammen mit mir die Last meines Lebens trägt und dieses Mittragen ist vermutlich denen, die mühselig und beladen sind, eher zugänglich als den Weisen und Klugen. Einen Zugang zu dieser Einsicht vermittelt u.a. der Ansatz https://endlich-leben.de